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Kurs Sol-System

Kurs Sol-System

Titel: Kurs Sol-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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sie und Plutejo beauftragt hatte! Das also war der P.O.L., dem sie die Intrigen und die mörderischen Machtspiele in den Spitzengremien der Republik schildern und den sie um die Rehabilitierung ihres Vaters bitten sollte! Sie griff nach Plutejos großer Hand. Ihr Bruder saß neben ihr. Zum erstenmal in seinem Leben hörte das Geschwisterpaar gemeinsam mit Milliarden anderer Menschen der Republik eine Rede ihres Regenten!
    »Ich grüße euch von Terra Prima aus, meine lieben Bürgerinnen und Bürger überall in der Galaktischen Republik Terra …« Der Mann im Sichtfeld hob seine schmale Rechte. »Frieden und Glück allen Planeten und Kolonien! Frieden und Glück allen Stationen und allen Schiffen, die zu dieser Stunde im Namen der ruhmreichen terranischen Republik im Kosmos unterwegs sind! Frieden und Glück für euch alle, meine geliebten Bürgerinnen und Bürger …!«
    Venus blickte in die Runde. Keiner aß mehr, alle hingen sie an den Lippen des P.O.L. Einige waren aufgestanden. Primoberst Joseph Nigeryan und Primleutnant Dragurowka Sem zum Beispiel. Auch Costner, die Ärztin, die mit Heinrich das Essen untersucht hatte. Die drei legten die Hand auf die Brust über das Herz. Ihre Mienen wirkten irgendwie ergriffen. Und Venus konnte das verstehen. Den Ersten Mann der Republik zu sehen und zu hören verursachte auch ihr eine Gänsehaut nach der anderen.
    »… es geht ihr gut, unserer ruhmreichen Republik«, sagte der P.O.L. »Wohlstand und Wissenschaft gedeihen auf unseren Planeten und Kolonien. Ich höre von klugen und fleißigen Bürgerinnen und Bürgern, die das Wohl unserer Republik mehren. Ich höre von mutigen und starken Männern und Frauen, die unwirtlichen Planeten Lebensraum abtrotzen. Welch ein wunderbares Vorbild schenken uns die zweihundert Millionen, die vor wenigen Tagen ihre Kolonie auf Baal III einweihten …!«
    Der erste Mann der Republik saß auf einer weißen Couch mit roten Polstern. Die stand auf einer Wiese. Hinter der Couch weideten große, fleckige Tiere mit Hörnern. Venus hatte sie nie zuvor gesehen und kannte ihren Namen nicht. Im Hintergrund konnte man ein Tal mit einem Fluß sehen. Viele Häuser säumten das Ufer. Weitere Berggipfel verloren sich in der Ferne unter einem blauen Himmel. Das also war der Mutterplanet? So sah es auf Terra Prima aus, im verbotenen Paradies? Eine tiefe Sehnsucht packte Venus. Sie weinte vor Rührung.
    »… und einen meiner klugen und fleißigen Bürger erwarten wir in diesen Tagen auf Terra Prima. Wie ich euch bereits das letzte Mal mitteilte, meine Geliebten, habe ich euren Mitbürger Dr. Gender DuBonheur für seine Verdienste um die Kunsthirninformatik und die Quantentechnik mit der Höchsten Ehre ausgezeichnet.« Er machte eine Pause, sein Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an. »Natürlich will ich nicht verschweigen, daß unsere glorreiche Republik in seltenen Fällen auch von dunklen Elementen heimgesucht wird …!«
    Yakubar Tellim und Merican Bergen saßen plötzlich kerzengerade auf ihren Sesselkanten. Aus den Augenwinkeln nahm Venus wahr, daß die Männer und Frauen auf der anderen Seite der Tafel sie beobachteten. Ihr wurde heiß und kalt. Plutejo legte lautstark seine geballte Faust auf den Tisch.
    »… und so möchte ich an dieser Stelle all jenen danken, die in unseren Sicherheitsorganen ihren wichtigen Dienst verrichten, ja, sogar ihr Leben aufs Spiel setzen, um unsere Galaktische Republik Terra vor der Saat des Bösen zu beschützen und jeden Keimling von Schurkerei und Terrorismus auszureißen …«
    Die Wut überwältigte Venus Tigern. »Ich bin es nicht!« Sie sprang auf und schlug mit beiden Fäusten auf den Tisch. Gläser und Teller klirrten. »Ich bin kein dunkles Element! Ich bin kein Schurke und kein Terrorist!« Alle starrten die zornige junge Frau an. »Und mein Vater auch nicht! Schurken und Verbrecher an der Spitze der Republik haben ihn verleugnet und in die Verbannung geschickt! Terroristen haben unsere Sträflingskolonien vernichtet und meinen Vater und zwei Millionen Menschen getötet …!« Tränen erstickten ihre Stimme. Sie schluckte ein paarmal und deutete dann auf Bergen. »Und dieser Mann wird von Schurken und dunklen Elementen verfolgt, weil er sich weigerte, den Befehl von Schurken und Terroristen auszuführen! Weil er sich weigerte, meine Leute zu töten!« Schluchzend rannte sie zum Kommandostand, deutete ins Sichtfeld und rief: »Und wenn tausend Omegaraumer mit zehntausend Schurken mich jagen – ich werde

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