Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
Vom Netzwerk:
hatte er mich dazu gebracht aufzuhören? Mir die Finger in die Augen gebohrt. Meine Kehle zugedrückt. Ich rannte hinter ihn, doch als ich die Hände nach seinem Gesicht ausstreckte, packte er mich an den Armen.
    Ich erstarrte.
    Candice’ Hand fiel zurück aufs Bett, doch Nathanial ließ mich nicht los. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, und sein schraubstockartiger Griff um meine Arme hielt mich fest hinter ihm gefangen. Seine Lippen streiften über meine rechte Handfläche und hoch zu meinem Handgelenk. Als ich die Fangzähne an meinem Fleisch spürte, zuckte ich zusammen und wartete auf den stechenden Schmerz, wenn sie meine Haut durchbohrten.
    Doch sie taten es nicht. Nathanials Atem schlug in kurzen, schnellen Stößen gegen mein Handgelenk. Eigenartig für jemanden, der es nicht nötig hatte zu atmen. Sein Griff zwickte, war aber nicht wirklich schmerzhaft.
    Mein Herz raste, aber ich zwang mich, ruhig zu bleiben. Ich wusste nicht, wie es bei Vampiren war, aber verängstigte und verletzte Gestaltwandler atmeten den Geruch ihrer Gefährten, Kinder, Freunde ein– eines jeden, der ihnen helfen würde, sich zu beruhigen, die Beherrschung zu behalten. Nathanials Atem wurde langsamer, dann lösten sich seine Finger einer nach dem anderen von meinen Armen, als reiße er sich selbst gewaltsam von mir los. Er bewegte sich nicht, als ich von ihm zurückwich und das Bett umkreiste, um es zwischen uns zu bringen.
    Nathanials schwarze Pupillen waren riesig, mit nur einem schwachen Hauch von Grau an den Rändern. Er sah mich nicht an, sondern starrte auf seine eigenen Hände. Ich wandte den Blick ab und überließ ihn den Emotionen, die ihn im Griff hatten, welche auch immer das waren.
    Ich brauchte etwas anderes, worauf ich mich konzentrieren konnte. Hatte Nathanial daran gedacht, den Biss an Candice’ Handgelenk zu versiegeln? Ich suchte ihre Hand auf der Decke ab. Nicht nur waren da keine Bisswunden, sondern ein paar der Kratzer und Abschürfungen in dem Bereich waren ebenfalls verschwunden.
    » Können wir jede Wunde heilen?«, fragte ich, während ich auf ihren Arm starrte.
    Nathanial antwortete nicht. Er blinzelte heftig, als versuche er, sich selbst aufzuwecken. Seine Hände zitterten, und beinahe kippte er um, als er versuchte aufzustehen. Über seinen Eigengeruch hinweg roch er nach Candice, einschließlich des sauren Geruchs nach Medikamenten. Er tat einen unsicheren Schritt vorwärts und lehnte sich schließlich an die Wand.
    » Bist du in Ordnung?«
    Er nickte. » Lass mir einen Augenblick Zeit, die Betäubungsmittel in ihrem Blut aus meinem Kreislauf zu bekommen.«
    Ich ging im Zimmer herum und versuchte, nicht zu unruhig zu wirken. » Hast du etwas herausgefunden?«
    Nathanial nickte. » Ein Gesicht, keinen Namen. Ich werde es dir draußen zeigen.« Er torkelte um den Vorhang herum, dann hielt er inne, lehnte sich an die Tür und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, hatten seine Pupillen beinahe wieder ihre normale Größe. Als er mich auf die Arme nahm, schrie ich überrascht auf, und meine Schulter protestierte. Er runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts, als er mich durchs Zimmer trug.
    » Wie sollen wir die Tür der Intensivstation wieder öffnen?«, fragte ich. Sein Stirnrunzeln vertiefte sich, und er drehte sich um und suchte das Zimmer ab. Ich folgte seinem Blick zum Fenster. » Denkst du, was ich glaube, dass du denkst?«
    Sanft stellte er mich auf die Füße und ging zum Fenster hinüber. Es war nicht dazu gedacht, geöffnet zu werden. Nathanial ließ den Riegel aufschnappen, mit dem es gesichert war, dann betrachtete er es stumm.
    » Das Fenster ist zu klein, als dass ich dich tragen könnte, wenn wir hinausklettern. Wir müssen das Risiko eingehen, gesehen zu werden«, meinte er schließlich.
    Ich kam näher und spähte hinaus. Wir befanden uns etwa acht Stockwerke hoch über einem asphaltierten Parkplatz.
    » Da ist ein Vorsprung. Ich könnte zuerst hinausklettern und auf dich warten.« Ich deutete auf die schmale Kante unter dem Fenster.
    » Das ist zu gefährlich. Was ist, wenn du abrutschst und ich dich nicht schnell genug auffangen kann? Dein Körper kann eine Menge Verletzungen heilen, aber ein Sturz aus dieser Höhe könnte dich töten.«
    » Ich bin eine Katze. Hast du überhaupt eine Ahnung, auf wie vielen Fenstersimsen ich schon geschlafen habe?« Ich werde schon nicht abrutschen.«
    Nachdenklich sah Nathanial mich an, während er unsere Möglichkeiten abwog. Dann wandte er

Weitere Kostenlose Bücher