Kuss mich kuss mich nicht
Küchentisch?«
Verdammt, er hätte den Ring einstecken sollen, als er gegangen war.
»Wir haben unsere Verlobung gelöst.«
»Warum in aller Welt?«
»Das geht dich nichts an.«
Mercedes schüttelte den Kopf. »Nein, Jack. Tu das nicht. Verlieb dich nicht in irgendein dahergelaufenes Mädchen, vor allem, wenn du jemanden wie Blair bekommen kannst. Das Opfer wäre einfach zu groß.«
Er schenkte sich etwas Bourbon nach. »Ich kann dir versichern, das Zusammensein mit Callie ist für mich kein Opfer. Ganz im Gegenteil.«
Seine Mutter machte ein verkniffenes Gesicht. »Vielleicht in der Ungestörtheit deines eigenen Heims. Aber was ist mit der Welt da draußen? Dort brauchst du jemanden, der die Art von Leben, die du lebst, versteht. Blair kann dich unterstützen …«
»Und du denkst, das könnte Callie nicht? Mein Lebensstil ist nicht so kompliziert. Ich sehe Jahr für Jahr immer dieselben fünfhundert Personen auf immer denselben Partys. Das bekäme ich wahrscheinlich sogar mit geschlossenen Augen hin, und das könnte auch jeder andere, der nicht völlig auf den Kopf gefallen ist.«
»Das ist eine grobe Vereinfachung, das weißt du selber ganz genau. Hör zu, Jack, du weißt genauso gut wie ich, wie schwer es für mich und deinen Vater war.«
Jack gab sich keine Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, wie gelangweilt er von ihrer Rede war. »Mein Vater hat dich angebetet, und du hast dich die letzten vierzig Jahre prächtig damit amüsiert, die Grand Dame zu spielen, oder etwa nicht? Also hör auf, so zu tun, als ob das alles eine fürchterliche Last gewesen wäre, ja?«
Sie atmete tief ein. »Es gibt keinen Grund, so mit mir zu reden.«
»Wolltest du sonst noch etwas sagen, Mutter?« Sobald er diese Frage ausgesprochen hatte, tat es ihm schon wieder leid. Denn natürlich käme jetzt noch mehr.
»Das kannst du einfach nicht machen, Jack. Vor allem nicht, wenn du dich für das Amt des Gouverneurs bewerben willst.« Als er die Augenbrauen hochzog, meinte sie: »Gray Bennetts Mutter hat mich angerufen und mir erzählt, dass er in Boston ist und sich mit dir getroffen hat. Es ist ja wohl offensichtlich, was ihr beide plant.«
»Ah, das Ehemaligen-Netzwerk vom Smith College hat also wieder einmal funktioniert.«
Mit der für sie typischen Dringlichkeit baute sie sich vor seinem Schreibtisch auf. Sie gäbe ganz bestimmt nicht einfach kampflos auf, denn obwohl es ihr bisher noch nie gelungen war, ihm ihren Willen aufzuzwingen, versuchte sie es ein ums andere Mal.
Mann, sein Vater hatte keine Chance gehabt, nachdem sie ein Auge auf ihn geworfen hatte, dachte Jack.
»Weißt du, ich hatte schon die ganze Zeit gehofft, dass du dich für ein politisches Amt bewerben würdest«, sagte sie. »Und zwar nicht nur hier in unserem Staat. Kannst du denn nicht sehen, was ein gewähltes Amt für dich bedeuten, was für eine Macht es dir verleihen, mit welchem Respekt man dir begegnen würde? Legst du auf all das etwa keinen Wert?«
»Ich habe bereits jede Menge Macht und genieße deshalb auch einigen Respekt«, gab er trocken zurück. »Und ich habe das Gefühl, dass es dir vor allem darum geht, Mutter des Gouverneurs zu werden, stimmt’s? Aber du beeindruckst mich nicht mit deiner Logik. Denn ich kann mir weder vorstellen, dass meine Chance auf diesen Posten durch eine Hochzeit mit Blair, die ich nicht liebe, größer noch durch mein Zusammensein mit Callie kleiner wird.«
Die Stimme seiner Mutter wurde hart. »Denk ja nicht, dass dein Liebesleben bei der Wahl keine Rolle spielen wird. Es wird, weiß Gott, schon schwer genug, deine Vergangenheit herunterzuspielen, und du solltest das Problem nicht dadurch noch vergrößern, dass du jemanden wie Blair verlierst, nur weil du plötzlich scharf auf ein Mädchen bist, das dir gesellschaftlich eindeutig nicht das Wasser reichen kann.«
»Es reicht«, erklärte er ihr scharf und stellte sein Glas krachend auf seinem Schreibtisch ab.
Aber so leicht ließ sich seine Mutter nicht abschrecken.
»Jackson, ich kann einfach nicht zulassen, dass du einen solchen Fehler machst. Es gibt Mittel und Wege, diese Dinge zu regeln, ohne dass es nach außen dringt.«
Er sah sie mit zugekniffenen Augen an. »Es ist wirklich nobel von dir, dass du mich vor mir selbst beschützen willst, lass mich dir allerdings eins sagen. Wenn du weiter hier leben willst, halt dich zukünftig aus meinem Leben raus. Hast du mich verstanden?«
Ihre schmal gezupften Augenbrauen schossen in die
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