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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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drehte mich zu Ren um. »Ich muss mich umziehen, wenn du also für ein paar Minuten in den Dschungel verschwinden könntest, wäre ich dir sehr verbunden.«
    Er knurrte, klang ein wenig verärgert.
    »Ich meine es ernst.«
    Er knurrte lauter.
    Ich drückte mir die Handfläche auf die Stirn und hielt mich am nächsten Baum fest, damit meine wackeligen Beine nicht unter mir nachgaben. »Ich muss mich umziehen und du wirst nicht bleiben und zuschauen.«
    Mit einem Schnauben erhob er sich, schüttelte den Körper und den Kopf, als wollte er sagen, ich hätte sie nicht mehr alle, und durchbohrte mich mit seinen Blicken. Ich deutete zum Dschungel. Schließlich drehte er sich um, trottete dann jedoch nicht in den Dschungel, sondern in das niedrige Zelt und legte sich auf meine Steppdecke. Sein Kopf befand sich im Innern, während sein Schwanz draußen vor dem Eingang hin und her schnalzte.
    Ich seufzte und zuckte zusammen, weil ich den Kopf zu schnell gedreht hatte. »Sturer Tiger.« Mit diesem Kompromiss konnte ich leben, behielt jedoch seinen wedelnden Schwanz im Auge, während ich mich umzog.
    Ich fühlte mich ein wenig besser, nun da ich trockene Kleidung trug. Auch das Aspirin hatte zu wirken begonnen und mein Kopf pochte weniger stark, war allerdings immer noch empfindlich. Ich wollte lieber schlafen als essen, also ließ ich das Abendessen ausfallen, entschied mich dann aber für einen heißen Kakao.
    Vorsichtig bahnte ich mir einen Weg über unseren Lagerplatz, gab ein paar Scheite in die Feuerstelle und stellte das Wasser zum Kochen auf. In der Hocke schürte ich eine Weile das Feuer mit einem langen Ast, um es wieder zum Prasseln zu bringen, und holte ein Päckchen heiße Schokolade heraus. Ren beobachtete jede meiner Bewegungen.
    Ich winkte ab. »Mir geht’s gut, Ren. Du kannst ruhig eine deiner Erkundungstouren machen.«
    Er aber blieb eisern sitzen und ließ seinen Tigerschwanz hin und her zucken.
    »Ich meine es ernst.« Ich beschrieb mit dem Finger einen Kreis. »Zieh deine Runden. Such nach deinem Bruder. Ich sammle noch ein bisschen Feuerholz zusammen und gehe ins Bett.«
    Er bewegte sich immer noch keinen Millimeter und machte ein Geräusch, das ein wenig nach einem jaulenden Dackel klang. Ich lachte und tätschelte ihm den Kopf.
    »Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber ich bin normalerweise ganz gut darin, selbst auf mich aufzupassen.«
    Der Tiger schnaubte missbilligend und setzte sich neben mich. Ich lehnte mich an seiner Schulter an, während ich meine heiße Schokolade umrührte.
    Bevor die Sonne unterging, sammelte ich etwas Holz und trank eine Flasche Wasser. Als ich in mein Zelt kroch, folgte mir Ren auf den Fersen. Er streckte die Pfoten aus und ich bettete behutsam meinen Kopf darauf. Als ich am nächsten Morgen erwachte, lag mein Kopf immer noch auf Rens weichen Pfoten, aber ich hatte mich gedreht, das Gesicht an seiner Brust vergraben und den Arm um seinen Hals geschlungen, hatte mich an ihn gekuschelt, als wäre er ein riesiges Stofftier.
    Peinlich berührt schob ich mich von ihm weg. Während ich aufstand und mich streckte, berührte ich zaghaft meine Beule, die glücklicherweise stark geschrumpft war. Ich fühlte mich viel besser.
    Ausgehungert holte ich ein paar Müsliriegel und ein Päckchen Haferflocken hervor. Ich erhitzte genügend Was ser über dem Feuer für meine Haferflocken und machte mir eine Tasse Kakao. Nach dem Frühstück erklärte ich Ren, dass er ruhig auf Patrouille gehen konnte und ich mir inzwischen die Haare waschen würde.
    Er beobachtete eine Weile meine Bewegungen, und als er sich davon überzeugt hatte, dass ich okay war, verschwand er, und ich konnte mich wieder selbst um mich kümmern. Ich schnappte mir ein kleines Fläschchen mit biologisch abbaubarem Shampoo, das Mr. Kadam für mich eingepackt hatte. Es roch nach Erdbeeren. Sogar an eine Haarspülung hatte er gedacht.
    Nachdem ich mir den Badeanzug, Shorts und Sneakers angezogen hatte, kletterte ich zu meinem sonnigen Felsen hinunter. Am Rand des Wasserfalls, weit weg von der Stelle, an der ich von dem Steinschlag getroffen worden war, machte ich mir behutsam das Haar nass und seifte es ein. Ich lehnte mich ein wenig in das glitzernde Nass und spülte vorsichtig den Schaum aus. Das kühle Wasser fühlte sich gut an auf meinem schmerzenden Kopf.
    Ich rutschte zur sonnigen Seite des Felsens, setzte mich und bürstete mir das Haar. Dann schloss ich die Augen, drehte das Gesicht in die frühe Morgensonne und genoss

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