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Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Motor war ziemlich leise, und Suko gefiel es überhaupt nicht, daß er so schleichen mußte. Wir fuhren am See entlang. Wahrscheinlich befanden wir uns auf der falschen Seite, denn schräg vor uns, in der Finsternis relativ gut zu erkennen, schimmerten Lichter. Es mußten mehrere sein. Wegen der großen Distanz wirkten sie so, als wären sie zusammengewachsen. Zwischen dem Licht und uns lag der See. Suko hatte angehalten und die Scheibe nach unten fahren lassen. »Das Haus dort hinten muß es sein, John.«
    Ich sprach nicht dagegen und fragte nur, wie wir am schnellsten hinkamen.
    »Wir müssen eben um den See fahren.«
    »Sehr umständlich. Ob die anderen auch die Probleme haben?«
    »Die kennen sicherlich eine Abkürzung.«
    Da wir fremd waren, mußten wir auch den uns beschriebenen Weg benutzen.
    Es gibt Seen, von denen geht ein gewisser Zauber aus. Romantische Stimmungen, die einen Menschen umfangen können. Das spürten wir hier nicht. Das Gewässer wirkte auf mich irgendwie abweisend. Da sich der Mond hinter Wolken verborgen hielt, fiel auch kein Lichtstreifen auf die fast schwarze Oberfläche.
    Bisher stand noch nicht fest, ob wir überhaupt die richtige Spur aufgenommen hatten oder in der Finsternis einem Phantom nachjagten. Einige Spuren wiesen auf die Familie Ryan hin, von denen wir kein Mitglied kannten. Wir gingen nur davon aus, daß sie sich auch in dem Haus versammelt hatten.
    Wir hatten Glück. Im blassen Lichtteppich erschien eine Wegkreuzung. Um zum Ziel zu gelangen, mußten wir uns nach rechts wenden. Der Weg zeigte keine Teerdecke, er war ziemlich weich, die Reifen schmatzten darüber hinweg. Wenig später mündete er auf eine normale, asphaltierte Straße, die, wenn mich nicht alles täuschte, von Flimwell herkommen mußte.
    »Warum haben wir die nicht sofort gefunden?« knurrte Suko.
    »Frag den Tankwart.«
    »Das ist mir zu weit.«
    Die Straße führte vom See weg. Dafür wuchs sehr bald an beiden Seiten dichter Wald. Das Gefühl, durch einen Tunnel zu fahren, verstärkte sich bei uns.
    Auch der Wald blieb nicht. Schon bald sahen wir wieder das Wasser. Der Wind kräuselte die schwarzgraue Oberfläche zu ineinanderlaufenden Mustern. Am Himmel waren wild aussehende Wolken unsere Begleiter. Das erleuchtete Ziel lag hinter dem Wald versteckt. Wir rechneten allerdings stark damit, daß diese Straße uns bis an das Landhaus heranbrachte. So war es denn auch.
    Schon bald schimmerte wieder das Licht durch. Bei freier Sicht entdeckten wir die zahlreichen Fenster innerhalb des Hauses, hinter denen es hell schimmerte. Außerdem parkte vor dem Haus ein ziemlich großes Fahrzeug. Als das Licht der BMW-Scheinwerfer darüber hinwegstrich, erkannten wir, daß es sich um einen amerikanischen Wagen handelte, einen dunklen Lincoln.
    »Die scheinen Besuch zu haben«, bemerkte Suko. Er fuhr Schrittempo.
    »Kennst du jemand, der ein derartiges Fahrzeug fährt?«
    »Bis jetzt nicht. In diesen Kreisen bewege ich mich nicht.« Suko ließ den BMW vor der Veranda ausrollen, unter deren Decke ebenfalls eine Lampe ihr Licht verstreute.
    Ich war schon ausgestiegen und wunderte mich, ein Holzhaus vorzufinden. Englische Landhäuser sahen normalerweise anders aus. Sie waren aus Stein gebaut und oftmals von Ranken und Pflanzen bedeckt, die an den Wänden als dichtes Gestrüpp hochkrochen. Das fehlte hier völlig.
    Auch Suko hatte sich gewundert. »Es sieht mir eher aus wie ein Sommerhaus. Im Winter wird es hier bestimmt kalt sein.«
    »Nicht unser Problem.«
    Suko schaute noch in den Wagen, während ich mich der Haustür näherte. Ich mußte dafür auf die Veranda steigen. Unter meinen Füßen gab das Holz dumpfe Laute von sich, wenn ich meine Schritte setzte.
    Suko stand neben mir, bevor ich noch klingeln konnte. »Der Wagen ist leer.«
    »Hast du denn mit einem Insassen gerechnet?«
    Er hob die Schultern. »Wer Autos dieser Art fährt, der bezahlt auch oft einen Chauffeur.«
    Ich hatte geschellt. Es dauerte etwas, bis wir Schritte vernahmen. Dann wurde innen ein Riegel oder eine Kette gelöst.
    Ein Spalt entstand, in dem wir das Gesicht einer älteren Frau sahen, deren dunkle Augen uns scharf und mißtrauisch musterten.
    »Ja?« fragte sie.
    »Mrs. Ryan?« fragte ich.
    »Stimmt.«
    »Wir möchten gern mit Ihnen reden.«
    Sie überlegte einen Moment. »Worum geht es denn?«
    »Das ist schwer zu sagen. Wir könnten im Haus…«
    »Nein, nein!« unterbrach sie mich mitten im Satz. »Ich habe keine Zeit, mit Ihnen zu sprechen. Tut

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