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Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
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war.
    Und er musste den Tatsachen ins Auge sehen. Callie war nicht einfach irgendeine Frau, die er erobern wollte. Nein, es hatte ihn zum ersten Mal richtig erwischt. Er dachte die ganze Zeit an sie, und zwar nicht nur im Zusammenhang mit Sex. Er erinnerte sich an irgendeinen Satz von ihr, der ihm als intelligent oder amüsant erschienen war, grübelte darüber nach und stellte sich vor, wie sie ausgesehen hatte, als der Satz gefallen war. Oder er hörte oder las etwas und hatte das Bedürfnis, es ihr zu erzählen, nur, um herauszufinden, was sie davon hielt. Oder er lächelte einfach aus dem Grund, dass er, obwohl er es eilig hatte, endlich heimzukommen und mit ihr zu Abend zu essen, in einem Stau gefangen war.
    Aber am verräterischsten waren die Signale südlich seines Kopfs und nördlich seines Unterleibs. Immer, wenn er an sie dachte, verspürte er ein seltsames Ziehen in seiner Brust, und das hatte er nie zuvor erlebt. Deshalb hatte er den heimlichen Verdacht, aus irgendeinem Grund, auch emotional in diese Sache involviert zu sein.
    Wobei das Wort ›verwickelt‹ sicher zutreffender war.
    Er machte sich was vor, falls er allen Ernstes dachte, er könnte seine Empfindungen einfach mit reiner Willenskraft verdrängen und dann weitermachen wie zuvor. Vielleicht hätte er den Plan, Blair zu heiraten, noch immer realisieren können, hätte ihn irgendeine andere Frau kurzfristig abgelenkt. Nur war Callie keine bloße Ablenkung für ihn.
    Weit davon entfernt.
    Verdammt, für einen Mann mit seinerVergangenheit war das, was momentan geschah, die reinste Offenbarung. Weil es ihm eindeutig bewies, dass sich selbst der hartgesottenste, zynischste Hurensohn …
    Jack schüttelte den Kopf, unfähig zu glauben, dass ihm wirklich das Wort verlieben durch den Sinn gegangen war.
    Er hob sein Glas an seinen Mund, rief in Blairs Suite im Cosgrove an, hinterließ auf ihrer Mailbox die Nachricht, dass er morgen in New York wäre und sie sofort sehen müsste, legte wieder auf und wählte die Nummer seines Freundes Gray.
    Beim zweiten Klingeln kam sein alter Kumpel an den Apparat. »Habe ich doch gewusst, dass du anrufen würdest, Jack.«
    »Woher?«
    »Ich habe mir einfach gedacht, dass du Einzelheiten wissen wollen würdest. Ja, sie ist tatsächlich wunderschön. Ja, ich habe sie gebeten, noch mal mit mir auszugehen. Und ja, ich passe auf sie auf. Sonst noch was?«
    Verflucht.
    »Bist du sicher, dass sie dir gefällt?«
    »Ah, ja. Was soll einem denn nicht an ihr gefallen?« Er machte eine Pause. »Hast du ein Problem damit? Ich dachte, es wäre deine Idee gewesen, uns einander vorzustellen.«
    Ja, er hatte ein Problem damit, aber schließlich hatte ihm Callie bereits erklärt, dass sie die Absicht hatte, noch mal mit Gray auszugehen. Und mit welchem Recht wollte Jack ihr vorschreiben, mit wem sie sich treffen durfte oder nicht? Selbst wenn er seine Verlobung lösen würde, wüsste sie es sicher nicht zu schätzen, schreckte er ihre Verehrer ab.
    »Nein, alles okay.« Er nahm den nächsten großen Schluck aus seinem Glas. »Hör zu, wie schlimm wäre es, wenn ich als Single kandidieren würde?«
    Es folgte ein Augenblick der Stille, als wäre Gray von dieser Frage überrascht. »Ich glaube, das wäre kein allzu großes Problem. Natürlich wäre es ein Pluspunkt, wenn du eine Familie hättest, vor allem bei deiner wilden Vergangenheit. Die Wähler lieben Kandidaten mit Ehefrauen und Kindern, das vermittelt Ihnen das Gefühl von Stabilität. Außerdem wärst du mit einer Familie glaubhafter, wenn es um Themen wie Ausbildung und Gesundheitsvorsorge geht. Aber darüber brauchen wir uns ja keine Gedanken zu machen, denn schließlich hast du Blair.« Wieder legte Gray eine kurze Pause ein, bevor er wissen wollte: »Richtig?«
    »Ich rufe dich morgen noch mal an.«
    »Was ist los, Jack?«
    »Wir sprechen uns morgen.« Damit drückte Jack den roten Knopf des Telefons.
    Wenn er aus New York zurückkäme, würde er Callie seine Gefühle offenbaren. Ob sie ihm wohl eine Chance gäbe, wenn er ihr alles erklärte? Sicher war das nicht, weil schließlich seine Vergangenheit eine eindeutige Sprache sprach. Und nach seinem Benehmen heute Abend war er auch nicht sicher, ob sie überhaupt noch mit ihm sprach.
    Außerdem hatte sie vor, mit Gray Bennett auszugehen.
    Unbehaglich griff er erneut nach seinem Glas. Was hatte er ihr überhaupt zu bieten? All die anderen Frauen, mit denen er bisher zusammen gewesen war, hatten sich mit Schmuck, Klamotten,

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