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Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
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wahrscheinlich sagen, dass meine Nachlässigkeit in diesen Dingen ein passiv-aggressiver Ausdruck meines Wunsches nach Unabhängigkeit von einem inzwischen toten Menschen ist. Aber ich weise diese Theorie zurück.«
    Unweigerlich musste sie grinsen.
    »Sie lächeln nicht sehr oft, nicht wahr?«, fragte er sie sanft.
    Sie faltete ihre Serviette, erhob sich von ihrem Platz und räusperte sich. »Danke, dass Sie mir die Gelegenheit dazu gegeben haben.«
    Er reichte ihr die Hand und wirkte grimmig amüsiert, als sie sie nicht ergriff. Dann tat sie es doch, aber als ihre Finger sich berührten, durchzuckte ein Gefühl der Hitze ihren Arm, und sie zog ihre Hand wieder zurück und streckte sie nach ihrem Mantel aus.
    Stirnrunzelnd sah er auf das abgetragene Kleidungsstück.
    »Kann ich Ihnen in den Mantel helfen?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf, hängte sich das Ding über den Arm und wandte sich zum Gehen.
    »Callie?«
    Sie sah über ihre Schulter, und als sie bemerkte, dass er seinen Blick von ihrem Haar an ihr herunterwandern ließ, hielt sie ihren Mantel so, dass er ihre Figur verbarg. Es kam ihr vor, als würde sie gründlich von ihm vermessen, und unweigerlich ging ihr die Frage durch den Kopf, ob sie seinen Ansprüchen genügte oder nicht.
    Er sagte nichts, was sie nervös machte. »Auf Wiedersehen, Mr Walker.«
    »Jack. Nennen Sie mich bitte Jack.«
    Wortlos verließ sie seine Suite, doch als sie, am ganzen Körper zitternd und benommen, mit dem Fahrstuhl zurück in die Eingangshalle fuhr, ermahnte sie sich streng, dass sie schon ganz andere Dinge überlebt hatte als dieses tolle Angebot. Dass ihr neuer Boss mit seinen braunen Augen die Farbe an der Wand zum Schmelzen bringen könnte, hieß schließlich noch lange nicht, sie müsste ihm verfallen.
    Sie musste einfach stark sein.
    Und das hatte sie zum Glück ihr Leben lang trainiert.
    Jack starrte auf die Tür.
    Die Frau war wirklich attraktiv. Er hatte noch nie etwas von dem Klischee der rassigen Rothaarigen gehalten, doch Callie hatte wirklich Feuer. Es war einfach toll, wie sie sich gegen ihn behauptete und dass sie umso vehementer kämpfte, je unbehaglicher ihr war.
    Ob sie gebunden war? Sie trug keinen Ehering, aber vielleicht hatte sie ja einen Freund.
    Er runzelte die Stirn und sagte sich, dass es egal sein sollte, ob es einen Mann in ihrem Leben gab.
    Dann klingelte sein Telefon, und er ging an den Apparat. Es war Grayson Bennett, sein Zimmergenosse vom College, der ihm gut gelaunt erklärte: »Ich habe sämtliche Termine in den nächsten beiden Monaten gestrichen, habe also Zeit, um zu sehen, wie groß die Chancen deiner Kandidatur in Boston sind.«
    »Hervorragend. Was müssen wir als Erstes tun?«
    »Als Erstes müssen wir dein Sondierungskomitee zusammenstellen. Zehn bis zwölf Personen aus verschiedenen Bereichen, die in aller Stille ergründen, wie die Lage ist. Wir müssen wissen, wer dich unterstützen und wer dir Schwierigkeiten machen wird, wie viel Geld wir zusammenkriegen können, wie du wahrgenommen wirst. Das sollte vier bis fünf Wochen dauern.«
    »Wann kannst du rüberkommen?«
    »Morgen Abend. Ich quartiere mich im Four Seasons ein.«
    »Kommst du in weiblicher Begleitung?« Auf Graysons nachdrückliches Nein hin wollte er lachend wissen: »Dann gibt es also keine – wie hieß sie noch mal – Sarah mehr?«
    »Sophia. Nein, die habe ich abserviert. Sie fing an, von Ringen zu sprechen, obwohl ich, wie du weißt, allergisch gegen Diamanten bin. Sie ist eine tolle Frau – nur eben nicht für mich.«
    Nach Ende des Gesprächs ging Jack ins Schlafzimmer und zog sich fertig an. Über Jahre hatten Gray und er dieselbe Einstellung gehabt, nämlich dass die Ehe nur etwas für andere Leute war. Aber, verdammt, wenn er selber seine Meinung ändern konnte, könnte Gray das sicher ebenfalls.
    Nur offenbar Sophia gegenüber nicht.
    Die Standuhr in der Ecke schlug, und er beeilte sich.
    In ein paar Minuten würde er zwei Brüder treffen, einen Arzt und einen Ingenieur. Bryan und Kevin McKay hatten einen neuen, schnelleren und saubereren Weg zur Verarbeitung von Blutprodukten wie Plasma und Blutplättchen entwickelt, hatten die entsprechenden Patente, so dass das geistige Eigentum an der Entwicklung sicher war, und waren dank einiger Verträge mit verschiedenen Krankenhäusern bereits recht gut im Geschäft. Bisher hatten sie eine kleine Firma an der Westküste, wollten aber expandieren und brauchten dafür Geld. Mit der richtigen Mischung aus

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