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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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unseren Geschmack in Bezug auf Getränke angeht?«
    »Ja, das in Bezug aufs Temperament.« Er schenkte ihr ein schmales Lächeln. Alles andere tat zu weh. Sein ältester Freund war losgezogen, um sich selber zu vernichten, und überließ es ihm, die Scherben aufzusammeln. »Auch er würde so hereingestürmt kommen und mit vorgehaltener Klinge vor mir stehen, wenn er gerade in einer seiner Stimmungen wäre.«
    Augen von der Farbe grün glasierten Porzellans glitten voller Wertschätzung über ihn. »Ich habe den Verdacht, dass Sie auch ein Mann der Tat sind, Sir. Obwohl Sie andere Leute wohl lieber mit Worten denn mit einem Degen aufspießen, nicht wahr?«
    Er musste lachen. »Da haben Sie ganz recht, Madam.
Touché

    Ihre Lippen verzogen sich kurz zu einem Lächeln, ehe ihr Blick sich wieder umwölkte. »Wo ist er, Lord Leland?«
    Leland stellte sein Glas ab. »Setzen Sie sich bitte, Lady Archer, und ich werde Ihnen alles erzählen.«
    Sie folgte seiner Aufforderung und ließ sich anmutig in denselben Sessel sinken, in dem Archer vor nicht allzu langer Zeit gesessen hatte.
    »Versprechen Sie mir nur eins«, sagte er, während er ihr gegenüber Platz nahm. »Lassen Sie mich die ganze Geschichte bis zum Ende erzählen. Dann dürfen Sie tun, was Sie wollen.«
    Ihr voller Mund verzog sich zu einem schiefen Lächeln. »Man sagt mir nicht gerade nach, dass ich solche Versprechen halten würde, Sir. Aber ich werde es versuchen.«
    Ach, wie sehr ähnelte sie doch Archer mit ihrer unverblümten Art.
    »Was hat Archer Ihnen über das Ganze erzählt?«, fragte er.
    Lelands Hochachtung vor ihr stieg immer mehr, während er ihr lauschte … dass sie um all diese entsetzlichen Dinge wusste und Archer trotzdem immer noch liebte …
    »Dann war es also Victoria, die ihn erschaffen hat?«, fragte sie.
    »Ja.« Er strich mit den Fingern über den unteren Rand des Glases. »Ich will jetzt ganz offen zu Ihnen sein. Sie müssen den Reiz verstehen, den sie für uns besaß. Alle Mitglieder des
West Moon Clubs
waren Wissenschaftler, und durch gemeinsame Anstrengungen haben wir viel über die alten Zeiten gelernt. Archer und ich gingen nach Ägypten, um alte Gräber zu erforschen und in die Welt der Pharaonen einzutauchen. Doch alles vergebens. Es gab wohl Hinweise, Anspielungen auf ein ewiges Leben. Spricht nicht unsere Bibel auch von Männern, die weit über die Grenzen des Normalen hinweg lebten? Heißt es nicht zum Beispiel von Noah, er hätte mehr als neunhundert Jahre gelebt?«
    Er ballte die Hand zur Faust, während er sich an diese Jahre des Scheiterns erinnerte. »Wir konnten keine richtige Lösung finden … bis
sie
auftauchte.«
    Einen Moment lang besann er sich auf den Tag zurück, als Victoria einfach in ihre Versammlung hereinmarschiert gekommen war, als wäre es überhaupt keine Geheimgesellschaft. Wie eine Göttin – nur aus Silber und Licht bestehend – war sie ihnen damals erschienen. »Sie können sich bestimmt vorstellen, welche Wirkung sie auf uns hatte«, sagte er zu Miranda. »Sie haben Archer gesehen. Und bei ihr war die Verwandlung abgeschlossen. Wir haben nichts von dem, was sie sagte, in Zweifel gezogen, oder ihre Behauptung, sie wäre ein Engel des Lichts.« Er stieß ein verbittertes Lachen aus. »Kein Engel. Nein, aber das erfuhren wir erst, als es bereits zu spät war.«
    Was Lady Archer dachte, konnte er nicht ahnen. Sie bewahrte eine eiserne Selbstbeherrschung.
    »Doch wir sollten nicht alle die Gabe bekommen. Sie wählte die aus, die ihr am würdigsten erschienen.« Verlegen rutschte er auf seinem Sessel herum. »Sie entschied sich für Archer und mich. Wir wurden ihre Liebhaber.«
    Eine leichte Röte stieg in Mirandas Wangen, doch sie blieb still. Und Leland machte ihr keinen Vorwurf daraus, dass sie rot geworden war. Sogar jetzt erinnerte er sich noch an Victoria, an ihren verführerischen Leib, der sich unter ihm wand. Die kecken Brüste. Die Nippel, die durchsichtig wie Glas und trotzdem saftig gewesen waren. Sie hatten ihn schier wahnsinnig gemacht.
Nimm mich, Maurus
. Die Hitze ihres Körpers. Das Licht, das durch ihn strömte, wenn er ihr beilag. Er hatte sich für unbesiegbar gehalten. Und er erinnerte sich an später, als sie mehr gewollt hatte.
    »Ich will dich und Archer in meinem Bett. Zusammen. Kommt zu mir, ihr Heiden.«
    Bei Gott, er war bereit gewesen. Wie beschämend. Doch so war es nun einmal gewesen. Die Macht, die sie über ihn besaß, grenzte an Wahnsinn. Und er hatte Archers

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