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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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Rettungsleine zurück in die Sicherheit seiner Wohnung.
    » Sie sind Ermittler, richtig?«
    Was auch immer Gil vorhin mit ihm gemacht hatte, musste seine Wirkung verloren haben. Sie ging auf ihn zu, vermutlich, um ihm eine weitere Dosis zu verabreichen, doch Nathanial hob die Hand.
    » Ja, aber wir stehen nicht mit der Polizei in Zusammenhang. Der Auftrag wurde uns von einer Privatperson übergeben.«
    Der Mann kaute ein wenig an dieser Information herum und ließ dabei den Blick über uns schweifen, dann nickte er. » Ich hörte, dass die Familie etwas davon erwähnte, private Ermittler zu beauftragen.«
    » Kannten Sie Miss Lamar schon lange?«, fragte Nathanial.
    Das klang für mich wie eine einigermaßen legitime Frage, und im Stillen applaudierte ich ihm dafür. Natürlich hätte alles, was ich über Ermittlungen und Zeugenbefragung wusste, bequem in einen Fingerhut gepasst.
    » Ich kannte sie nicht lange. Sie wohnte erst seit ein paar Monaten nebenan, bevor sie…« Er schien nicht zu wissen, wie er den Satz zu Ende bringen sollte.
    Bestialisch ermordet wurde, kam ich ihm geistig zu Hilfe.
    Nathanial schenkte ihm ein mitfühlendes Lächeln und sagte leise: » …von uns ging.«
    Der Mann nickte. » Ja, bevor sie von uns ging.«
    » Wissen Sie, ob sie irgendwelche Feinde hatte?«, fragte Bobby, und mein stummer Applaus hielt an.
    » Wie ich der Polizei bereits sagte, benahm sie sich wie ein sehr netter Mensch. Sie grüßte auf dem Flur, hielt mir die Fahrstuhltüren auf, wenn sie mich kommen sah, ging zu den Versammlungen im Gemeindezentrum und war eine ruhige Nachbarin. Ich habe nie gehört, dass irgendjemand hier mit ihr Probleme gehabt hätte.« Er verstummte kurz, als müsse er den nächsten Satz abwägen. Offensichtlich entschied er, sich mitzuteilen, denn er fuhr fort: » Sie ließ sich gerade von ihrem Mann scheiden. Sie hatte ihn für eine Frau verlassen. Das musste Anlass für negative Gefühle gegeben haben.«
    » Diese Frau… War Phyllis zum Zeitpunkt ihres Todes immer noch mit ihr zusammen?«, fragte Gil.
    » Jessica. Und sie lebten zusammen. Ich half ihr vor ein paar Wochen, ein paar Dinge aus der Wohnung zu holen. Sie konnte es nicht ertragen, sie noch einmal zu betreten. Sie war diejenige, die Phyllis gefunden hatte.« Er verstummte und wandte den Blick ab. Seine Hand fuhr zum Mund, und er knabberte an einem Fingernagel. Alle seine Nägel waren bis zum Nagelbett zurückgebissen. » Glauben Sie, dass der, der das getan hat… dass er zurückkommt? Ich habe darüber nachgedacht auszuziehen… Aber falls der… Mörder ihr Ex ist, dann hätte er doch keinen Grund, hinter mir her zu sein, nicht wahr?«
    » Glauben Sie denn, dass es ihr Ex war?«, fragte ich und hoffte, dass ich mich wenigstens halb so klug anhörte wie die anderen.
    » Na ja, ich meine, sie hat ihn für eine Frau verlassen, und ich hörte, dass sie nicht gut aufeinander zu sprechen waren. Schmutzige Scheidung.« Seine Hand fiel herab. » Aber wie hätte er den Hund ins Gebäude bringen sollen?«
    Bobby zog die Augenbrauen hoch und fragte: » Hund?«
    » Nun, ja. Jessica hämmerte hysterisch an meine Tür, und ich konnte mir keinen Reim darauf machen, was los war, also ging ich nachsehen. Ich hatte noch nie zuvor so etwas… Es war…« Er rang erneut nach Worten, und wir gaben ihm einen Augenblick, sich wieder zu fangen. » Es war brutal. Ein Mensch hätte keine solchen Verletzungen verursachen können. Es musste ein abgerichteter Hund gewesen sein. Sie sah aus, als wäre sie von einem Bären angegriffen und zerfleischt worden.« Er wurde blass. » Ich lief zurück in meine Wohnung und rief die Polizei.«
    » Gingen Miss Lamar oder ihre Freundin jemals in Klubs, auf Partys?«, wollte Gil wissen, nachdem der Mann nicht mehr so aussah, als würde er ohnmächtig werden.
    » Partys?«
    » Von der Sorte, die manche Leute › Rave‹ nennen«, erklärte sie.
    » Oh, nein, nicht dass ich wüsste. Abgesehen von ihrer Beziehung waren Phyllis und Jessica beide sehr konservative Leute. Yuppies. Ihre Vorstellung davon, einen draufzumachen, war, bei der Halloween-Party in unserem Gemeindezentrum mit lustigen Hüten aufzutauchen und ein zweites Glas Wein zu trinken.« Er lächelte beinahe, dann huschte wieder ein Ausdruck von Übelkeit über sein Gesicht. » Ist der Kerl, der das getan hat… Ist es derselbe wie der, über den ich in der Zeitung gelesen habe?«
    Nathanial und Gil wechselten einen Blick. Anscheinend waren Bobby und ich bei ihrer

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