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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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anderem
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    Archer sah sie an und grinste. »Ich nehme an, du wirst mir nicht erzählen, wie du die jungen Männer, die dich in jener Nacht bedrohten, in ein Mittagessen verwandeln wolltest?«
    Sie sank zurück in den Schatten, außer Reichweite seines scharfen Blicks. Die Lampe, die wie ein Pendel über ihren Köpfen hin und her schwang, verbreitete nur einen schwachen Schein, der Archers dunkle Gestalt mal in Licht und mal in Schatten tauchte, während die Kutsche die Great Russell Street hinunter Richtung Piccadilly fuhr. »Vielleicht, wenn du mir erzählst, was mein Vater getan hat, um in jener Nacht deinen Zorn zu erregen.«
    Sie war durcheinander, und ihr war kalt. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, um sich zu wärmen. Ihre Umhänge waren im Museum geblieben.
    »Was für eine Rolle spielt das?« Er versuchte, aus seinem Gehrock zu schlüpfen, zuckte aber deutlich sichtbar zusammen.
    »Natürlich spielt es eine Rolle. Ich …« Die Kutsche fuhr unter einer Straßenlaterne hindurch, und sie sah dunkel schimmerndes Blut, das einen schwarzen Fleck auf seiner silbernen Brokatweste gebildet hatte. »Du bist verletzt!«
    Sie kam auf ihn zu, und er rückte, so weit er konnte, von ihr weg – was nicht sonderlich viel war angesichts der Enge in der Kutsche und seiner Größe.
    »Ist nur ein Kratzer.« Doch obwohl er es herunterspielte, nahm er sein Halstuch ab und drückte es sich fest auf die Seite.
    »Gütiger Himmel, du blutest wie eine gehäutete Katze.«
    »Also wirklich, Miranda, manchmal legst du eine sehr farbenfrohe Ausdrucksweise an den Tag.« Der Anflug eines Lächelns umspielte seine Lippen. Sich mit ihr auseinanderzusetzen stellte offensichtlich seine gute Laune wieder her. Oder vielleicht fiel es ihm einfach leichter, das, was sie miteinander getan hatten, wegzuwischen, dachte sie errötend. Doch als sie die Hand nach ihm ausstreckte, schlug er danach.
    Sie steckte die angreifende Hand unter ihre Röcke. »Das ist ungerecht. Du darfst mir das Leben retten, mich in einer Gasse angreifen …«
    »Ach, das war also ein Angriff?«
    »Schau dich doch nur einmal an! Es ist ein Wunder, dass du überhaupt noch aufrecht sitzen kannst.«
    »Wie merkwürdig. Meine Definition von ›Angriff‹ scheint irgendwie falsch zu sein.«
    »Du bist nicht aus Stahl. Du hättest mich sofort über deine Verletzung in Kenntnis setzen müssen. Schließlich hättest du verbluten können! Was hast du dir dabei gedacht?«
    Er verzog den Mund. »Ich gehe davon aus, dass das eine rhetorische Frage ist.«
    Ihre Wangen brannten vor Verlegenheit. »Nach allem, was wir miteinander durchgemacht haben«, fuhr sie fort, ehe er noch weitere witzige Bemerkungen von sich geben konnte, »darf ich mich jetzt noch nicht einmal um deine Wunden kümmern?«
    Er sagte nichts mehr.
    »Mach dir keine Sorgen. Die Wunde ist auf deiner
guten
Seite«, spottete sie. »Ich werde nichts sehen.«
    Ärgerlich sah er sie mit silbernen, zu schmalen Schlitzen zusammengezogenen Augen an. »Du kannst dich nicht in einer Kutsche ›um meine Wunden kümmern‹.«
    Sie ließ sich von seinem Blick nicht einschüchtern, sondern hielt ihm stand. »Gut. Dann werde ich das zu Hause machen.«
    Sein Kiefer spannte sich an, als er die Zähne zusammenbiss, und sie lehnte sich zurück, als wäre sie mit dem Ergebnis zufrieden, während sie in Wirklichkeit am liebsten auf seinen sturen Schädel eingeschlagen hätte. Eine Weile fuhren sie schweigend weiter, und die Lichter Londons zogen als verschwommene Streifen vorüber.
    Obwohl sie es eigentlich nicht hatte tun wollen, ertappte sie sich dabei, wie sie seine unbedeckte Hand anstarrte, die schlaff neben seinem Schenkel lag. Im wechselnden Lichtschein wandelte sich seine Haut immer wieder von Gold zu Silber. Er hatte sie mit diesen langen Fingern berührt und sie damit innerlich und äußerlich zum Bersten gebracht. Ein Beben ging durch ihre Schenkel. Er hatte so intime Dinge mit ihr gemacht. Oder vielmehr hatte er sie an intimen Stellen berührt. Im Grunde hätte es irgendwer im Dunkel der Nacht sein können, so wenig wie er von sich preisgab. Trotzdem war er kein Fremder. Er war Archer, ihr Racheengel. Immer.
    Wärme breitete sich in ihrer Brust aus. Sie hob den Blick und sah ihm ins Gesicht. Ein verführerischer Mund mit festen, geschwungenen Lippen. Würde er sich weich anfühlen? Bei einem Kuss würde sie es feststellen. Ein Kuss. Das wäre wahre Intimität … die Sprache der Liebenden. Sie hatte von ihm gekostet. Das

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