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Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Titel: Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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sie, aber Bowen hörte nicht zu. Gerade waren die Hexen eingetroffe n – Mariketa die Langersehnte und eine weitere, die Kaderin nicht kannt e – und er war zu sehr damit beschäftigt, sie wütend anzustarren. „Wenn du dich so leicht ablenken lässt“, warnte Kaderin ihn, „wirst du mir keine Probleme bereiten.“
    „Was machen die denn hier?“, fragte er knapp.
    Kaderin hob eine Augenbraue. „Sie sind hier, um mitzumachen. Wie bei jeder Tour.“
    Sie wusste, dass die Lykae niemals Magica aus dem Haus der Hexe n – den Söldnern der Mythenwel t – kauften. Kaderin hatte an die hundert mehr oder weniger glaubhafte Gerüchte gehört, warum, und gelegentlich hatte auch sie über die Wahrheit gemutmaßt. Sie konnte sich ein Leben ohne die Bequemlichkeit von Zaubersprüche n – die Ketten vampirsicher machten und Käfige gegen Translokation abdichtete n – genauso wenig vorstellen wie ein Leben ohne Duschen. Beide Szenarios erschienen Kaderin barbarisch.
    Angesichts von Bowens Gesichtsausdruck fragte sich Kaderin nun jedoch, ob die Lykae vielleicht einfach deshalb darauf verzichteten, Zaubersprüche zu kaufen, weil die Hexen ihnen Angst einjagten.
    „Weißt du, worin der Preis besteht?“, fragte sie noch einmal.
    „Ich weiß es nicht mit Sicherheit“, sagte er. Seine Aufmerksamkeit war nach wie vor auf die beiden Hexen gerichtet. „Aber ich weiß genug, um dich zu warnen, dass ich dafür töten würde.“ Jetzt endlich sah er ihr ins Gesicht. „Und ich wage zu behaupten“, fuhr er fort, „dass ich damit den wackeligen Waffenstillstand zwischen Lykae und Walküren gefährden würde.“
    „Also wegen Emmas und Lachlains Heirat soll ich mich zurückziehen? Obwohl das hier mein Wettkampf ist, und das seit der Zeit, als du noch ein kleiner Welpe warst?“
    Er zuckte mit den breiten Schultern. „Ich möchte dir im Grunde lieber nicht wehtun. Ich habe noch nie eine Frau geschlagen, geschweige denn einer die Verletzungen zugefügt, die dieser Wettstreit, wie ich gehört habe, erfordert. Verletzungen, wie du sie anderen zugefügt hast.“
    „Werwolf, hasse nicht den Spiele r – hasse das Spiel.“ Sie wandte sich von ihm ab, womit sie ihm zu verstehen gab, dass ihre Unterhaltung beendet war. Ein gebrochenes Bein in naher Zukunft würde den Hund ruhigstellen.
    Wenigstens war er kein Vamp…
    Wie aus dem Nichts tauchte der Vampir vor ihr auf.
    Ihre Klauen schabten über das Geländer, als sie nun mit aller Kraft versuchte, nicht zu schwanken.

8
    Wie zum Teufel hat er mich gefunden? Unter ihren vier Klauen befand sich Marmorstaub, nachdem es ihr gerade eben noch gelungen war, einen Sturz zu vermeiden.
    Er war zunächst hinten in der Galerie aufgetaucht. Jetzt beobachtete sie, wie er sich in eine dunkle Ecke translozierte. Noch hatte niemand ihn bemerk t – sonst würden sie alle durcheinanderlaufen, als ob jemand den Feueralarm ausgelöst hätt e – , denn er schien die Teiltranslokation zu beherrschen und war dadurch für niedrigere Geschöpfe kaum sichtbar und auch mit dem Geruchssinn nicht wahrnehmbar. Sie hatte schon Vampire gesehen, die dazu in der Lage waren, diesen schlauen Trick auszuführen, aber die waren wesentlich älter gewesen.
    Doch sie hatte ihn in aller Deutlichkeit gesehen. Und, große Freya, wenn er bei ihrer ersten Begegnung schon gut ausgesehen hatte, dann war der Vampir inzwischen umwerfend .
    Alles an ihm war anders. Er hatte in der letzten Woche an Muskelmasse zugelegt, wodurch seine Schultern breiter und die Muskeln in Armen und Beinen voller geworden waren. Seine Kleidung wirkte leger, aber kostspieli g – offensichtlich maßgeschneider t – , und betonte seinen beeindruckenden Körper. Sein dichtes, glattes schwarzes Haar war immer noch lang, doch inzwischen ordentlich geschnitten und gepflegt.
    Aber wie zum Teufel hat er Rioras Tempel gefunden?
    Ihr erster Gedanke war, dass es möglicherweise einen Spitzel unter den Walküren gab, der ihn über ihren Aufenthaltsort informiert hatte. Aber nein, nicht einmal die Abtrünnigen unter ihnen, mit denen sie in Fehde lebte, würden sie jemals verrate n – vor allem nicht an einen Vampir.
    Es mussten die Dorfbewohner gewesen sein. Diese kleinen miesen Gauner! Ihre Augen wurden schmal. Diese kleinen verdammten miesen Gauner.
    Ohne etwas Ungewöhnliches zu bemerken, huschte ein junger geflügelter Dämon an seinem Bein vorbei, und an Sebastians Reaktion erkannte Kaderin, dass er noch nie zuvor ein solches Wesen zu Gesicht bekommen hatte.

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