Kuss mich kuss mich nicht
in ihr auf.
Vorsichtig schlug sie die Augen wieder auf. Sein Mund hing direkt über ihren Lippen, seine Augen brannten. Aber er blieb weiter, wo er war.
Jetzt ließ sie auch den letzten Rest an Vorsicht fahren, packte seine Schultern und zog ihn auf sich herab. Daraufhin verlor auch er den letzten Rest von Selbstbeherrschung, zog sie noch dichter an eine Brust, presste seine Lippen hart auf ihren Mund, schob die Zunge zwischen ihre Zähne und vergrub die Hände tief in ihrem Haar.
Seufzend schmiegte sie sich an ihn an und sog das Gefühl seines soliden, starken Körpers in sich auf.
»Gott steh mir bei.« Stöhnend zog er ihr Hemd aus ihrer Hose und glitt mit den Händen über ihre nackte Haut. »Du fühlst dich einfach fantastisch an.«
Er drückte sie rücklings gegen etwas Hartes, wahrscheinlich die Wand, strich mit seinen Händen über ihren Bauch und küsste ihren Hals. Ihre Körper zogen sich wie zwei Magnete an, und als sie seine Erregung spürte, wollte sie ihm nur noch näher sein. Alle Hüllen fallen lassen und spüren, was für ein Gefühl es war, wenn er mit ihr verschmolz. Sie hielt sich mit aller Kraft an seinen Schultern fest, als er seine Hände weiterwandern ließ. Dann spreizte er die Finger über ihren vollen Brüsten, berührte sie aber nicht.
Da ihr das noch immer nicht genügte, spannte sie sich vor Verlangen an.
Stöhnend unterbrach er ihren Kuss und legte keuchend seinen Kopf an ihrer Schulter ab. Das Geräusch hallte so laut in ihren Ohren wie das Rauschen ihres Bluts, und als er weiter um Beherrschung rang, hätte sie nicht sagen können, ob sie deshalb dankbar oder eher wütend auf ihn war.
»Es ist einfach nicht richtig«, stellte er mir rauer Stimme fest. »Wir sollten das nicht tun.«
Dann glitt sein Daumen über ihren Nippel. Es war eine hauchzarte Berührung, doch vor lauter Freude hätte sie am liebsten laut geschrien. Sie bog den Rücken durch, um ihm mehr Raum zu geben, und stieß dabei gegen seine Erektion.
Dann riss er sich jedoch plötzlich von ihr los und machte ein paar Schritte zurück. Sie starrte ihn entgeistert an, aber noch während sie sich fragte, was der Grund für das abrupte Ende der Liebkosung war, drang ein Gefühl der Scham durch den Nebel der Erregung, in dem sie gefangen war.
Als plötzlich seine Mutter in die Küche kam.
Callie rang um Fassung und versuchte, sich nicht ansehen zu lassen, wie schmerzlich frustriert sie war. Sie kehrte zurück zu ihrem Stuhl und zog, dankbar, dass die andere Frau sie abermals nach Kräften ignorierte, verstohlen ihr Hemd über ihre Jeans.
Glücklicherweise hatte Jack die Schritte im Flur gehört. Während sie selbst vollkommen taub gewesen war.
»Na, wenn ihr’s hier nicht gemütlich habt«, stellte Mercedes trocken fest.
Callie war dankbar für das schummerige Licht, als sie nach ihrer Gabel griff und das inzwischen kalte Essen über den Teller schob. Ohne Zweifel war ihr überdeutlich anzusehen, was ihr Körper noch immer empfand, und das brauchte keine Mutter der Welt zu sehen.
Vor allem nicht die von Jack.
»Du bist aber ganz schön früh wieder zu Hause, Mutter«, begrüßte Jack sie mit ruhiger Stimme. Callie wagte einen Blick in seine Richtung, und seine Miene wirkte so gefasst, als ob nichts geschehen wäre. Was angesichts des rauen Krächzens seiner Stimme noch vor einem Augenblick das reinste Wunder war.
»Ich habe mich nicht gut gefühlt.«
Callie sah sie an. Sie sah vollkommen in Ordnung aus.
Für jemanden, der stinkwütend war, seinen Zorn aber geschickt verbarg.
Mercedes’ Augen sandten Botschaften in Richtung ihres Sohnes aus, und es war nicht zu übersehen, worum es bei diesen Signalen ging. Die intime Atmosphäre in der Küche sagte ihr genauso wenig zu wie, dass ihr Sohn mit einer anderen als seiner Verlobten gemütlich zu Abend aß. Wahrscheinlich wäre sie tot umgefallen, wenn sie fünf Minuten eher hereingekommen wäre.
Doch das wäre Callie sicher ebenfalls.
Verlegene Stille senkte sich über den Raum, als Mercedes ihren Sohn, der sich seelenruhig gegen die Arbeitsplatte lehnte, mit Blicken zu durchbohren schien.
So kämpfte also die Oberklasse, ging es Callie durch den Kopf. Statt zu schreien und zu fluchen, tauschten sie einfach eisige Blicke aus.
»Wolltest du etwas?«, fragte Jack Mercedes nonchalant.
Mit ruckartigen Bewegungen streifte sie die Handschuhe von ihren Fingern und stopfte sie in die Tasche ihres Nerzmantels. »Nein.«
»Dann gute Nacht.«
»Allerdings, gute
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