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Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
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PS-starken Gefährt, kämpfte mit dem Feingefühl des Menschen, der so gut wie nie hinter dem Lenkrad saß, mit Bremse, Kupplung, Gaspedal, und musste erkennen, dass sie ganz eindeutig nicht zur Rallyefahrerin geboren war.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte sie die Ambulanz des riesigen Hospitals. Doch noch während sie sich fragte, wo in aller Welt sie den Wagen parken sollte, bevor sie sich auf die Suche nach ihrem verletzten Liebsten machen könnte, kam Jack bereits – den Arm in einer Schlinge – durch die Eingangstür gehinkt. Mit quietschenden Bremsen hielt sie an, sprang aus dem Wagen und lief auf ihn zu.
    »Du bist nicht nur am Arm verletzt«, stellte sie mit einem Blick auf seine bandagierte Schläfe fest.
    »Du solltest erst den Aston Martin sehen.« Er schüttelte den Kopf und zuckte schmerzlich zusammen. »Er sieht aus, als käme er direkt aus der Schrottpresse. Heute Morgen war es noch ein Sportwagen. Jetzt ist es ein Akkordeon.«
    Callie öffnete die Beifahrertür, und mit schmerzverzogenem Gesicht glitt er vorsichtig auf den Sitz. Dann rannte sie um die Kühlerhaube herum, stieg ein, sah ihn sich aber, bevor sie losfuhr, erst mal gründlich an. Seine Jacke hing um seine Schultern, der Schlips lugte aus einer Tasche, der Kragen seines aufgeknöpften Hemds wies ein paar Blutflecke auf, und sie fragte sich, was für Blessuren er wohl unter seinen Kleidern vor ihrem Blick verbarg.
    »Können wir jetzt vielleicht fahren?« Er lehnte seinen Kopf gegen die Kopfstütze von seinem Sitz und machte die Augen zu. Er sah müde aus und fühlte sich anscheinend alles andere als wohl, wirkte aber nicht, als fiele er im nächsten Augenblick tot um.
    Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass er halbwegs in Ordnung war, stieg heißer Zorn in ihrem Inneren auf.
    »Wie zum Teufel hast du das gemacht?«, fragte sie derart barsch, dass er zusammenfuhr.
    »Woher weißt du, dass es meine Schuld gewesen ist?«, fragte er leise zurück.
    »Weil ich schon mit dir mitgefahren bin. Verdammt, du hättest bei dem Unfall sterben können.«
    »Erstens bin ich noch am Leben. Das weiß ich ganz genau, denn mir tun sämtliche Knochen weh. Und zweitens hatte der Fahrer, der plötzlich vor mit die Spur gewechselt hat, durchaus auch etwas mit dem Zusammenstoß zu tun. Also, fährst du jetzt wohl bitte endlich los?«
    Sie unterdrückte einen Fluch, umklammerte das Lenkrad und fädelte sich in den Verkehr in der Brooklyn Avenue ein.
    »Wie ist es passiert?«, stieß sie knurrend aus.
    »Ich war auf dem Storrow Drive. Irgend so ein Idiot in einem Geländewagen hat plötzlich direkt vor mir die Spur gewechselt, und als ich versucht habe, an ihm vorbeizukommen, bin ich gegen die Leitplanke geprallt und habe mich, wenn ich mich recht entsinne, einmal um mich selbst gedreht, bevor ich auf der Esplanade gelandet bin.« Er drehte den Kopf und sah sie an. »Das ist der Grünstreifen zwischen dem Storrow und dem Fluss. Normalerweise ist er nur für Fußgänger gedacht, deshalb kannst du dir sicher vorstellen, dass außer mir noch andere überrascht waren, als mit einem Mal ein Wagen mitten auf dem Fußweg stand. Gott sei Dank ist außer mir niemandem etwas passiert.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du fährst einfach immer viel zu schnell.«
    »Ich weiß.«
    »Du bist zu aggressiv.«
    »Ich weiß.«
    »Du hättest sterben können«, wiederholte sie, denn seine lakonischen Antworten reizten sie bis aufs Blut. »Und jetzt sag nicht wieder ›ich weiß‹.«
    »Okay.«
    Sie bedachte ihn mit einem bösen Blick, doch im Licht des Armaturenbretts sah er mit den abermals geschlossenen Augen so zerschlagen aus, dass ihr Wunsch, ihn anzuschreien, verflog. Also konzentrierte sie sich wieder auf die Straße und beschloss, ihn erst mal sicher heim und dann gleich ins Bett zu schaffen.
    Hauptsache, er schlief nicht bereits vorher ein.
    Als sie in die Einfahrt seines Hauses bog, dachte sie, er schliefe wirklich tief und fest, dann aber hob er den Kopf und stieß einen langgezogenen Seufzer aus. Sie stellte den Jaguar vorsichtig in der Garage ab und überlegte, wie sie ihm am besten aus dem Wagen helfen könnte, dann aber stieg er alleine aus und hinkte langsam durch die kalte abendliche Luft in Richtung Haus.
    Beim Schließen der Garagentür fiel ihr Blick auf Mrs Walkers Wagen, und sie fragte sich, wie sie wohl reagieren würde, wenn sie ihren ach-so-perfekten Sohn in diesem Zustand sah. Wahrscheinlich bekäme sie einen Tobsuchtsanfall.
    Sie lief über

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