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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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meinem Nixenfels und stellte mich mit erhobenen Armen in die herabstürzende Gischt.
    Ein donnernder Knall ertönte von oben. Mehrere Steine klatschten direkt neben mir ins Wasser. Als ich mich hastig vom Wasserfall entfernte, traf mich ein Stein genau am Hinterkopf. Meine Lider schlossen sich flatternd und mein Körper sackte schlaff ins kalte Wasser.

14 · Tiger, Tiger

    14
    T ige r , T ige r
    K elsey! Kelsey! Öffne die Augen!«
    Jemand strich mir über den Arm. Immer wieder. Dabei war alles, was ich wollte, zurück in den friedvollen schwarzen Schlaf zu fallen, doch die Stimme war verzweifelt, beharrlich.
    »Kelsey, hör mir zu! Öffne die Augen, bitte! «
    Ich versuchte, meine Augen einen Spalt aufzureißen, doch es tat weh. Das Sonnenlicht verschlimmerte das quälende Pochen in meinem Kopf nur noch. Was für schreckliche Kopfschmerzen! Mein Bewusstsein klärte sich allmählich, und ich erkannte unseren Zeltplatz und Ren, der neben mir kniete. Sein feuchtes Haar klebte ihm am Kopf und ein besorgter Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
    »Kells, wie geht es dir? Ist alles okay?«
    Eigentlich wollte ich ihn bitten, mich schlafen zu lassen, doch beim ersten tiefen Atemzug würgte ich und begann, Wasser zu husten. Ich hörte ein feuchtes Knacken in meinen Lungen und hustete noch mehr.
    »Dreh dich auf die Seite. Das hilft, das Wasser herauszubekommen. Hier, lass mich dir helfen.«
    Er zog mich an sich, sodass ich nun auf der Seite lag. Ich hustete mehr Wasser ab. Er riss sich das nasse Hemd vom Leib und faltete es. Dann hob er mich sanft an und schob es mir unter den schmerzenden Kopf, der zu sehr pochte, als dass ich Rens … sonnengebräunte … wohlgeformte … muskulöse … nackte Brust gebührend hätte würdigen können.
    Nun, vermutlich bin ich am Leben, wenn ich den Anblick genießen kann. Meine Güte, ich müsste wirklich tot sein, um ihn nicht zu genießen.
    Ich zuckte zusammen, jäh aus meinen Tagträumen geschleudert, als Rens Hand meinen Kopf berührte.
    »Du hast hier eine riesige Beule.«
    Ich hob den Arm und spürte eine Schwellung am Hinterkopf. Ich muss das Bewusstsein verloren haben, als mich der Stein traf. Ren hat mir das Leben gerettet. Mal wieder.
    Ich sah zu ihm hoch. Er kniete neben mir, Verzweiflung im Gesicht, und sein Körper zitterte. Er hatte sich wohl in einen Mann verwandelt, mich aus dem Wasser gezogen und war dann an meiner Seite geblieben, bis ich erwacht war. Wer weiß, wie lange ich hier schon bewusstlos liege.
    »Ren, du hast Schmerzen. Du bist heute schon zu lange in menschlicher Gestalt.«
    Verneinend schüttelte er den Kopf, doch mir entging nicht, wie er gequält die Zähne zusammenbiss.
    Ich legte ihm fest die Hand auf den Arm. »Mir geht’s gut. Es ist nur eine Beule am Kopf. Mach dir keine Sorgen um mich. Ich bin sicher, Mr. Kadam hat Aspirin eingepackt . Ich nehme einfach eine und ruhe mich ein bisschen aus. Das wird schon wieder.«
    Er strich langsam mit dem Finger von meiner Schläfe bis zu meiner Wange und lächelte sanft. Als er die Hand zurückzog, zitterte sein ganzer Arm, und ein Beben lief durch seinen Körper. »Kells, ich …«
    Sein Gesicht verkrampfte sich. Er warf den Kopf zur Seite, fauchte und verwandelte sich in einen Tiger. Dann knurrte er sanft, verstummte schließlich und kam näher. Er legte sich neben mich und beobachtete mich eindringlich mit seinen wachsamen blauen Augen. Ich streichelte ihm den Rücken, teils um ihn zu beschwichtigen und teils, weil es mich ebenfalls beruhigte.
    Ich starrte hinauf in das Laub der Bäume und wollte meine Kopfschmerzen mit bloßer Willenskraft verschwinden lassen. Irgendwann würde ich mich bewegen müssen, das war mir klar, aber ich wollte nicht. Ren schnurrte leise und das tröstliche Geräusch linderte tatsächlich mei nen Kopfschmerz. Vorsichtig setzte ich mich auf, langsam, atmete tief ein und aus, in der Hoffnung, die Übelkeit würde vergehen und die Welt aufhören, sich so schnell zu drehen, wenn ich nur bedächtige Bewegungen machte. Ren hob den Kopf und beäugte aufmerksam meine Bemühungen.
    »Vielen Dank, dass du mich gerettet hast«, flüsterte ich, während ich ihm den Rücken kraulte. Ich gab ihm einen Kuss auf den fellbedeckten Kopf. »Was würde ich nur ohne dich tun?«
    Im Rucksack fand ich eine kleine Reiseapotheke, in der es auch Aspirin gab. Ich steckte mir ein paar Tabletten in den Mund und spülte sie mit einem Schluck Wasser aus der Flasche hinunter. Dann zog ich trockene Kleidung heraus und

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