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Kurs Sol-System

Kurs Sol-System

Titel: Kurs Sol-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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zwei Stunden hatten sie in Nigeryans Suite beraten.
    Moses flatterte aus Ebene II herauf und über die Balustrade bis auf seine Schulter. Mit federndem Schritt kam Bergen ihm entgegen. Der Mann schien noch eine Menge Kraft zu haben. »Und?« fragte Yaku.
    »Wir bieten ihnen ihren Häuptling und ihren Schamanen im Tausch gegen unsere Leute.« Bergen blieb vor ihm stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. Von Nahem betrachtet, wirkte auch er ziemlich mitgenommen. »Wenn sie das Schott zum Austausch öffnen, stürmen wir. Wir werden ausschließlich Gravitongewehre benutzen.«
    »Zwei gegen neun – ein schlechtes Geschäft für die Killer«, sagte Yaku.
    »Sollen sie uns eben runterhandeln. Wir gehen auf jedes Angebot ein. Hauptsache, sie öffnen das Schott.«
    »Wann?«
    »In einer Stunde.«
     
    *
     
    Angst. Sie stand ihnen in die Gesichter geschrieben. Allen; abgesehen von Plutejo Tigern vielleicht. Der, Homer Goltz und ein Waffentechniker der RHEINGOLD drückten sich rechts neben dem Hauptschott der Kombüsenabteilung gegen die Gangwand. Links des Schottes lauerten Merican Bergen, Dragurowka Sem und Oberst Rasmuth. Nigeryan, der Kommandant, und Yakubar Tellim warteten vor dem Schott. Der Weißhaarige von Doxa IV trug eine Augenklappe über dem rechten Auge. Seine Augapfelprothese konnte den Lichtblitz einer Blendgranate kompensieren. Er sollte die münzgroßen Granaten werfen.
    Hinter dem gegenüberliegenden Schott warteten sechs Männer und Frauen der RHEINGOLD und Sarah Calbury auf den Einsatzbefehl.
    Alle trugen Überlebenssysteme, hatten die Helme aber noch nicht geschlossen. Joseph Nigeryan hatte eine Nahkampfausbildung absolviert, in einem gewissen Sinne auch der neunzehnjährige Tigernsohn. Außer Yakubar Tellim aber, drei Landungsspezialisten in der Gruppe um die Calbury und den Geschwistern Tigern hatten sie alle erst in den vergangenen zwölf Tagen Erfahrungen im Kampf Mann gegen Mann gemacht.
    Fünfzig Meter entfernt stiegen Venus, Levian und Heinrich mit den beiden Gefangenen aus dem Controgravschacht. Torst Levian, Primleutnant und Nigeryans Erster Aufklärer, ging hinter Caryxzar und dem Schamanen Eli'zarlunga. Abwechselnd stieß er ihnen den Lauf seines Gravitongewehrs in den Rücken. Venus Tigern und Heinrich führten sie an den auf den Rücken gebundenen Armen. Bergen hatte die beiden Kalosarenführer knebeln und fesseln lassen.
    Das Trio führte die Geiseln zu Yaku und Nigeryan. Venus und Levian schlossen sich den Gruppen links und rechts der Tür an. Heinrich stellte sich zwischen die beiden Kalosaren und hielt sie an den Armen fest. Auch er war mit den kleinen Blendgranaten ausgerüstet. Seite an Seite mit Yakubar sollte er bis in die letzte Vorratskammer vorstoßen.
    Nigeryan sah einen nach dem anderen an. Jeder signalisierte seine Bereitschaft durch ein Nicken. Der schwarze Kommandant klappte den Helm zu. Alle anderen taten es ihm gleich. »Nigeryan an Calbury und Team. Es geht los.«
    »Wir sind bereit.« Sarah Calburys Stimme im Helmfunk.
    »Nigeryan an Oshyan, es geht los.«
    »Verstanden.« Oko Oshyan war der Chef der Sparklancerflotte in den Hangars der RHEINGOLD. Jetzt saß er in der Zentrale vor Schnittstelle I und kümmerte sich um Moses. Vor allem aber hatte er einen Spezialauftrag.
    Plutejo stieß dreimal mit dem Kolben seines Gravitongewehres gegen das Schott. Das vereinbarte Zeichen. Yaku griff in seine rechte Beintasche. Seine Faust schloß sich um die erste Blendgranate. Nigeryan beobachtete das Schott. Hinter dem wurden jetzt Geräusche laut. Ein Spalt entstand zwischen den beiden Flügeln. Die Kalosaren mußten das Schott manuell öffnen; den Sensor und die Elektronik hatten sie zerstört. Wenn es losging, würde es Nigeryans Job sein, das Kurbelrad auf der anderen Seite zu verteidigen.
    Langsam schoben sich die Flügel des Schotts auseinander. Ein herber, säuerlicher Geruch schlug Nigeryan und Yaku entgegen. Schweiß und Urin. Beide aktivierten das Luftfiltersystem ihrer Schutzanzüge. Lanzenspitzen wurden durch die Lücke gesteckt. Bis auf einen halben Meter verbreiterte sie sich, dann stand das Schott still. Ein halber Meter war weniger, als Yaku und Nigeryan erhofft hatten. Es reichte nur für jeweils einen Mann oder eine Frau.
    Drei oder vier Kalosaren lugten an den Schotträndern vorbei in den Gang hinaus. Sie trugen Kleidung von Besatzungsmitgliedern. Yaku und Nigeryan traten zur Seite, damit die Eingeborenen ihre gefesselten Führer sehen konnten.
    »Zuerst zwei

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