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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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sich wieder zurück zumFenster und betrachtete es lange, bevor er schließlich nickte.
    » Also schön, aber ich gehe zuerst.« Er drückte das Fliegengitter hinaus und zur Seite, wo es vom Wind erfasst wurde und außer Sicht segelte. Nathanial zog eine Grimasse und drehte sich noch einmal zu mir um. » Zähl bis zehn, bevor du mir nach draußen folgst.«
    Ich nickte ungeduldig, und er verschwand. Gerade hatte er noch vor mir gestanden, jetzt war er fort. Nun wusste ich, wie Bobby sich gefühlt hatte. Ich unterdrückte ein Schaudern und fing an zu zählen. Als ich gerade bei vier angelangt war, öffnete sich die Tür. Ich erstarrte. Der Vorhang verbarg mich zwar vor Blicken, aber nicht für lange. Ich hechtete regelrecht aus dem Fenster.
    Wind und Schnee schlugen mir entgegen und mein rechter Fuß verlor den Halt. Ich hatte nicht erwartet, dass der Vorsprung mit Eis überzogen sein würde. Ich umklammerte den Fensterrahmen und hielt mich so ruhig wie möglich. Meine Schulter protestierte schmerzhaft, und ich biss mir auf die Lippen, um einen Aufschrei zu unterdrücken.
    Die Krankenschwester in der lachsfarbenen Tracht kam um den Vorhang herum. Falls sie den Blick hob, würde sie mich auf dem Fenstersims stehen sehen. Ich sah mich um. Von Nathanial war keine Spur zu sehen, doch das überraschte mich nicht. Vorsichtig warf ich einen Blick zurück zu der Schwester. Sie rieb sich die Arme vor Kälte, hatte das offene Fenster jedoch noch nicht bemerkt.
    Etwas prallte gegen mich, und meine Füße hoben sich vom Sims. Ich klammerte mich an Nathanials Schultern und drehte den Kopf so, dass ich ins Krankenzimmer sehen konnte. Die Schwester hatte endlich bemerkt, dass das Fenster offen stand, und ging darauf zu. Sie streckte den Kopf hinaus und sah sich um. Obwohl ich sicher war, dass wir unsichtbar waren, zuckte ich dennoch zusammen, als ihr Blick mich streifte, doch sie sah direkt durch uns hindurch. Deutlich verwirrt zog sie das Fenster zu. Dann starrte sie auf Candice’ bewusstlose Gestalt und wieder zurück zum Fenster.
    Schließlich hob die Schwester das Stethoskop auf, das sie bei ihrer letzten Visite hier vergessen hatte. Nach einem weiteren skeptischen Blick zum Fenster ging sie hinaus. Zum ersten Mal seit einer gefühlten Stunde atmete ich wieder. Ich klammerte mich immer noch fest an Nathanial, doch wir bewegten uns nicht. Er betrachtete mich eindringlich.
    » Was?«, fragte ich, während ich versuchte, meinen Griff ein wenig zu lockern, ohne tatsächlich Gefahr zu laufen, den Halt zu verlieren.
    » Ziemlich katzenhafter Gleichgewichtssinn, den du da oben gezeigt hast.«
    » Hey, der Sims war vereist!« Ich war nicht defensiv, wirklich nicht. » Lass uns einfach von hier verschwinden.«
    Einmal vom Fenster fort war es ein Leichtes, hinunterzufliegen und das Krankenhaus wieder zu betreten. Bobby flirtete immer noch mit der Krankenschwester, die nachgerade glücklich wirkte, und wir winkten ihm zu. Der erleichterte Ausdruck auf seinem Gesicht, als er der Rothaarigen den Rücken kehrte und sie zurückließ, war so aufrichtig, dass ich beinahe lachen musste.
    » Sagt mir, dass ihr etwas Nützliches herausgefunden habt, Leute«, bat Bobby erschöpft, als wir aus dem Raum gingen.
    » Wir haben herausgefunden, dass du flirten kannst. Wo hast du das denn gelernt?«
    Bobby zuckte die Achseln. » Im Nachmittagsprogramm. Ich erwähnte doch, dass Fernsehen süchtig macht, nicht wahr?«
    » Wir haben vielleicht noch etwa sehr Nützliches herausgefunden«, warf Nathanial ein, wobei seine Stimme seltsam zurückhaltend klang. » Kita ist dem Kerl bereits begegnet, der Candice angegriffen hat.«
    » Das bin ich?«
    Bobby zog eine Augenbraue hoch. » Candice. Das Mädchen von gestern Nacht?«
    Nathanial nickte, dann fasste er mich am Ellbogen und zwang mich weiterzugehen. » In deinen Erinnerungen traf ich auf dasselbe Gesicht, Kita. Nur kurz, aber erst kürzlich.«
    Ich versuchte mich zu erinnern, ob ich je den Geruch eines Stadt-Shifters aufgeschnappt hatte, doch ich hatte ja auch erst vorgestern Nacht erfahren, worauf ich achten musste. Wenn ich ihm vorher schon über den Weg gelaufen wäre, dann wäre der Geruch zu unbedeutend gewesen, um mich daran zu erinnern.
    » Na dann, wie hat er ausgesehen?«
    Nathanial schüttelte den Kopf. » Warte, bis wir draußen sind. Ich werde das Bild an dich weitergeben.«
    Bobby blieb stehen und sah Nathanial ein weiteres Mal mit hochgezogener Braue an. » Wie denn?«
    » Draußen«, winkte

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