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Kurs Sol-System

Kurs Sol-System

Titel: Kurs Sol-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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herrlich …« Unablässig murmelte er Worte aus seinem alten Buch vor sich hin, und niemand sah ihn deswegen schräg an. Fast war es, als würden die uralten Worte zum Ausdruck bringen, was alle irgendwie fühlten, aber keiner aussprechen konnte. »… Licht ist dein Kleid, das du trägst. Du breitest den Himmel aus wie einen Teppich. Herr, wie sind deine Werke so groß und zahlreich! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter …«
    »Das ist sie?« Nigeryan schüttelte fassungslos den Kopf. »Das ist die Sonne Sol? Daß ich das sehen darf! Daß ich diesen Augenblick erleben darf …!«
    »Hast du uns zu verdanken, schwarzer Mann«, schluchzte Plutejo. Er drehte sich nach den anderen um. »Hauen wir ab!« Alle sechs trugen sie bereits Überlebenssysteme. Auch der siebte »Mann«, Heinrich, war in eines gestiegen. Ihr Gepäck hatten sie schon in der JOHANN SEBASTIAN BACH 01 verstaut.
    »Leb wohl und danke fürs Mitnehmen!« Yakubar drückte den schwarzen Kommandanten kurz und kräftig an seine breite Brust. »Und grüße mir Tell, wenn du nach Hause kommst!« Die Männer hatten entdeckt, daß sie vom gleichen Planeten stammten.
    Alle umarmten sich einander. Sarah Calbury stand etwas abseits und beobachtete die Szene. Eine glückliche Frau sah anders aus.
    »Bergen an Bordhirn – sind die Beiboote startklar?«
    »Bordhirn an Zentrale – einundzwanzig Sparklancer bereit zum Start.«
    »Wenn mir einer abgeschossen wird, schicke ich dir die Rechnung!« tönte Joseph Nigeryan in Bergens Richtung. Dann drückte er den Mann von Doxa IV an seine breite Brust, zog eine Cognacflasche aus der Beintasche und steckte sie ihm zu. »Verschwinde schon, du einäugiger Rabengott! Ich will schleunigst wieder weg von hier.«
    »Wir haben den Sperrbezirk überwunden!« rief der Subgeneral. »Was soll denn jetzt noch passieren? Oder siehst du irgendwo ein Schlachtschiff?« Sie liefen zum linken Hauptschott, Venus und Merican Bergen voran.
    Plötzlich erlosch das Sichtfeld, die Beleuchtung in der Zentrale flackerte und ging aus. Es war auf einmal dunkel. Auf den Instrumentenkonsolen leuchtete keine einzige Kontrollampe mehr. Nur die Sterne vor und über der Frontkuppel spendeten spärliches Licht.
    »Was ist los?« brüllte Nigeryan.
    Heinrich stand vollkommen still unter den sechs Menschen, die eigentlich den Omegaraumer verlassen wollten, jetzt aber verstört um sich blickten. »Heinrich?« Bergen berührte seinen Roboter. Der reagierte nicht. Steif wie eine Puppe stand er. Seine Augen waren erloschen. »Keine Energie mehr«, flüsterte der Subgeneral. »Nirgends mehr Energie …!«
    »Kommandant an Bordhirn!« brüllte Nigeryan. »Was geht hier vor?« Keine Antwort. Er blickte nach links und rechts zur Frontkuppel hinaus. Die Triebwerke glühten noch ein wenig nach, doch sie stießen keinen Plasmastrahl aus, wie er eigentlich erwartet hätte. »Scheißdreck!« zischte er. »Die Triebwerke haben sich abgeschaltet. Das Bordhirn ist bewußtlos! Scheiße …!«
    »Kommt mir vor, als hätte alles sich abgeschaltet!« Yaku lief zum Navigationsstand. Seine Finger flogen über Tastaturen und Schalter. Nichts tat sich. Rasmuth und Levian rannten nach unten, um den Kommunikator und das Aufklärungsmodul zu aktivieren. Vergeblich.
    Plötzlich glühten Heinrichs Augen auf. Seine blaue Gestalt sah zum Gruseln aus im Sternenlicht. Bewegung kam in seine Glieder. »Heinrich!« Bergen lief zu ihm. »Was ist mit dir?«
    Der Kunstmensch blickte nach links und nach rechts. »Ein elektromagnetisches Feld, ungewöhnlich stark«, sagte er endlich. »Mein Quantenkern hat auf eine alternative Energiequelle umgeschaltet. Ich war kurz weggetreten.«
    »Sind deine Daten noch vollständig?«
    »Ich habe mich schon durchgecheckt. Nichts fehlt. Meine Speicher sind geschützt vor solchen Attacken. Die alternative Energiequelle glücklicherweise auch. Es handelt sich wirklich um ein erschreckend starkes elektromagnetisches Störfeld. Wir beschleunigen übrigens.«
    »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher. Ein Controgravstrahl steuert das Schiff.«
    Dr. Costner, die Sem und Plutejo standen dicht an der Frontkuppel. »Was ist das für ein Planet?« Plutejo deutete auf eine daumennagelgroße Lichtsichel, die er entdeckt hatte.
    »Der Neptun«, sagte Heinrich. »Wir bewegen uns auf ihn zu …«

 
    Epilog
     
    Der dritte Mann , rief eine lachende Kunsthirnstimme. Wieder und wieder: Der dritte Mann. Das Gelächter paßte nicht zu ihrer Stimmung. Sie

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