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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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gehabt. Als Bones fertig war, sah er Don mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Haben Sie noch Fragen an ihn?«
    Don stutzte. »Nein, Sie haben ganze Arbeit geleistet. Tate? Juan? Noch Fragen?«
    Die beiden Männer schüttelten stumm den Kopf. Tate eher widerwillig und mit fest zusammengepressten Lippen, aber in Juans Blick lag so etwas wie leise Bewunderung. Immerhin ein Anfang.
    »Soll er eingesperrt werden?«
    Auch diese Frage ging an Don. Ich wusste die Geste zu schätzen. Brad bekam eine Gnadenfrist. Zu meiner Überraschung winkte Don ab.
    »Ihnen ist doch wohl klar, dass wir ihn nicht am Leben lassen können bei allem, was er weiß. Aber machen Sie keine Sauerei.«
    Tate war außer sich. »Um Himmels willen, wir können ihn doch nach unten bringen und erschießen!«
    »Sei nicht kindisch, Tate«, bellte Don. »Kugel oder Biss, das läuft aufs Gleiche hinaus, und es ist sein gutes Recht. Er hat ihn aufgespürt; nicht wir. Wäre er nicht gewesen, hätte Cat nicht mehr lange zu leben gehabt, und egal wie er mich einschätzt, wäre mir das gar nicht recht gewesen.«
    Zum Schluss hatte Don mich direkt angesehen, und da wurde mir klar, was das Ganze zu bedeuten hatte. Brad Parkers Halsschlagader war sein Friedensangebot. Nicht gerade appetitlich, aber immerhin auch wieder ein Anfang.
    »Mach es schnell«, sagte ich zu Bones. »Du würdest dir gerne Zeit lassen, ich weiß, aber tu's nicht. Das ist er nicht wert.«
    Ich verließ den Raum nicht, aber Tate trat mit entrüstetem Schnauben den Rückzug an. Juan trat von einem Fuß auf den anderen, blieb aber, und auch Don rührte sich nicht von der Stelle.
    Bones störten die Zuschauer nicht. Er schlug die voll ausgefahrenen Reißzähne in Brads Hals und nahm immer wieder tiefe Schlucke. Außer mir hörte niemand, wie der Tod unausweichlich näher rückte, was, wie gewünscht, schnell ging.
    »Bitte sehr, alter Knabe«, sagte Bones, als er Brad eine Minute später leblos auf den Fliesenboden sinken ließ. »Kein Tropfen daneben gegangen.«
    Über den am Boden liegenden Brad machte ich einen Schritt auf Bones zu. Mit warmen Lippen küsste er meine Stirn. Er hatte innerhalb von zwei Tagen zwei Menschen ausgesaugt und musste pappsatt sein. Andererseits war er ja in der Kapsel sein Essen vom Vorabend losgeworden.
    »Dir ist klar, dass ich Jagd auf ihn machen werde, Don.«
    Ich musste den Namen nicht nennen, und irgendwie wollte ich das auch nicht.
    »Ja, das ist mir klar.« Er musterte uns beide und zupfte an seiner Augenbraue. »Ich möchte unter vier Augen mit dir reden, Cat. Wir haben ein paar Dinge zu besprechen.«
    »Wir können gern reden, aber Bones kommt mit. Wenn er uns nicht ohnehin hören könnte, würde ich es ihm erzählen.«
    Bones schenkte Don ein selbstgefälliges Lächeln. Naja, es sollte ihm gegönnt sein. Don hüstelte. »Wenn es denn sein muss. Juan, wenn du das hier bitte entfernen möchtest. .« Mit einer vagen Handbewegung deutete er auf Brads Leichnam, und wir folgten ihm in sein Büro.
    25
    »Verlässt du uns?«, wollte Don ohne Umschweife wissen, als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.
    Das war eine gute Frage, denn nun wusste ich ja, was er mir all die Jahre über verheimlicht hatte.
    Mein Blick wanderte durch Dons Büro und dann wieder zu ihm. Wir sahen uns nicht ähnlich, aber er war ein Blutsverwandter, wie meine Mutter. Nach ein paar Augenblicken des Schweigens merkte ich, dass ich ihn für seine Lügen nicht hasste, weder für die bewussten noch für die unbewussten. Stand es mir denn zu, so hart mit ihm ins Gericht zu gehen? Ich selbst hatte schließlich auch einige Fehler begangen.
    »Nein.«
    Don stieß einen erleichtert klingenden Seufzer aus, doch Bones fuhr sich frustriert mit der Hand durchs Haar.
    »Zum Teufel noch mal. Du machst es dir wirklich nicht leicht.«
    »Ich muss es tun.«
    Eine scheinbare Ewigkeit lang starrte Bones mich an und wandte sich dann an Don.
    »Sie bekommen sie nur mit mir zusammen. Im Doppelpack sozusagen. Ich werde Cat nicht davon abhalten, ihren vermeintlichen Auftrag zu erfüllen, aber ich lasse nicht zu, dass sie dabei draufgeht. Keiner Ihrer Leute ist stark genug, um sie wirklich schützen zu können, ich schon. Sie wollen sie? Dann müssen Sie auch mich nehmen.«
    Damit hatte ich nicht gerechnet. Don offenbar auch nicht. Er machte große Augen.
    »Sie erwarten doch wohl nicht im Ernst, dass ich einen Vampir als Vampirjäger anheure! Das Wäre nicht nur Wahnsinn. . das wäre glatter Selbstmord.«
    Bones

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