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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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nun finde ich dich hier. Bei ihm. Ich habe genauso viel Grund, dir nicht zu trauen. Mehr noch. Du bist clanlos.«
    » Das bin ich.« Er neigte den Kopf, als hätte ich seine Narben übersehen können. » Aber ich würde mich nie mit einem Einzelgänger zusammentun oder den Ärger tolerieren, den er verursacht. Ich mag es nicht, wenn mein Revier von Jägern überlaufen wird. Und was dich betrifft, du willst mich glauben lassen, dass wir ein gemeinsames Ziel verfolgen? Zuerst fand ich dich als Katze, die dem Einzelgänger nahe genug gewesen war, um seine Witterung an sich zu haben. Dann fand ich dich als Wolf bei einem seiner Aufenthaltsorte. Und jetzt finde ich dich als gar kein Gestaltwandler hier, wo er in Reichweite ist. Wie soll ich dir glauben, dass du ihn jagst?«
    Ich musste zugeben, dass ich, wenn man es so ausdrückte, wirklich ziemlich verdächtig wirkte. Das brachte mich allerdings nicht dazu, ihm zu vertrauen. Wenn wir zusammen in diese Wohnung gingen und sich herausstellte, dass er mit dem Einzelgänger zusammenarbeitete, dann wäre ich zahlenmäßig schmerzlich unterlegen. Doch genauso wenig konnte ich hier die ganze Nacht im Flur herumstehen und dieses Wortgeplänkel spielen. Also sagte ich die Wahrheit.
    » Ich habe noch ungefähr acht Minuten, um den Einzelgänger zu finden und zu fangen, sonst wird der Magier, für den ich jage, mich töten. Ich schlage dir einen Deal vor. Komm in fünfzehn Minuten wieder. Wenn der Einzelgänger dann noch da ist, gehört er ganz dir.«
    Er starrte mich an, und sein Mund verzog sich zu einer schiefen Miene. » Vor drei Nächten hätte ich noch gedacht, dass du mir einen Bären aufbinden willst, aber seitdem bin ich von einem Nicht-Gestaltwandler überwältigt, von violettem Licht in Schach gehalten worden und habe einen Shifter getroffen, dessen Tier sich ändert und verschwindet. Vielleicht existiert dein Magier wirklich.« Langsam zog er sich zurück.
    Ich wartete, darauf vorbereitet, dass er angriff. Dass sein Rückzug sich als eine Finte erwies. Doch das tat er nicht.
    Er wich bis zum Treppenhaus zurück, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen. Sobald er die Tür erreicht hatte, stieß er sie mit dem Fuß auf, und nachdem er halb hineingetreten war, zog er seinen imaginären Hut vor mir. » Du bekommst deine fünfzehn Minuten, kleiner rätselhafter Dyre. Ich werde die Aufgabe für dich zu Ende bringen, wenn du es nicht tust.«
    Ich wartete, bis ich hörte, wie seine Schritte ihn mindestens ein Stockwerk tiefer trugen, dann rannte ich zurück zur Tür des Einzelgängers. Der Clanlose mochte mir zwar fünfzehn Minuten gegeben haben, doch mir blieben nur noch ungefähr sieben, bis der Richter das Ende einläutete.
    Ich hämmerte an die Tür.
    Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich aus der Wohnung Schritte hörte. Was würde ich sagen, wenn sich die Tür öffnete? Ich musste den Einzelgänger dazu bringen, mit mir nach unten zu kommen, ohne irgendeine Art von Aufruhr zu verursachen, die ein Mensch bemerken würde. Ich könnte sagen, dass ich eine Autopanne hätte, aber warum würde ich dazu in den vierzehnten Stock kommen? Die Schritte kamen näher. Es gab keinen plausiblen Grund, warum ich in dieses Stockwerk hochkommen und ihn bitten sollte, das Gebäude mit mir zu verlassen. Der Türknauf drehte sich, Angeln quietschten.
    » Tut mir leid, war der Fernseher zu laut…«, sagte der Mann, den ich aus Candice’ Erinnerung erkannte. Sein Gesicht ließ ihr Entsetzen erneut durch mich strömen, und ich zuckte zusammen. Er sah überrascht aus, als er mich sah. Dann grinste er selbstgefällig. Seine Hand schnellte vor und packte eine Locke meines Haars. » Ich hatte mich schon gefragt, wann ich deine Aufmerksamkeit erregen würde. Soll ich dich Mami nennen?«
    Er lachte, und ich starrte ihn mit offenem Mund an. Ich hatte nicht erwartet, dass er mich wiedererkennen würde. Das war’s dann wohl mit dem Überraschungsvorteil. Er wusste, was ich war. Nun ja, genau genommen wusste er, was ich einmal gewesen war. Wenigstens musste ich mir keine Ausrede mehr einfallen lassen, warum ich hier war.
    Grimmig zeigte ich ihm die Zähne. » Komm mit nach unten.«
    » Nein. Du solltest hereinkommen.« Er hielt mir die Tür auf.
    Am Ende des Gangs öffnete sich eine Wohnungstür, und ein Mann im Morgenmantel kam mit einem kleinen, kläffenden Hund heraus. Er blieb im Gang stehen und wartete auf den Aufzug.
    Scheiße. Was hatte ich für eine andere Wahl, als hineinzugehen? Ich konnte den

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