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Kurs Sol-System

Kurs Sol-System

Titel: Kurs Sol-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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von uns«, sagte Yaku. »Wie vereinbart.« Die Kalosaren machten einer gefesselten Gestalt Platz. Eine Wissenschaftlerin der RHEINGOLD torkelte aus der Schottlücke, eine stämmige Männergestalt folgte ihr; Sibyrian Cludwich. Beide waren nackt. Blaue Flecken, Platzwunden und Blutkrusten bedeckten ihre Gesichter und Körper.
    Die Kalosaren zeigten wieder ihre pelzigen Schädel. Ihr Rädelsführer stieß ein paar kehlige Laute aus, die Lingusimultaner in Yakus und Nigeryans Schutzanzügen sprangen an. »Warum tragt ihr Rüstungen?«
    »Weil wir euern Gestank nicht ertragen«, blaffte Nigeryan.
    »Warum habt ihr die höchsten Töter der Waldkalosaren gefesselt?« fauchte der Krieger. »Warum habt ihr ihnen die Mäuler verstopft?« Er fletschte seine Reißzähne.
    »Warum habt ihr unsere Frauen und Männer geschlagen und gekratzt?« gab Nigeryan wütend zurück. »Warum habt ihr ihnen die Kleider geraubt?«
    Der Rädelsführer der Kalosaren fauchte einen Fluch, den die Lingusimultaner nicht übersetzten. »Her mit dem Ersten Töter der Waldkalosaren an den blauen Wassern der Wälder von Lungur, los!«
    Yaku drehte sich halb um, faßt nach Eli'zarlungas Arm. Heinrich aber stellte sich hinter Caryxzar und packte ihn bei den Schultern. »Gehen Sie durch das Schott zu Ihren Leuten, Caryxzar«, sagte er mit seiner freundlichen Reklamestimme. Er schob den über zwei Meter großen und massigen Kalosarenhäuptling vor sich her und in das Schott hinein, ließ aber seine Schultern nicht los.
    Drinnen palaverten sie und wurden hektisch. Sie machten Caryxzar Platz und kurbelten die Schottflügel noch ein Stück weiter auseinander. Caryxzar war eben sehr breit gebaut.
    Heinrich stieß ihn hinein, stellte ihm gleichzeitig ein Bein und sprang über ihn hinweg selbst in das Schott. Drei Lanzen und ein paar Blaspfeile durchdrangen seinen Schutzanzug und prallten von seinem kristallinen Körper ab. Er warf die erste Blendgranate.
    »Ihr Auftritt, Oshyan!« drang Primoberst Nigeryans Stimme aus dem Helmfunk. Wasser spritzte aus Deckendüsen. Yaku spurtete hinter Heinrich her und schleuderte die nächste Blendgranate über ihn hinweg. Trotz gut gepolsterter Augenklappe prallte das grelle Licht auf seine Netzhaut. Durch das Kunstauge nahm er die beiden kurz aufeinanderfolgenden Blitze als dunkelrote, nur Bruchteile einer Sekunde währende Vorhänge wahr, die sofort wieder hochgezogen wurden. Anschließend sah er ein Dutzend Kalosaren und vier Geiseln in schwarzweiß und mit harten Konturen: Die Katzenartigen preßten die Handballen in die Augenhöhlen, die gefesselten und nackten Menschen drückten die Gesichter gegen die Wände, auf den Boden oder in die Rücken der Leidensgenossen. Von der Decke spritzte Wasser auf sie herab. Alle schrien sie, Menschen wie Kalosaren.
    Heinrich sprang in die Hauptkombüse. Zwanzig, fünfundzwanzig Eingeborene hockten da auf Schränken, Anrichten und Tischen. Die meisten beugten die Schädel unter verschränkten Armen, um sich vor dem Wasser zu schützen. Manche aber hatten ihre natürliche Abscheu vor dem Wasser überwunden und griffen bereits nach ihren Lanzen oder zückten Blasrohre.
    Der blaue Roboter ballte die Fäuste und streckte darüber die Daumen in Richtung der Barbaren aus – nebelartige Streustrahlung fuhr unter sie. Gravitonenergie riß sie von den Tischen, preßte sie gegen die Wände, schleuderte sie zu Boden.
    Yaku sah hinter sich. Die anderen folgten ihm und Heinrich, Bergen und Venus an der Spitze. Nigeryan hatte sich vor dem Handkurbelrad aufgebaut, die Nachhut um Sarah Calbury fesselte die geblendeten oder von Graviton getroffenen Kalosaren im Vorraum. Irgend jemand kümmerte sich um die nackten Menschengeiseln.
    Heinrich schoß nach allen Seiten, rannte durch die Großküche, stellte sich auf die Schottschwelle zum nächsten Raum. Die Schottflügel schoben sich aus der Wand, stießen gegen seine rechte Schulter und seine ausgestreckte Linke und stoppten. Yaku schlüpfte an ihm vorbei, warf Blendgranaten nach rechts und links in offenstehende Kühlhäuser und schoß hinein. Wasser lief über das Gesichtsteil seines Helms. Merican, Venus und die Sem drängten sich an ihm vorbei und stürmten das linke Kühlhaus, Plutejo und Rasmuth das rechte.
    Yaku ließ Heinrich vorbei. Der Kunstmensch spurtete in die nächsten Nebenräume. In der Küche fesselten der Kommandant, Goltz, Levian und die anderen die geblendeten und teilweise betäubten Kalosaren. Yaku folgte Heinrich in eine

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