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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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dass das Herz eines Mannes in dem Körper des Tigers schlug, aber irgendwie hatte ich dieses Wissen in den hintersten Teil meines Bewusstseins verbannt.
    Jetzt traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag. Erstaunt starrte ich ihn an. Das Ganze war eine Nummer zu groß für mich. Ich hatte, abgesehen von einer Freundschaft, nie die Möglichkeit einer echten Beziehung mit ihm in Betracht gezogen. Seine Frage zwang mich anzuerkennen, das mein sanfter Haustiger in Wirklichkeit ein kraftstrotzender Mann war. Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb. Mehrere Gedanken schossen mir gleichzeitig durch den Kopf, doch der Hauptgedanke war, dass ich sehr gerne von Ren geküsst werden würde.
    Andere Gedanken krochen an den Rand meines Bewusstseins, versuchten, sich nach vorne zu schlängeln. Gedanken wie – es ist zu schnell, wir kennen uns kaum, und vielleicht ist er bloß einsam – wirbelten mir im Kopf herum. Doch ich durschnitt die Fäden dieser Gedanken und ließ sie davonwehen. Jegliche Vorsichtsmaßnahme außer Acht lassend, entschied ich, dass ich von ihm geküsst werden wollte.
    Ren rückte ein klitzekleines bisschen näher. Ich schloss die Augen, nahm einen tiefen Atemzug und … wartete. Als ich die Augen wieder öffnete, blickte er mich immer noch an. Er wartete tatsächlich auf meine Erlaubnis. Es gab nichts, und ich meine wirklich nichts, was ich in diesem Moment mehr gewollt hätte, als von diesem traumhaften Mann geküsst zu werden. Doch ich verdarb alles. Aus Angst und Nervosität schoss ich mich auf das Wort Erlaubnis ein.
    »Was … äh …«, faselte ich zittrig, »was meinst du damit, du bittest um meine Erlaubnis? «
    Er sah mich neugierig an, was meine Panik noch verstärkte. Zu sagen, dass ich keine Erfahrung mit Küssen hatte, wäre eine Untertreibung. Nicht nur, dass ich noch nie einen Jungen geküsst hatte, ich war auch noch nie einem begegnet, den ich hätte küssen wollen – bis Ren gekommen war. Und anstatt ihn nun zu küssen, wie ich es eigentlich wollte, war ich wie benommen und wartete mit Gründen auf, warum ich es nicht sollte.
    Ich brabbelte: »Mädchen muss man den Boden unter den Füßen wegziehen und um Erlaubnis zu fragen ist einfach … einfach … altmodisch. Es ist nicht spontan genug. Es schreit nicht gerade nach Leidenschaft. Es schreit nach Freak. Wenn du danach fragen musst, dann lautet meine Antwort … Nein.«
    Wie kann man so blöd sein! Ich habe diesen wunderschönen, gütigen, blauäugigen Adonis von einem Prinzen gerade einen Freak genannt.
    Ren sah mich lange an, lange genug, dass ich die Kränkung in seinen Augen bemerkte, bevor sein Gesicht zu einer ausdruckslosen Maske erstarrte. Er stand hastig auf, verbeugte sich förmlich und erklärte leise: »Ich werde dich nie mehr fragen, Kelsey. Entschuldige meine Unverfrorenheit.«
    Dann verwandelte er sich in einen Tiger, stürmte in den Dschungel und ließ mich allein zurück, wo ich mich über mein törichtes Benehmen zu Tode ärgern konnte.
    Ich rief: »Ren, warte!« Doch es war zu spät. Er war verschwunden.
    Ich kann nicht glauben, dass ich ihn derart beleidigt habe! Er muss mich hassen! Wie konnte ich ihm das antun? Ich hatte diese Dinge nur gesagt, weil ich nervös war, aber das war keine Entschuldigung. Was meinte er damit, er würde mich nie mehr fragen? Ich hoffe, er fragt mich noch einmal.
    Ich ließ mir die Worte wieder und wieder durch den Kopf gehen und dachte an all die Dinge, die ich hätte sagen können und die zu einem besseren Ende geführt hätten. Dinge wie Ich dachte schon, du fragst nie oder Ich wollte dir gerade dieselbe Frage stellen .
    Ich hätte den Mann einfach packen und ihn zuerst küssen können. Selbst ein schlichtes Ja hätte den Zweck erfüllt. Ich hätte theatralisch sagen können: Wie Ihr wünscht. Küss mich. Küss mich, als wäre es das letzte Mal oder Du hattest mich schon beim Hallo. Er hatte die Filme nie gesehen, also warum nicht? Aber nein. Ich musste auf dem Wort Erlaubnis herumreiten.
    Ren ließ mich den restlichen Tag über allein, was mir genügend Zeit gab, mir selbst in den Hintern zu treten.
    Am späten Nachmittag saß ich mit meinem aufgeschlagenen Tagebuch, Stift in der Hand, auf meinem sonnigen Felsen und starrte völlig verzweifelt ins Leere, als ich ein Geräusch im Dschungel, in der Nähe unseres Lagers hörte.
    Ich schnappte erschrocken nach Luft, als eine große schwarze Raubkatze aus dem Dickicht trat. Sie umkreiste das Zelt und blieb stehen, um an meiner Steppdecke zu

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