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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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Gesicht gewichen.
    Mondverflucht. Genau das war ich. Absolut mondverflucht.
    Schützend stellte ich mich vor Gil, um sie von dem Clanlosen abzuschirmen. Wenn es ein Jäger wäre, der da auf uns zukam, würde sie heil davonkommen– verjagt, aber unbeschadet. Doch die Clanlosen waren die Gesetzlosen von Firth. Sie waren gefährlich. Ihnen war nicht zu trauen. Schwere Verbrechen wurden üblicherweise mit dem Tod bestraft, doch in seltenen Ausnahmefällen wurde ein Gestaltwandler gebrandmarkt und von seinem Clan ausgestoßen. Die meisten Shifter, die ich kannte, waren der Überzeugung, dass der Tod für alle Beteiligten sicherer wäre. Die Clanlosen durchstreiften die neutralen Gebiete von Firth, doch ich hatte noch niemals einen zu Gesicht bekommen. Was einer von ihnen auf dieser Seite des Tors machte, war mir schleierhaft.
    Ich ballte die Hände zu Fäusten, verteilte mein Gewicht gleichmäßig und verlagerte meinen Körperschwerpunkt tiefer. Bei unserem letzten Kampf hatte ich mich wacker geschlagen, und da hatte ich unter Drogen gestanden. Ich konnte es wieder schaffen.
    Einige Schritte außerhalb meiner Reichweite blieb er stehen. Er belastete ein Bein stärker als das andere– anscheinend hatte ich beim letzten Mal, als wir miteinander gekämpft hatten, mit meinen Krallen einen ordentlichen Treffer gelandet. Ich wartete, bereit für seinen Angriff, doch er nahm eine ähnlich geduckte Haltung wie ich ein. Dann griff er in seine Tasche und zog eine glitzernde Silberkette hervor.
    Sein Blick bohrte sich in meinen, doch Katzen verlieren nie ein Wettstarren. Ich hielt seinem Blick stand, dabei achtete ich aufmerksam auf ein Anzeichen, das seine nächste Bewegung verraten würde.
    Hinter mir schrie Gil etwas und fuchtelte mit ihren Händen am Rand meines Blickfelds herum. Ein violetter Nebel erhob sich jäh zwischen uns und dem Clanlosen. Nun war ich an der Reihe zu lächeln, als ich erkannte, dass es dieselbe Art von Barriere war, mit der ich vom Richter gefangen gehalten worden war. Und da hatte ich gedacht, Gil wäre nutzlos!
    Die Augen des clanlosen Streuners weiteten sich. Er streckte eine Hand aus, traf auf die Barriere und taumelte einen Schritt zurück. Dann drehte er sich um und rannte davon.
    Was? Ich sprang vorwärts und stieß an den Rand des Nebels. Die Barriere erstreckte sich quer über die Gasse, wodurch wir praktisch in der Falle saßen und der Clanlose ungehindert flüchten konnte.
    Wütend wirbelte ich zu Gil herum. » Er haut ab!«
    » Bei Mabs gefrorenen Tränen!« Wieder fuchtelte sie mit den Händen in der Luft herum, doch der violette Nebel wurde blendend hell.
    Ich legte die Arme vors Gesicht, um meine Augen zu schützen. Etwas traf mich mit voller Wucht, Magie prallte gegen mich, und meine Füße hoben vom Boden ab. Einige Meter weiter krachte ich mit dem Rücken auf den Asphalt. Vor meinen Augen tanzten Sterne. Gil jaulte auf, als sie Sekunden nach mir zu Boden stürzte.
    Jemand zerrte mich auf die Beine, und verwirrt blinzelte ich Nathanial an. Wo zum Teufel war er hergekommen? Ich schüttelte den Kopf.
    » Ein Clanloser«, keuchte ich und deutete auf den Eingang der Gasse.
    Als er nur die Stirn runzelte, drängte ich mich an ihm vorbei und stürmte aus der Gasse, kam jedoch schlitternd mitten auf dem Bürgersteig zum Stehen. Die einzige Bewegung auf der Straße kam von Bobby, der wie der Teufel in meine Richtung jagte. Angestrengt sah ich nach allen Seiten und suchte die Schatten ab. Kein Clanloser. Ich legte den Kopf in den Nacken. Nur der saure Geruch von verrottendem Müll hing in der Luft. Nicht dass ich mich auf meine Nase verlassen konnte.
    Verdammt.
    Ich kam Bobby auf halber Strecke entgegen. » Hast du gesehen, wohin der Clanlose verschwunden ist?«
    Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er den Kopf schüttelte und die Nasenflügel blähte. » Kita, hier waren keine anderen Gestaltwandler.«
    » Ich habe ihn doch gesehen, verdammt! Ich hätte beinahe wieder mit ihm gekämpft. Frag Gil.« Ich deutete auf Gil, die inzwischen aus der Gasse gekommen war, das Gesicht beinahe purpurrot angelaufen.
    Sie senkte den Blick, als sie sah, dass ich auf sie zeigte, und ihre Hand fuhr hoch, um einen blutigen Kratzer zu verdecken, der ihr Kinn zierte.
    » Sag es ihm«, forderte ich und marschierte zu ihr. » Erzähl ihm von dem Clanlosen.«
    Sie blickte weiter stur auf ihre Gummistiefel. » Ich sah einen Gestaltwandler. Was ein Clanloser ist, weiß ich nicht.«
    Weder stellte sie Fragen, noch

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