Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Teddy rührte sich nicht.
    Beide standen sich auf der Straße gegenüber. Bodennebel wehte heran, umspielte die Beine der Frau und auch den Körper des Kuscheltiers, das plötzlich in die Höhe sprang.
    Es stieg aus dem Nebel wie ein kleines Phantom, war durch nichts aufzuhalten und jagte auf die Frau zu.
    Es wäre ihr an die Kehle gesprungen, aber Meg bekam im letzten Moment die Arme hoch.
    Das Plüschtier wuchtete dagegen. Bisse drangen durch den Mantelstoff. Meg spürte sie in der Haut, schrie vor Schreck und drehte sich auf der Stelle, um den Teddy abzuschütteln.
    Es war ein verzweifeltes Bemühen und von keinem Erfolg gekrönt. Das Plüschtier hatte eisenhart zugebissen, es ließ auch nicht mehr los und Meggy sah nur eine Chance.
    Sie rannte auf den Waldrand zu, während das Tier versuchte, an ihrem Arm in die Höhe zu klettern und die Kehle zu erreichen. So weit ließ es Meg nicht kommen.
    Sie hatte die ersten Bäume erreicht und wuchtete die Plüschgestalt mehrmals gegen die rauhe Rinde des Stamms.
    Sie hörte ihn schreien. Der Körper zitterte, wurde eingedrückt bei jedem Treffer, aber er ließ nicht los.
    Meg gab ebenfalls nicht auf. Sie krümmte die Finger der Linken zu einer Klaue und hieb sie in den Nacken des Plüschtiers. Eisern hielt sie fest und riß ihn zurück.
    Dieses harte Zerren hatte Erfolg. Obwohl die Zähne noch zubissen, gelang es ihr, sich zu befreien. Der plötzliche Ruck hätte sie beinahe von den Füßen gestoßen. Sie taumelte und prallte mit dem Rücken gegen einen Baumstamm.
    Der rechte Ärmel bestand an seinem unteren Ende nur mehr aus Fetzen, aber sie hatte es geschafft.
    Frei, endlich frei!
    Meg schüttelte den Kopf. Das Plüschtier lag irgendwo vor ihren Füßen im Unterholz, das sich aus hohem Gras, Unkraut, Farnen und abgefallenen Blättern zusammensetzte.
    Der Wind streichelte und bewegte es, den Teddy sah sie in den nächsten Sekunden nicht.
    Sicherheitshalber ging sie zurück. Die Stelle, wo das Plüschtier verschwunden war, verschwamm allmählich vor ihren Augen. Doch wieder bewegte es sich.
    Diesmal nicht durch den Wind!
    Das braune Kuscheltier sprang hervor. Wie ein teuflischer, tollkühner Gnom fand es seinen Weg und wollte ihr an die Kehle. Die Entfernung war zu groß, der Sprung reichte nicht aus, allerdings wußte Meg jetzt Bescheid.
    Diese mordgierige kleine Bestie hatte nicht aufgegeben. Sie würde auch weiterhin versuchen, an die Kehle der Frau zu gelangen. Meg mußte fliehen.
    Am besten wäre es für sie gewesen, in den Ort zu laufen, das aber wollte sie nicht. Nein, nicht noch einmal kneifen. Im Haus lebte ihre Familie, ihr Sohn, die Mutter. Sie mußten ihr einfach über dieses Grauen Auskunft geben.
    Mit wenigen Schritten hatte sie die Straße erreicht und hetzte in die Richtung, in die auch der Wagen verschwunden war. Wenn sie sich beeilte, hatte sie das Ziel in wenigen Minuten erreicht. Glücklicherweise trug sie Schuhe mit flachen Absätzen. Und langsam war Meggy noch nie gewesen.
    Der offene Mantel wurde zur Beute des Windes und wehte hinter ihr her wie eine Fahne. Die Kälte drang gegen ihr Gesicht. Sichtbar stand der Atem vor ihren Lippen, und seine warmen Wolken strichen an ihrer Haut entlang.
    Der Teddy war nicht zu sehen, als sie während des Laufens einen Blick über die Schulter warf. Nichts außer ihr bewegte sich auf dem grauen Asphaltband der Straße.
    Tatsächlich nichts?
    Beim nächsten Zurückschauen sah sie den hellen Schein. Er riß ein großes, weißes Loch in die Dunkelheit, ähnlich wie eine Wolke, die auf Wanderschaft ging. Da kam ein Wagen!
    Meggy Ryan vergaß ihre Sorgen und überlegte, wer um diese Zeit noch diese Strecke fahren konnte und was sein Ziel war. Eigentlich gab es da nur eins.
    Das Haus, in dem sie lebte!
    Hatte Celia nicht von einer gewissen Veränderung gesprochen, die in dieser Nacht erfolgen würde? Sie war nicht näher darauf eingegangen, nur konnte sich Meggy gut vorstel en, daß die Veränderung mit der Ankunft des Fahrzeugs zu tun hatte.
    Ein Instinkt sagte ihr, daß es Zeit wurde, die Straße zu verlassen. Sie wollte nicht, daß man sie entdeckte. Obwohl sie Furcht vor dem dunklen, dichten Wald spürte, schlug sie sich keuchend nach links in das Unterholz und zwischen die Bäume.
    Dort kauerte sie nieder und wartete ab, was folgen würde. Das Licht kam näher. Der Motor des Fahrzeugs war nicht zu hören, dafür das Schmatzen der Reifen auf dem grauen Asphalt.
    Es war ein großes Fahrzeug, kein einheimisches

Weitere Kostenlose Bücher