Kuss des Feuers
erfahrener Kämpfer erst einmal überlegen würde, ob …«
Sie drehte sich zu ihm um. »Na, ich würde eigentlich nicht sagen, dass ich mich in diese Situation gebracht habe.«
Er zog die Augenbrauen zusammen. »Daraus kann ich nur schließen«, fuhr er nun schärfer fort, »dass du entweder eine außerordentlich große Närrin bist oder …« – seine Stimme übertönte ihr wütendes Keuchen – »… oder aus irgendeinem Grund glaubst, dass du über jede Gefahr erhaben bist.«
Ein schmales Lächeln umspielte seine Lippen. »Aufgrund unserer früheren Unterhaltungen kann ich nicht glauben, dass du eine Närrin bist, also komme ich zu dem Schluss, dass es Letzteres sein muss.«
Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
»Würdest du dich selber als Närrin bezeichnen?«
»Nein, das bin ich nicht!« Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Du bist einer!«
Er warf den Kopf in den Nacken. Sein Lachen hallte in der schmalen Gasse aus allen Richtungen wider.
Ihre Fäuste verkrampften sich. »Du bist unerträglich!«
»Weil ich dich nicht anschreie?«, fragte er immer noch lachend.
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wandte den Blick ab. Es war besser, den Grobian zu ignorieren. Ach, warum hatte sie nur gestanden, dass er ihr etwas bedeutete? Sie gab einen verärgerten Laut von sich. Obwohl sie es eigentlich gar nicht wollte, sah sie wieder zu ihm hin. Ihr verräterischer Geist wählte diesen unseligen Moment, um die Erinnerung daran wieder hervorzuholen, wie seine Zunge über ihre geglitten war und sie den sengenden Kuss seines Atems auf ihrer Haut gespürt hatte.
Er reagierte darauf mit einem sanfteren Blick, und auch sein Mund wurde weich, als würde er sich ebenfalls erinnern. Einen Moment lang sagte er nichts.
»Ich verstehe …« Der seidige Klang seiner Stimme hatte einen Unterton, der ihr nicht gefiel – als würden im Hintergrund Alarmglocken schlagen. Er trat einen Schritt näher. Ein seltsames halbes Lächeln huschte über seine Lippen.
Eine ungute Ahnung machte sich in ihr breit. »Archer …«
»Ich habe mit deiner weiblichen Vorstellung, wie ein Ehemann sich verhalten sollte, Schindluder getrieben.« Er tat noch einen Schritt. »Du willst, dass ich dich bestrafe …«
»Nein …« Die Backsteinmauer berührte von hinten ihre Röcke. Sie saß in der Falle.
Nachdenklich schüttelte Archer den Kopf. »Ich glaube doch.«
Sie erkannte, was er vorhatte, kurz bevor starke Hände sie herumwirbelten und ihre Wange gegen die kalte, feuchte Mauer gedrückt wurde.
»Ist es das, was du willst?« Seine Brust presste sich gegen ihren Rücken, sodass ihr Busen flach gegen die Mauer gedrückt wurde. Eisige Kälte kroch über ihre Haut und ließ ihre Nippel hart werden, als sie von erwartungsvoller Erregung erfasst wurde.
»Hmm?« Sein muskulöser Schenkel drängte sich zwischen ihre Beine und drängte sich dreist an der steifen Krinoline und Satinvolants vorbei.
»Lass ab von mir«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Sie würde den Teufel tun und mit ihm rangeln.
Als er lachte, spürte sie an ihrem Rücken, wie seine Brust bebte. Entsetzt merkte sie, wie heiße Glut in ihren Bauch und zwischen ihre Beine schoss. Sie schloss die Augen und fluchte innerlich.
»Das habe ich versucht«, schnaubte er an ihrem Ohr. »Es hat dir nicht gefallen.«
Sie riss die Augen auf, als sie plötzlich die kalte Nachtluft an ihren Schenkeln spürte
»Archer, hör auf!« Aber seine Hand zerrte weiter ihr Kleid hoch. Vergessen waren Vorsicht und zärtliche Berührungen und wurden ersetzt durch die seelenruhige Selbstsicherheit eines Mannes, der davon ausging, dass seine Annährungsversuche nicht ganz unerwünscht waren. Der verdammte Kerl.
»Tu nicht so, als hättest du keine Ahnung, was Damen passiert, die sich ganz allein in dunkle Gassen wagen.«
Da begann sie, sich ernsthaft gegen ihn zur Wehr zu setzen, aber es brachte nichts. Er war zu groß und drückte sie einfach mit seinem Gewicht gegen die Wand. Sie kam sich wie ein Falter vor, der von einem Schmetterlingsforscher aufgespießt worden war.
»Dann erzählen Sie jetzt mal, Lady Archer …« Eine große, überraschend heiße Hand packte ihr Hinterteil. Sie quietschte vor Schreck. »Mit welchem großartigen Zauber willst du dich jetzt retten?«
Die andere Hand gesellte sich zur ersten. Die eine war in weiches Leder gehüllt, die andere schockierend nackt. Sogar durch ihre Unterhosen konnte sie den Unterschied spüren. Sie brannte vor Scham, als
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