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Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
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den Hof, trat neben Jack und legte die gesunde Hand unter seinen gebrochenen Arm und starrte nachdenklich die Sterne am Abendhimmel an.
    Sie legte sanft die Hand auf seine Schulter. Sie musste ihn einfach berühren, aber nicht durch den dicken Kleiderstoff hindurch. Brauchte die Wärme seiner Haut, seinen Körper dicht an ihrem, musste einfach spüren , dass er in Ordnung war.
    »Danke fürs Abholen«, murmelte er leise.
    »Gütiger Himmel, das war doch wohl selbstverständlich«, gab sie rau zurück.
    Er setzte sich wieder in Bewegung, und während sie ihm folgte, nahm sie seinen vorsichtigen Gang und die starre Körperhaltung wahr. Dann hielt sie ihm die Haustür auf und fand, dass er sichtlich erleichtert wirkte, weil er jetzt endlich zuhause war.
    »Möchtest du was essen?«, fragte sie.
    »Kannst du mir was raufbringen? Ich würde mich gerne umziehen und dann hinlegen.«
    Als sie sein Schlafzimmer betrat, stand der selbstbewusste, elegante Mann, der er für gewöhnlich war, hilflos neben seinem Bett. Die Schlinge hing schief von seiner Schulter, sein Hemd lag wirr um seinen Hals, und sein Gürtel war halb auf.
    »Brauchst du Hilfe?« Sie unterdrückte ein Lächeln und stellte den Teller und das Glas auf seinem Nachttisch ab.
    Ein Auge blitzte böse aus dem Stoff. »Ja, bitte.«
    Eilig löste sie das Hemd von seinem Hals, zog die Schlinge über seinen Kopf und hielt den Atem an, als sie das Hämatom an seiner Schulter sah.
    »Das hat sicher ziemlich weh getan«, stellte sie fest, während sie sanft mit ihren Fingerspitzen über die Schwellung strich.
    Er gab ihr keine Antwort, und so blickte sie auf. Er hatte die Augen zugemacht und konzentrierte sich voll und ganz auf die zärtliche Berührung ihrer Hand.
    Dann erklärte er mit rauer Stimme: »Als der Wagen endlich stand, war mir derart schwindlig und ich fühlte mich so zerschlagen, dass ich keine Ahnung hatte, in was für einem Zustand ich überhaupt war.«
    Sie zuckte zusammen und versuchte, sich nicht vorzustellen, wie sein zerschundener Leib von den Sanitätern aus dem Wrack gezogen worden war.
    Dann machte er die Augen langsam wieder auf. »Das Erste, woran ich gedacht habe, warst du. Der Gedanke, dich nie wiederzusehen, war … unerträglich.«
    Callie legte eine Hand an seine Wange, spürte den leichten Bartwuchs, die kleine Vertiefung oberhalb des Kiefers, den Puls an seinem Hals.
    Dann zog sie die Hand zurück, aber er nahm sie und legte sie erneut an sein Gesicht.
    »Berühr mich«, bat er sie. »Wenn du mich berührst, geht das Taubheitsgefühl weg.«
    Sie glitt mit den Fingern über seine Schulter bis hinab auf seinen Oberarm, über seine Brust bis zu seinem Herzen und von dort hinab zu seinem straffen Bauch. Unter der Berührung spannte er sich spürbar an und atmete geräuschvoll aus. Als sie mit den Knöcheln über seinen Nabel strich, zog er seine Unterlippe zwischen seine scharfen Zähne und atmete zischend wieder ein.
    Aus Angst, ihm weh zu tun, zog sie erneut die Hand zurück.
    »Hör nicht auf«, bat er sie mit belegter Stimme und sah sie mit beinahe gefährlich blitzenden Augen an. »Bitte hör nicht auf.«
    Sie machte seinen weichen Ledergürtel auf, und als seine Hose auf den Boden fiel, blickte sie wieder auf.
    Ein dünner Schweißfilm glitzerte auf seiner nackten Haut.
    Er packte sie mit seinem gesunden Arm, zog sie an seine Brust und vergrub den Kopf in ihrem Haar. Sein muskulöser Körper und das gleichmäßige Schlagen seines Herzens ließen sie erschaudern, und sie öffnete den Mund.
    Es war das größte Risiko, das sie in ihrem Leben jemals eingegangen war, es war noch viel zu früh und ganz eindeutig nicht der rechte Augenblick, denn wahrscheinlich war es nur die Mischung aus Erleichterung und aufkommender Leidenschaft, die sie dazu bewog, aber trotzdem wisperte sie sanft: »Ich liebe dich.«
    Jack erstarrte, und am liebsten hätte sie den Satz sofort zurückgenommen.
    Was zum Teufel hatte sie sich nur dabei gedacht?
    Sicher, er hatte sie gern. Und er begehrte sie. Doch darüber hinaus?
    Eilig trat sie einen Schritt zurück, aber er bedachte sie mit einem durchdringenden Blick, der sie erneut zum Stehenbleiben zwang, und zog sie zurück in seinen Arm.
    »Ich kann es selbst kaum glauben. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das je passieren würde. Aber … ich liebe dich auch.«
    Am liebsten wäre sie in Tränen ausgebrochen.
    Nicht nur, weil er halbwegs unbeschadet wieder heimgekommen war.
    Sondern auch oder vor allem, weil er

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