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Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Titel: Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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half ihm nur wenig dabei, ihr Herkunftsland herauszufinden. Er konnte sich nicht in ihre Heimat translozieren, um mit seiner Suche zu beginnen, da er nicht einmal wusste, auf welchem Kontinent sie lebte. Außerdem hatten ihn seine Brüder wissen lassen, dass Vampire sich ausschließlich an solche Orte translozieren konnten, die sie schon einmal aufgesucht hatten. Wenn sie sich also nicht in Europa oder Russland aufhielt, dann war es ihm unmöglich, sie zu erreichen.
    Seine Gedanken drehten sich immer nur um das eine: Wenn ich mich doch bloß direkt zu ihr translozieren könnte.
    Die Vorstellung, dass ein Vampir nicht unbedingt wissen musste, wie man zu einem bestimmten Ziel gelangte, sondern es sich nur vorzustellen brauchte, ergab für Sebastian keinen Sinn. Er hatte sich von Russland nach London transloziert, um Kleidung zu kaufen, aber die genaue Route konnte er sich nicht vorstellen. Wenn die einzige Voraussetzung darin bestand, den Ort einmal gesehen zu haben, warum konnte dann nicht auch eine Person das Ziel sein?
    Womöglich war die Translokation doch komplizierter, und seine Brüder hatten längst nicht alles daran begriffen. Sie selbst waren auch gerade erst gewandelt worden, vor all diesen Jahren, und hatten zugegeben, dass es vieles gab, was sie über die Mythenwelt noch nicht wussten.
    Möglicherweise war es für Vampire ganz alltäglich, sich zu einer Person zu transloziere n …
    Sebastian war innerhalb seiner Familie einzigarti g – er war der Wissenschaftler, der einzige introspektiv veranlagte unter den vier Söhnen. Im Krieg hatte sich Sebastian ebenso oft der List wie der Stärke bedient und sich genauso auf Voraussicht verlassen wie auf seine Kampfausbildung in der Vergangenheit. Er war ein Denker, der es liebte, Probleme zu lösen, und sein Vater hatte ihm die feste Überzeugung mitgegeben, dass der Verstand zu unvorstellbaren Meisterleistungen fähig war, wenn man die Stärke besaß, sie für möglich zu halten.
    Sebastian musste unbedingt daran glauben, dass es möglich war, sich zu ihr zu translozieren. Die Alternative war, abzuwarten, bis die Dorfbewohner es wieder wagten, nachts in ihren Häusern zu bleiben, und das kam nicht infrage.
    Seine Familie hatte gewusst, dass er sowohl von ritterlichen als auch von kirchlichen Orden umworben worden war, so wie auch von anderen Geheimgruppen, die über arkanes Wissen verfügten. Sie alle hätten ihn gern in ihre Reihen aufgenommen. Er hatte seiner Familie jedoch nicht erzählt, dass er das Angebot der Eestlane Brothers of the Sword akzeptiert hatte und auf diese Weise im abgeschiedenen Blachmount vieles über die Welt gelernt hatte, indem er mit führenden Lehrern der Physik, der Astronomie und zahlreichen anderen Wissenschaften korrespondiert hatte. Später war er dann über die Ost- und Nordsee gesegelt, um in London den Ritterschlag zu empfangen.
    Während seine Brüder Streitigkeiten miteinander ausfochten oder hinter Frauen her waren, hatte Sebastian studiert und immer mehr Vertrauen in seine Lernfähigkeit gewonnen.
    Es könnte tatsächlich sein, dass Sebastians Opfer von damals ihm jetzt, wo er die einzige Frau suchte, die ihm jemals wichtig gewesen war, zugutekommen würden.
    Von brennender Entschlossenheit erfüllt, hatte sich Sebastian zwischen diversen Orten, an die er sich aus seiner Kindheit nur noch vage erinnern konnte, hin und her transloziert, wobei er die nötige Anstrengung, den Grad an mentaler Klarheit, genau studierte, der dazu aufzuwenden war.
    Er überzeugte sich selbst davon, dass er sie einfach nur ganz eindeutig als einen Zielort betrachten müsste.
    Es war durchaus mit Gefahr verbunden, an einen Ort zu reisen, den man nicht sah. Schließlich konnte sie sich zur Mittagszeit unter der äquatorialen Sonne aufhalten, und er wäre vielleicht zu überrascht, um sich rechtzeitig zu retten. Sie könnte sich in einem Flugzeug befinden. Wenn er sich beim Translozieren nur um einen einzigen Meter vertat, könnte er in eine Turbine gesaugt werden.
    Zur Hölle damit, es wäre den Versuch wert gewesen!
    Als Kaderin beschlossen hatte, dass alles unter Kontrolle sei, war sie möglicherweise ein wenig voreilig gewesen.
    Seit jener Nacht in Russland benahm sich ihr Segen wie der Motor in einem alten Karmann Ghia Cabriolet: Sie gab von Zeit zu Zeit den Geist auf. Erst war alles in bester Ordnung, sie war unterwegs, genau wie immer, und dann kam wie aus dem Nichts ein Aussetzer.
    In genau diesem Moment zum Beispiel plagte sie ein seltsamer

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