Kuss des Feuers
ihnen so festklammerte. Ohne darüber nachzudenken, bewegte sie ihre Hüften und drängte sich seiner Berührung entgegen. Ihr schamloses Tun ließ wieder eine heiße Woge über ihre Haut strömen.
Archer zitterte. Sein Mund fand die entblößte Haut über ihrem Mieder. Seine Zunge schnellte hervor und kostete von ihr. »Schneller?«
Miranda keuchte und versuchte, Worte zu finden. »Ja.«
Federleicht glitten seine Finger in süßer Qual über ihr nasses Fleisch. Sie knirschte mit den Zähnen und stieß mit den Hüften nach hinten. Seine Männlichkeit drückte sich steif und schwer gegen ihren Rücken. Mit der freien Hand packte er ihre Hüften, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte.
»Fester?«, stöhnte er an ihrer Haut, ehe er anfing, daran zu saugen.
»Ja.«
Die Lust brodelte in ihrem Innern. Ihre Lippen öffneten sich zu einem Schrei. Wie von Sinnen wiegte sie sich an ihm und zitterte, trotz der Feuersbrunst, die über sie hinwegfegte. Erbarmungslos drückte er sich an sie und ließ nicht zu, dass sie sich bewegte, während er es ihr immer schneller, immer fester machte. Ihr Körper spannte sich wie ein Bogen, und dann kam die Erlösung, während sie leise, erstickte Schreie ausstieß.
Archers Zähne gruben sich in ihren Nacken. So hielt er sie, während sich ihre ganze Welt auflöste und dann langsam wieder Gestalt annahm.
Bebend kam sie wieder zu sich, als er auch schon seine Hand zurückzog und sie sanft an den Hüften hielt. Er strich mit den Lippen einmal über die Stelle, wo er sie gebissen hatte, als wollte er sie besänftigen. Einen Moment lang schwiegen sie. Beide zitterten, und ihre Brüste hoben und senkten sich im Gleichklang. Sie spürte, wie ihm plötzlich klar wurde, was er getan hatte. Laut zischend holte er Luft und trat zurück, wobei er ihre Röcke fallen ließ.
Miranda sank gegen die Mauer. Sie konnte ihm nicht ins Gesicht sehen. Noch nicht. Der Nachhall ihrer Schreie hing immer noch in der Luft. Was sie eben getan hatten, ließ ihren Körper immer noch pochen. Was er eben getan hatte. Heiße Scham sorgte dafür, dass ihre Wangen aufs Neue erglühten.
Sie spürte, dass er sie beobachtete. Bedauerte er es? Sein Schweigen war wie etwas Kaltes, das hinter ihr stand.
»Na los«, flüsterte er. Man hörte, wie er tief Luft holte, und seine Stimme wurde kräftiger. »Ich habe dir Leid zugefügt. Jetzt mach Hackfleisch aus mir.«
Auf einen Schlag breitete sich Kälte in ihr aus. Hackfleisch. Diese Drohung hatte sie nur einmal in ihrem Leben ausgestoßen. Sie wirbelte herum. »Verhöhnst du mich etwa?«, zischte sie ihn an, als er gerade zurücktrat.
Archer richtete sein Plastron mit gespielter Nonchalance. Sie sah, wie seine Hand zitterte. »Das würde ich doch niemals wagen.« Er sah seine unbedeckte Hand an, als wüsste er nicht recht, wohin damit. Miranda wandte den Blick von diesen langen, erfahrenen Fingern ab. Ihr Anblick verwirrte sie genauso wie ihn.
»Seit dem Tag, an dem wir uns das erste Mal begegnet sind, habe ich davon geträumt, dich an einer Wand zu nehmen«, sagte er, ohne aufzublicken.
»Oh. Ich … Äh. Ja …« Wenn sie mehr sagte, würde sie zu viel von sich preisgeben. Sie drehte den Kopf, um in die dunklen Tiefen der Gasse zu schauen. Sie bekam eine Gänsehaut, als sie wieder an das blitzende Messer und Archers Sturz dachte. »Dieser Mann. Fast schien es so, als würdest du ihn kennen. Weißt du, wer das war?«
»Ich dachte eigentlich, er wäre unser Mörder.«
Sie öffnete schon den Mund zu einer scharfen Erwiderung, hielt sich dann aber zurück, als sie sah, dass Schweiß auf seiner Wange glänzte. Im Mondlicht wirkte seine Haut marmorweiß. Einen Augenblick lang sah er fast krank aus. Als er merkte, wo sie hinsah, wandte er sich abrupt ab und ging mit langen Schritten durch die Gasse zurück, sodass sie ihm fast rennend folgen musste.
»Wo willst du hin?«
»Nach Hause.«
Als eine Mietsdroschke auf sie zugerumpelt kam, hielt Archer sie an. Er ging durch die Nebelschwaden, die das Gefährt aufgewirbelt hatte, und öffnete den Schlag, ehe er sie wie einen Mehlsack hineinhob. Sie fiel hart auf die Lederbank, als auch er sich schon hineinschwang. Kaum saß er, setzte sich die Droschke in Bewegung. Ihre Schenkel waren feucht, ihre Haut empfindlich. Der Gedanke daran, was sie eben getan hatten, züngelte wie eine Flamme in ihrem Fleisch. Sie würde sie einfach mit Vernunft wie mit einem Kübel kalten Wassers übergießen.
Sieh ihn nicht an. Rede von etwas
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