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Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
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dasselbe zu empfinden schien wie sie. Weil seine Worte nicht wie ein leeres Versprechen geklungen hatten, sondern wie die Feststellung einer Tatsache. Weil die Welt möglicherweise doch nicht ganz so hart und kalt wie bisher angenommen war.
    Weil sie nach den Jahren des Alleinseins endlich jemanden gefunden hatte, der zu niemand anderem mehr gehören würde als zu ihr allein.

18
    A m nächsten Abend tauchte Gray Bennett auf. Er sah alles andere als glücklich aus.
    »Wo in aller Welt hast du die ganze Zeit gesteckt?«, fragte er Jack, kaum dass er durch die Tür getreten war. »Du hast auf keinen meiner Anrufe der letzten Tage reagiert – Himmel, was ist denn mit dir passiert?«
    »Autounfall.« Er bat Gray in sein Arbeitszimmer und machte die Tür hinter sich zu.
    Als er sich vorsichtig in seinen Schreibtischsessel sinken ließ, wünschte er sich verzweifelt, nicht derart eingeschränkt zu sein. Die blauen Flecken würden bald verblassen, aber der gottverdammte Arm würde ihm noch mindestens anderthalb Monate zu schaffen machen, hatten ihm die Ärzte prophezeit.
    »Meine Güte.« Gray starrte ihn an, zog den Mantel aus und warf ihn achtlos auf die Couch. »Bist du okay?«
    »Nur ein bisschen verbeult, sonst nichts.«
    »Nun, ich bin wirklich froh, dass es dich nicht schlimmer erwischt hat. Aber trotzdem hättest du mich zurückrufen können. Inzwischen hat unser Projekt nämlich eine Art Eigenleben entwickelt, und es ist in deinem eigenen Interesse, immer auf dem Laufenden zu sein.«
    »Ich weiß.« Nur dachte er, seit er verliebt war, eher an andere Dinge als an Politik. »Jetzt setz dich endlich hin und erzähl mir, was ich wissen muss.«
    Gray machte es sich in einem Clubsessel bequem, schlug die Beine übereinander und wippte mit einem Fuß.
    »Irgendwas, worüber ich mir Sorgen machen muss?«, fragte Jack ihn ruhig.
    »Ich habe eben einen Anruf aus New York bekommen. Deshalb bin ich hier. Man erzählt sich, du und Blair hättet Eure Verlobung gelöst. Willst du mir vielleicht erzählen, was das zu bedeuten hat?«
    Das Telefon neben Jacks Ellbogen fing an zu klingeln, aber statt an den Apparat zu gehen, drückte er einfach auf einen Knopf. »Wir haben uns getrennt. Das heißt, ich habe mich von ihr getrennt. Die Verlobung war ein Riesenfehler, und wie meistens in solchen Fällen habe ich das erst erkannt, nachdem jemand verletzt worden war. Ich bedaure, was passiert ist, aber es war eindeutig die richtige Entscheidung, einen Schlussstrich unter diese Beziehung zu ziehen.«
    Grays Fuß hörte auf zu wippen. »Ich bin zuallererst dein Freund, also muss ich diese Fragen stellen. Wie geht es dir?«
    »Gut. Abgesehen davon, dass ich mich ziemlich beschissen fühle, weil ich Blair das angetan habe.«
    »Tja, tut mir leid, dass es nicht funktioniert hat. Sie ist nämlich eine wirklich tolle Frau.« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. »Aber ich bin auch dein politischer Berater, weshalb ich Klartext mir dir reden muss.«
    »Schieß los.«
    Jack zupfte an der Schlinge und brachte in dem Bemühen, den Druck auf seine Schulter ein wenig zu mildern, seinen gebrochenen Arm in eine andere Position. Ein Gespräch mit Gray war längst schon überfällig, und wenn nötig, nähme er sich die nächsten ein, zwei Stunden Zeit.
    »Über die Bedeutung der gelösten Verlobung reden wir gleich. Erst mal zu der Wahl. Langsam sollten wir Nägel mit Köpfen machen. Obwohl es noch über ein Jahr bis zur offiziellen Eröffnung des Wahlkampfs ist, machen bereits die ersten Spekulationen die Runde. Deshalb will ich von dir wissen, ob du noch immer die Absicht hast zu kandidieren.«
    »Solange nicht irgendwas Dramatisches passiert, auf jeden Fall.«
    »Gut. Dann werde ich mich in aller Stille nach einem einheimischen Wahlkampfmanager umsehen. Ich kenne ein paar gute Leute, die hoffentlich noch nicht alle irgendwo untergekommen sind. Auch das ist ein Grund, weshalb du dich jetzt endgültig entscheiden musst.« Gray bildete ein Dreieck mit den Händen und blickte seinen Freund über die Fingerspitzen hinweg an. »Und jetzt zu Blair. Ich bin froh, dass ihr die Verlobung nicht schon öffentlich bekannt gegeben hattet und dass, wenn du schon so dicht vor Beginn des Wahlkampfs eine Verlobung lösen musstest, sie das Opfer war. Denn sie ist eine echte Dame und vor allem durch und durch integer, weshalb ich nicht glaube, dass sie mit der Geschichte ihres gebrochenen Herzens hausieren gehen wird.«
    Jack nickte zustimmend. »So was würde Blair

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