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Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fabrikat, ein Ausländer. Möglicherweise ein Amerikaner. Nur das Licht sah sie, das auch die Bäume des Waldrandes erreichte und sie gespenstisch bleich anhauchte. Das Unterholz, veränderte sich zu geheimnisvollen Figuren, die ihre bleichen Gespensterarme in die Höhe reckten. Er war da — und vorbei.
    Meggy hatte nicht erkennen können, wer in diesem Fahrzeug saß. Möglicherweise mehrere Personen. Sie wartete einige Sekunden ab, bevor sie sich erhob und wieder zurück auf die Straße ging. Der Wagen war nicht mehr zu sehen. Dafür das Licht. Es blieb an einer bestimmten Stelle.
    Für Meggy ein Zeichen, daß dieses unbekannte Fahrzeug angehalten worden war.
    Da kam für sie nur ein Ziel in Betracht.
    Ihr Haus!
    Sie strich mit der Handfläche über den feuchten Mantelstoff, ohne den Schweiß loswerden zu können. Welches Spiel trieb ihre Mutter? Wen hatte sie eingeladen?
    Meggy mußte es wissen. Nur würde sie nicht auf dem normalen Weg ins Haus gehen. Es gab noch andere, Hintertüren, zu denen sie die Schlüssel besaß.
    Wer so reagierte wie ihre Mutter, der mußte einfach etwas zu verbergen haben. Eine andere Möglichkeit kam für Meggy nicht in Betracht. Sie räusperte sich einige Male, weil die Kälte in ihrer Kehle kratzte. Den Teddy hatte sie vergessen, die Menschen interessierten sie mehr. Meg folgte dem Wagen.
    Bereits nach einer halben Minute Fußweg lösten sich die Umrisse des Landhauses aus der Dunkelheit. Es war ein ziemlich großes Gebäude, allerdings aus Holz errichtet. Stützpfosten hielten das Dach einer breiten Veranda, auf die das Licht aus den Fenstern strömte und sie mit einem gelben Schein übergoß.
    Meggy blieb nahe des Hauses im Schatten stehen. Drei Gestalten sah sie vor der Tür auf der Veranda. Ein Mann fiel ihr besonders wegen seiner Körperfülle auf.
    Und sie hörte die Stimme ihrer Mutter. »Ah, meine Herren, da sind Sie ja endlich. Ich habe sie bereits sehnsüchtig erwartet.«
    »Ist alles vorbereitet?« fragte der Schwergewichtige.
    »Natürlich, Mr. Koonz.«
    Ein Name war gefallen. Meg dachte nach, ob sie ihn schon gehört hatte. Nein, der war ihr fremd. Sosehr sie auch überlegte, sie kannte keinen Koonz.
    Dann fiel die Für zu. Die drei Besucher waren verschwunden - wie ein Spuk in der Nacht.
    Meggy Ryan blieb bei ihrem Vorsatz, nicht den normalen Eingang zu nehmen, sondern durch die Hintertür zu kommen. Deshalb schlug sie einen Bogen und gelangte auf das Gebiet, das ihre Mutter stets als den Garten bezeichnete, in Wirklichkeit jedoch nur mehr eine Wildnis darstellte.
    Sie gereichte ihr jetzt zum Vorteil, denn Meg bekam die entsprechende Deckung. Die Büsche wuchsen hoch und sperrig. Manchmal sahen sie aus wie dahingestellte Stöcke.
    Einen Pfad gab es nicht. Meg wußte aber, wie sie sich dem Haus am besten nähern konnte.
    Sie schlug einen kleinen Bogen, geriet unter das Dach blattloser Baumäste, duckte sich und ging scharf nach rechts, so daß sie jetzt in direkter Linie auf die Rückseite des Hauses zugehen konnte, wo ein Fenster hell erleuchtet war.
    Es gehörte zum Zimmer ihres Sohnes. Ein sehr großer Raum, den sich Ernie eingerichtet hatte.
    Für ihn ein Paradies, in dem er all seine Stofftiere aufbewahrte. Sogar mit ins Bett nahm er sie.
    Das Licht reichte bis auf den Boden, wo es verschluckt wurde. Leider lag das Fenster dermaßen hoch, daß Meg ohne Hilfe nicht hineinschauen konnte.
    Sie hatte aber Glück, fand einen kantigen, ziemlich hohen Stein und rollte ihn bis dicht an die Mauer. Da er wackelte, kantete sie ihn nach rechts und bekam einen besseren Stand.
    Irgendein Gefühl warnte sie. Meg machte nicht den Fehler, sofort in die Höhe zu schnellen. Sie blieb in ihrer geduckten Haltung, sah sich noch einmal um, denn gerade jetzt war ihr wieder die kleine Plüschbestie eingefallen.
    Den Teddy entdeckte sie nicht. Wenn ersieh auf ihre Fersen geheftet hatte, hielt er sich gut versteckt. Nur die Zweige der Sträucher zitterten im leichten Nachtwind.
    Die Fensterbank stand außen vor. Auch sie bestand aus Holz, belegt mit einer dünnen Schicht aus Aluminium.
    Meg zog sich hoch. Sehr behutsam schob sie ihr Gesicht und damit auch die Augen über die Kante hinweg. In dieser Lage blieb sie, denn sie konnte in das Zimmer schauen.
    Drei Lampen verteilten sich dort. Jede von ihnen gab ihr Licht ab. Es durchfloß den gesamten Raum. Fiel auf das Bett, den lisch, den Schrank, den Fernseher, dessen Bildschirm blaß geblieben war, und leuchtete auch die zahlreichen Stofftiere

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