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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Meyer
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ich entnervt in die Küche ging.
     
     
    5
    Was für ein Tag!
    Völlig entnervt ging ich die letzten Stufen zu meiner Wohnung hoch und merkte, wie die sowieso schon angestaute Wut in mir langsam zu brodeln begann.
    Erst war ich fast zu spät zur Vorlesung gekommen, weil ich die U-Bahn verpasst hatte, dann in einen saftigen Haufen Hundescheiße getreten und kaum dass ich den Hausflur betrete, schlägt mir derart laute Musik entgegen, dass mein Trommelfell fast platzt!
    Und das beste daran war, das eben diese Musik genau aus meiner Wohnung kam!
    Meine Hand zitterte, als ich den Schlüssel ins Schloss steckte und über die Schwelle schritt, wie eine Königin, die gleich jemanden köpfen wollte.
    Und ich wollte gleich drei köpfen!
    Auf meinem teuren Flokati-Teppich saßen Paul, mein reizender Ex und ja, wer war eigentlich das kleine gut aussehende Bürschchen zwischen den beiden?
    Egal, Tatsache war, dass der Aschenbecher auf meinem Boden fast überquoll und sich ihre Bierflaschen in meinen flauschigen Teppich bohrten, bis sich kleine dunkle Flecke darum bildeten.
    Paul gewann gerade eine Skatrunde, wie es schien, und kippte aufspringend die Flasche neben sich um, die sich daraufhin nicht nur auf meinen Flokati, sondern auch über den Oberschenkel von Mister Unbekannt ergoss.
    Und genau das war der winzige Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
    „Was zur Hölle macht ihr hier?!“
    „Hi Olli!“, kam es synchron von Paul und Niclas, der gerade die Karten zusammenräumte.
    Mister X lächelte nervös und wischte immer wieder mit der Hand über seinen Oberschenkel, als könnte der Fleck dadurch verschwinden.
    Noch bevor ich irgendwas sagen konnte, fiel mir Paul ins unausgesprochene Wort.
    „Nici hat verloren, dafür kocht er heute Abend was für uns, na was sagst du?“
    „Ich sage, dass du dir einen Lappen und den Teppichreiniger holst!“
    „Und du ...“, wandte ich mich an Niclas. „Du machst diese gottverdammte Musik aus!“
    „Und wer bist eigentlich du?“, fragte ich etwas ruhiger, nachdem die beiden anderen tatsächlich meine Befehle ausführten.
    „Hola, ich bin José!“, kam es mit spanischem Akzent von dem kaffeebraunen Häschen auf meinem Teppich, das nun übereifrig aufsprang und mir die Hand schüttelte.
    „Ja, holla, das ist aber schön ...“, erwiderte ich und starrte ihm etwas zu lange auf den Schritt.
    „Paulo hat mir viel erzählt von dir!“, fuhr der Spanier fort und ließ erst nach einer Weile meine Hand los.
    „Ach, hat er das?“
    Er nickte eifrig.
    „Glaub ihm kein Wort! Paul ist nicht mal in der Lage ein Spiegelei in die Pfanne zu hauen, bevor er es brät.“ Mit Wehmut dachte ich an den dunklen Fleck auf meiner Herdplatte.
    Er lachte etwas hektisch, wahrscheinlich hatte er nicht verstanden, was ich gesagt hatte.
    Niclas setzte sich grinsend aufs Sofa und beobachtete Paul dabei, wie er an den Flecken herum rieb.
    „Wenn du mal an mir so herumgerieben hättest!“, lachte er hämisch und erntete gleich das Echo von Paul.
    „Sei froh, dass ich dich am Leben gelassen habe!“, die blauen Augen funkelten ihn wütend an.
    Es war mir ein totales Rätsel wie sich die Beiden nach all dem so gut verstehen konnten, wenn auch das bestimmte Thema, was sich um eine bestimmte Nacht drehte, Tabu war.
    „Wolltest du nicht kochen?!“, wandte ich mich nun an Niclas, der daraufhin mit sehr wenig Elan in die Küche schlenderte.
    Paul grinste breit und zeigte mit dem Daumen nach oben, als er mit dem Putzen fertig war.
    Anscheinend ging irgendein Plan von ihm mal wieder voll auf und ich hoffte, dass er besser war, als die anderen zuvor!
    Besser als: „Geht ins Kino und sieh am Ende zu, wie er irgendeinen neuen Lover trifft“, und besser als: „Ich lasse euch allein und sehe vom Schlafzimmer aus zu, wie ihr euch ständig in die Haare kriegt“.
    Ja, diesmal musste er sich etwas wirklich Gutes einfallen lassen, die Hälfte der Zeit war schließlich schon vorbei und das Einzige, was ich bisher davon hatte, war ein kleines Küsschen auf die Wange, ’ne Menge Dreck und verlorener Nerven.
    Paul schlich mit einem vielversprechenden „Alles läuft nach Plan“ an mir vorbei und verschwand mit Niclas in der Küche.
    Moccahäschen setzte sich aufs Sofa und sah mich erwartungsvoll an.
    Na, wenn da mal einer keine Pheromone aussandte ...
    „Wo kommst du denn her, José?“, ich versuchte es so spanisch wie möglich klingen zu lassen, scheiterte aber, als ich mich neben ihn setzte.
    „Kuba

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