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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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mir ein Schwert. Archer hat bestimmt eins irgendwo herumliegen.« Sie bebte innerlich. Seit Jahren hatte sie kein Schwert mehr in der Hand gehabt, doch das sehnsüchtige Verlangen, jetzt wieder eines zu führen, brachte ihr Blut in Wallung und ihre Muskeln zum Zucken. »Und Archers Ersatzpistole auch. Und zwar geladen, Eula«, rief sie über die Schulter zurück, ehe sie sich in der Bibliothek einschloss.
    Der Raum lag still und verlassen da, als würde er auf Archer warten. Sie ging zu seinem Schreibtisch. Das Durcheinander aus Papieren schien unberührt. Auf der Suche nach etwas, nach irgendeinem Hinweis stöberte sie alles durch. Aber da war nichts.
    Am Boden zerstört ließ sie den Kopf auf die Tischplatte sinken. Tränen würde sie keine vergießen, egal wie verzweifelt sie war. Eine ganze Weile saß sie einfach nur da und atmete ein und aus. Vergänglich wie Rauch im Wind waberte die Identität des Mörders irgendwo außerhalb ihrer Reichweite. Lord McKinnon schob sie beiseite. Sie nahm an, dass McKinnon vor allem deshalb mit ihr geflirtet hatte, um Archer zu reizen. Das war zwar ärgerlich, aber nicht bösartig. Diese Morde hatten nichts mit ihr und Archer, sondern mit Archer und dem
West Moon Club
zu tun. Und dann gab es noch den Umstand, dass Archer wusste, wer der Mörder war. Archer wollte sie zwar nicht in der Nähe von McKinnon wissen, doch der Grund hierfür war besitzergreifende Eifersucht und nicht echte Sorge um ihre Sicherheit. Dann vielleicht Lord Rossberry? Aber die Morde waren geplant gewesen und kaltblütig ausgeführt worden. Auch mit Wut, ja, aber der Mörder war ein Planer. Rossberry kam ihr eher wie ein Mensch vor, der nur aus Wut und aus dem Affekt heraus handelte. Also wer dann?«
    Jede Unterhaltung, die sie mit Archer geführt, jeder Streit, den sie gehabt hatten, ging ihr wieder durch den Kopf, bis die kleinen Szenen ihres gemeinsamen Lebens wie in einem Kaleidoskop durcheinanderwirbelten.
    Ein Wesen, das sich vom Licht von Seelen ernährt … So einfach ist es nicht, mich beiseitezuräumen … Wenn ich Ihnen nun sagte, dass es etwas Wundervolles, Schönes ist, was er verbirgt … unsterblich.
    Miranda schoss hoch. Das Rad in ihrem Kopf hatte aufgehört, sich zu drehen. Was eben noch verschwommen gewesen war, bekam plötzlich ganz deutliche Konturen. Archer, der sich über Victoria beugte.
Warum bist du hier?
    Langsam kam sie vom Tisch hoch. Zu jedem Vater gehörte eine Mutter. Und zu jeder Schöpfung ein Schöpfer.
Halte dich von ihr fern, Miranda.
Victoria mit ihren silbernen Augen und blitzend weißen Zähnen. Die Schminke überdeckte bestimmt eine Haut, die wie Mondstein schimmerte.
Archer hat mir einmal das Herz gebrochen. Und ich fürchte, das habe ich ihm nie vergeben.
Die Hölle kennt keine Wut wie die einer verschmähten Frau.
    Miranda brach in ein verstörtes Lachen aus. Er wusste es. Er hatte es die ganze Zeit gewusst. Es gab nur ein Wesen, das einem Mann, der so stark wie Archer war, hätte entkommen können: ein anderer Unsterblicher.
    Was ich erkannte, war ich selber.
    Und jetzt befand er sich bei Victoria. Doch bei ihr war die Verwandlung vollbracht, während er noch zum Teil menschlich war. Ein letzter Kampf, den er nicht gewinnen würde. Außer …
    »Mistkerl!«

32
    Zu lange. Es dauerte viel zu lange, das Haus von Lord Maurus Robert Lea, dem siebten verdammten Earl von Leland, ausfindig zu machen. Leland war doch Archers bester Kumpel, oder nicht? Der ihn in diese aberwitzige Sache hineingezogen hatte? Dann täte er verdammt gut daran zu wissen, wo Archer jetzt war.
    Sie betätigte den Türklopfer so laut, dass ein elegant gekleidetes Paar, das gerade sein Haus verließ, neugierig in ihre Richtung sah. Im Stadtteil Belgravia hämmerte man nicht gegen Türen. Miranda erwiderte die Blicke gleichermaßen finster und ging erneut zum Angriff auf Lelands Tür über.
    Ein empört aussehender Butler riss bebend vor unterdrücktem Zorn die Tür auf.
    »Lady Archer wünscht Lord Leland zu sehen«, fuhr sie ihn an. »Und zwar umgehend, mit Verlaub.«
    Er zog die Augenbrauen zusammen und sah zweifellos nur ihren männlichen Aufzug. »Er ist nicht da. Hallo … was erlauben Sie sich!«
    Sie ignorierte seinen Protest und drängte sich an ihm vorbei. »Verzeihung, aber ich will mich selber davon überzeugen. Lord Leland!«
    Der aufgebrachte Butler war ihr dicht auf den Fersen, kam aber schleudernd zum Stehen, als Leland aus der Bibliothek stürzte. Der Lord machte eine höfliche

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