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Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
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die Terminologie der Restauratoren war. Zum Beispiel hatte sie verdammt viel Ahnung von Chemie und ihm genau beschreiben können, was passieren würde, wenn das Lösungsmittel auf die alte Lackschicht traf.
    Sie war wirklich unglaublich klug.
    Und verdammt verführerisch.
    Er klappte das Notizbuch wieder zu und legte es zurück an seinen Platz.
    Verflucht. Wenn seine Mutter nicht hereingekommen wäre, hätte er sich in der Küche über Callie hergemacht. Mitten auf dem Küchentisch. Auf den verdammten Tellern. Er war so heiß auf sie gewesen, dass es ihm egal gewesen wäre, wo sie gerade waren.
    Er schüttelte den Kopf. Er musste mit Blair sprechen. Einen Ausrutscher mit Callie hätte er ihr noch verschweigen können. Zwei hingegen waren eindeutig zu viel.
    Es würde ganz bestimmt nicht leicht. Egal, wie vorsichtig er seine Sätze formulieren würde, würde er eine Frau verletzen, die ihn liebte, und er kam sich deswegen einfach erbärmlich vor. Außerdem war ihm bewusst, dass die Möglichkeit bestand, sie würde die Verlobung lösen, und das wäre ihr gutes Recht.
    Als das dumpfe Grollen eines Motors durch die Dunkelheit an seine Ohren drang, sah er auf seine Uhr und war überrascht, dass Thomas schon so früh nach Hause kam.
    Bevor er die Lichter löschte, blickte er noch einmal auf den Tisch und stellte sich vor, wie Callie vollkommen in ihre Aufgabe versunken über dem Gemälde stand. Als er daran dachte, dass sie dabei jedes Zeitgefühl verlor und nicht mal daran dachte, irgendwas zu essen, wurde ihm bewusst, dass nirgends in dem Raum, ja nicht einmal auf dem Display der Stereoanlage, eine Uhr zu sehen war.
    Er löste die Patek Philippe von seinem Arm. Er hatte sie gekauft, als er nach dem Börsengang des ersten Unternehmens, das er übernommen hatte, über Nacht zum Multimillionär geworden war. Sie war aus Gold mit einem Band aus schwarzem Krokodilleder, und er nahm sie nur unter der Dusche ab, obwohl ihr auch das Wasser nicht geschadet hätte, denn das Ding war bis in geradezu absurde Tiefen wasserdicht.
    Er legte die Uhr neben den Becher mit den Pinseln und hoffte, sie würde sie benutzen, bis er wüsste, welche Uhr für diesen Raum am besten war. Das Teil ging auf die Sekunde genau, und mit ein bisschen Glück bekäme sie auf diese Weise mit, wann es Zeit zum Mittagessen war.
    Er trat in dem Moment wieder vor die Garage, als Thomas aus seinem Wagen stieg. Der Pontiac GTO war der ganze Stolz des Kochs. Dunkelviolett mit jeder Menge Chrom war er der Inbegriff der protzigen Muscle-Car.
    »Du bist aber ganz schön früh zuhause.«
    Thomas stieß ein zynisches Lachen aus. »Sie nennen sie die schöne, nicht die treue Angelina. Inzwischen hat sie einen anderen Rücksitz gefunden, den sie ausprobieren will.«
    »Tut mir leid.«
    Grinsend kam Thomas über den Hof geschlendert. »Kein Problem. Schließlich gibt es auch noch andere schöne Frauen.«
    Sie gingen gemeinsam in die Küche, und Thomas zog die Kühlschranktür auf. »Willst du auch ein Bier?«
    Als Jack nickte, kam die Flasche durch die Luft geflogen, er fing sie mit beiden Händen auf, öffnete sie und schob sie Thomas wieder hin, bevor der die zweite Flasche warf.
    »Diese Restauratorin ist ein echter Hingucker«, stellte der Koch nach einem großen Schluck aus seiner Flasche anerkennend fest.
    Jack runzelte die Stirn und machte seine eigene Flasche auf. »Ja.«
    »Und wie kommt ihr beide miteinander aus?«
    »Ist das eine ehrliche Frage oder die Einleitung zu einer Rede?« Jack setzte seine Flasche an den Mund und trank. Weil das besser als Fluchen war.
    »Ein bisschen von beidem. Du benimmst dich wie ein Kampfhund an der kurzen Leine, der seinen vollen Futternapf zwar sieht, ihn aber nicht erreichen kann. Und ich frage mich, ob das vielleicht mit dieser Frau zusammenhängt.«
    »Du interpretierst da etwas hinein.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Jack war ernsthaft versucht, Thomas zu belügen, doch ihm war klar, dass er damit nicht durchkommen würde. Dafür kannte ihn der andere einfach viel zu gut.
    »Es ist völlig sinnlos«, erklärte er deshalb und schüttelte den Kopf. »Und das Timing ist total verkehrt. Genau in dem Moment, in dem ich beschlossen habe, seriös zu werden. Ich dachte, die Jagd nach Frauen läge ein für alle Male hinter mir.«
    »Du kannst von Glück reden, dass dir das jetzt passiert. Bevor du dich dauerhaft an eine andere gebunden hast.«
    »Ist das der Grund, warum du nie geheiratet hast?«
    Thomas grinste. »Keineswegs. Ich habe

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