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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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leckte.
    Jetzt kam auch Ren aus dem Wasser, schob sich zwischen seinen Bruder und mich und sank vor meine Füße. Tiefe Risse, die sich scharf gegen das weiße Fell abzeichneten, bedeckten seinen Körper, Blut sickerte heraus. Eine klaffende Wunde zog sich von seiner Stirn über sein rechtes Auge und seine Nase bis zum Kinn. Aus einer tiefen Bisswunde am Hals quoll langsam Blut.
    Ich eilte um ihn herum und schnappte mir den Rucksack, wühlte darin, holte ein kleines Fläschchen Wundbenzin und eine große Rolle Mullverband heraus. Meine Angst vor Blut und Wunden war wie weggewischt, als sich mein natürlicher Beschützerinstinkt einstellte. Ich hatte mehr Angst um sie als vor ihnen und wusste, dass sie Hilfe brauchten. Irgendwie brachte ich den Mut auf und überwand meine Furcht.
    Zuerst kümmerte ich mich um Ren, spülte mit sauberem Trinkwasser Steinchen und Schmutz aus seinen Wunden, träufelte dann den Alkohol auf den Verband und drückte ihn auf die bösesten Verletzungen. Wenn ich die Blutung stillen konnte, war er nicht in Lebensgefahr, doch er hatte mehrere tiefe Schrammen. An der Flanke war seine Haut derart zerfetzt, dass es aussah, als wäre er durch den Fleischwolf gedreht worden.
    Er knurrte leise, als ich mich nach seinem Rücken nun seinem Hals widmete und die Bisswunde säuberte. Dann nahm ich eine große Kompresse aus dem Rucksack, tunkte sie in Alkohol und drückte sie fest auf die schlimmste Stelle an seiner Flanke, um die Blutung zu stillen. Ren jaulte auf, mein Mitleid zerriss mir fast das Herz. Dann fixierte ich die Kompresse mit einem Verband. Als Letztes säuberte ich sein Gesicht und murmelte ihm beruhigende Worte zu, während ich mich um seine Stirn und die Nase kümmerte, darauf bedacht, seine Augen nicht zu berühren. Es sah nicht so dramatisch aus, wie ich anfangs angenommen hatte, jedoch bestand immer noch die Gefahr von Infektionen, besonders beunruhigt war ich wegen Rens Flanke und seinem Auge. Eine Träne lief mir die Wange herab, während ich ein Stück Mullbinde auf seine Stirn drückte.
    Er leckte mir das Handgelenk. Ich streichelte ihm die Wange und flüsterte: » Ren, das ist fürchterlich. Ich wünschte, das hier wäre nicht passiert. Es tut mir so leid. Es muss schrecklich wehtun.« Eine Träne tropfte herab und landete auf seiner Nase. »Ich werde mich jetzt um deinen Bruder kümmern.«
    Ich wischte mir über die Augen, schnappte mir eine weitere Rolle Verbandmull und ließ dem schwarzen Tiger die gleiche Behandlung angedeihen wie Ren. Eine besonders schlimme Wunde begann an seinem Hals und ging bis zu seiner Brust, weshalb ich viel Zeit auf diesen Bereich verwendete. Ein Biss in seinem Rücken war tief und voller Schmutz und kleiner Kieselsteinchen. Anfangs blutete sie stark, was wahrscheinlich gut war, da das Blut half, die Wunde auszuwaschen. Ich übte ein paar Minuten Druck aus, bis das Blut nur noch langsam herausquoll und ich alles säubern konnte. Sein Rücken zitterte, und er knurrte, als ich Wundbenzin daraufgab, immer neue Tränen tropften mir das Kinn herab. Ich schniefte: »Die hier müsste wohl genäht werden.« Dann schimpfte ich beide Tiger sanft aus: »Ihr zwei werdet euch wahrscheinlich eine Infektion einfangen und euch fallen die Schwänze ab.«
    Kishan gab ein schnaubendes Geräusch von sich, das in meinen Ohren verdächtig nach einem Lachen klang. Verärgert hielt ich in der Bewegung inne.
    »Ich hoffe, ihr beide wisst den Umstand zu würdigen, dass mich das Verbinden eurer Wunden fast um den Verstand bringt. Ich hasse Blut. Und nur zu eurer Information: Ich ganz allein entscheide, wer mich anfasst und wer nicht. Ich bin kein Wollknäuel, das ihr zwei Katzen zwischen euch hin und her werfen könnt. Außerdem bin ich nicht die Person, wegen der ihr euch in Wirklichkeit prügelt. Was zwischen euch vorgefallen ist, ist längst verjährt, und ich hoffe inständig, ihr könnt lernen, einander zu verzeihen.«
    Goldene Augen blickten in meine, und ich fuhr fort: »Ren und ich sind hergekommen, weil wir versuchen wollen, den Fluch zu bannen. Mr. Kadam hat uns geholfen, und wir haben eine vage Vorstellung, wo wir beginnen müssen. Wir suchen nach vier Opfergaben, die wir Durga darbieten müssen, und im Gegenzug werdet ihr beide wieder zu echten Menschen. Jetzt, da du alles weißt, können Ren und ich zurück zu Mr. Kadam gehen und unser Glück mit Durgas Opfergaben versuchen. Im Übrigen denke ich, dass ihr zwei ins Krankenhaus gehört.«
    Aus Rens Brust war ein

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