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Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Titel: Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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gewandelten Menschen wären nach dieser Showeinlage dem Wahnsinn verfallen, aber Sebastian stand jetzt womöglich noch aufrechter da und wirkte noch arroganter als zum Zeitpunkt seines ersten Auftauchens. Mit zusammengekniffenen Augen suchte er die Umgebung ab.
    Sie konnte sich vorstellen, was er gerade dachte. Ja, alles um ihn herum war ein einziges Durcheinander, aber er war aus einem ganz bestimmten Grund hier. Um seine Braut zu finden. Denn Vampire, die ihre Braut gefunden hatten, duldeten es nicht, sie wieder zu verlieren.
    Sebastian blickte auf und entdeckte Kaderin, die auf dem Geländer über ihm hockte.
    Sie war hier. Allmächtiger, es war ihm gelungen.
    Er hatte sich zu ihr transloziert.
    Fast hätte er vor Erleichterung einen tiefen Seufzer ausgestoßen, aber er unterdrückte diesen Drang, da ihm nur allzu bewusst war, dass er von allen möglichen Geschöpfe n – aus Albträumen und Fantasi e – umzingelt war. Als sich seine Erleichterung in selbstzufriedene Genugtuung verwandelte, musste er ein breites Grinsen verbergen.
    Dann erst bemerkte er, was sie anhatte. In einen sündhaft kurzen Rock, eine Lederjacke und geschmeidige halbhohe Lederstiefel gekleidet, saß sie da; ein entblößtes Bein hing herunter, das andere hatte sie vor sich ausgestreckt. Außer sich vor Zorn über diese Zurschaustellung, starrte Sebastian wütend auf sämtliche Männer dieser kunterbunten Versammlung.
    Er war nie ein eifersüchtiger Mann gewesen. Er hatte nie etwas gehabt, was er ganz allein besitzen wollte. Nun jedoch nagte die Eifersucht an ihm, wetzte seine Fangzähne, die er nur zu gern gebleckt hätte. Sie war sein . Und er wollte nicht einmal den flüchtigsten Blick auf ihren Körper mit anderen teilen.
    Sie wandte sich ab, ignorierte Sebastian, um mit einem kräftig gebauten Mann mit wildem Blick zu reden, der viel zu dicht bei ihr stand.
    Sebastian hatte gewusst, dass er in dieser Beziehung der Verfolger sein würde, für den mehr auf dem Spiel stand. Aber nach ihrem gemeinsamen Morgen hatte er zumindest die Zurkenntnisnahme seiner Gegenwart erwartet, wenn sie ihn wiedersah. Oder vielleicht sogar eine Reaktion? Vielleicht hatte ihr Mund sich kurz geöffnet; möglicherweise hatte sich die Haut über ihren hohen Wangenknochen rosig verfärbt.
    Was machte sie hier bloß mit all diesen anderen Kreaturen? Wenn er darüber nachdachte, was er um sich herum sah, würde er am Ende noch den Verstand verlieren. Wieder einmal. Also tat er sein Bestes, um die anderen Wesen und jegliche zusätzlichen Anhängsel, die sie besitzen mochte n – Hörner, Flügel, mehrere Arm e –, zu ignorieren.
    Noch nie zuvor war er dermaßen verunsichert gewesen. Er fühlte sich abwechselnd wie ein völlig verwirrter Mensch und wie ein Ungeheuer. Ihm war nicht entgangen, dass diese Frauen, die in den Bäumen verschwunden waren, glaubten, dass in dieser Welt Vampire schlimmer als Dämonen seien. Fast hätte Sebastian Nikolai ein weiteres Mal dafür verflucht, dass er ihn gezwungen hatte, sich in etwas zu verwandeln, das von allen geschmäht wurd e – sogar von diesen Kreature n – , wenn ihm nicht gleich wieder eingefallen wäre, dass er Kaderin niemals kennengelernt hätte, wenn sein Bruder nicht gewesen wäre.
    Er nahm die ganze aristokratische Überheblichkeit zusammen, die ihm seit seiner Geburt anerzogen worden war, und stieg die Stufen zu ihr empor. „Katja“, begann er. Gerade als er dachte, sie würde ihn vollkommen ignorieren, wandte sie sich endlich um.
    Als er an einem verrotteten Baumstamm auf dem Altan vorbeiging, hörte er ein Flüstern daraus hervordringen: „ Hat er sie gerade Katja genannt? Halt den Kleinen die Augen zu. Das wird kein schöner Anblick werden .“ Als er einen kurzen Blick zurückwarf, sah er, dass der Stamm voller trollähnlicher Geschöpfe war. Er hatte sie nicht einmal gesehen.
    Sobald sich Sebastian näherte, tauchte der wild dreinblickende Mann, mit dem sie gesprochen hatte, in den Schatten ab.
    „Ich muss unbedingt mit dir reden“, sagte Sebastian zu ihr.
    „ Er will mit ihr reden “, kam ein weiteres Flüstern aus dem Baumstamm.
    „Wurdest du an diesen Ort eingeladen?“, fragte Kaderin.
    „Nein.“
    Sie neigte den Kopf zur Seite. „Wie hast du dich dann an einen Ort transloziert, der auf keiner bekannten Karte verzeichnet ist? Ich weiß, dass du noch nie hier gewesen bist.“
    „Es war gar nicht so schwer“, sagte er. Aus irgendeinem Grund beschloss er, seine Meisterleistung für sich zu

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