Kuss mich kuss mich nicht
einen großen Schluck aus seinem Glas und knirschte mit den Zähnen. »Aber zurück zu unserem eigentlichen Thema. Ich nehme also an, dass Callie im Wahlkampf eine Rolle spielen wird. Sie muss allerdings wissen, worauf sie sich einlässt, wenn sie bei dir bleibt. Denn dann wird sie schließlich in sämtliche Scharmützel einbezogen werden, und es wäre ein Gebot der Fairness, dass du ihr das sagst.«
Jack nickte widerstrebend mit dem Kopf. Das Letzte, was er wollte, war, sie in den Medienrummel um seine Person hineinzuziehen, nur musste er sich eingestehen, dass das unvermeidbar war.
»Ich werde mit ihr reden«, sagte er deshalb.
»Außerdem wäre es hilfreich, etwas über ihren Hintergrund zu wissen.«
»Das ist kein Problem.« Schulterzuckend gab er dem Freund eine knappe Zusammenfassung ihres Lebenslaufs.
»Und was ist mit ihrer Familie?«
»Darüber redet sie nicht gern.«
»Finde heraus, warum.«
»Gray, ich werde bestimmt nicht hinter meiner …« Er war sich nicht sicher, als was er sie bezeichnen sollte. Freundin? Geliebte? Diese Worte klangen viel zu schwach für das, was er empfand, wenn er mit ihr zusammen war.
Während er nach Worten suchte, meinte Gray in ruhigem Ton: »Wir müssen einfach wissen, wer sie ist.« Und als Jack vernehmlich fluchte, fügte er kopfschüttelnd hinzu: »Dies ist erst der Anfang. Hast du überhaupt schon mal darüber nachgedacht, was dieser Wahlkampf aus deinem Leben machen wird? Bist du dir wirklich sicher, dass du dich derart durchleuchten lassen willst?«
»Ich weiß, dass ich Gouverneur von Massachusetts werden will.« Jack hob sein Glas an seinen Mund. »Und dafür werde ich alles Erforderliche tun. Aber ich will nicht, dass Callie in diese Schlammschlacht einbezogen wird. Ich bin bereit, die Schläge einzustecken, aber ich werde nicht dulden, dass irgendwer sein Mütchen an ihr kühlt.«
Gray zögerte. »Hör zu, vielleicht solltest du noch ein bisschen darüber nachdenken, was die Kandidatur für euch beide zu bedeuten hat. Du weißt, ich werde es dir nicht verdenken, wenn du es dir noch einmal anders überlegst. Du kannst noch immer einen Rückzieher machen, solange du deine Kandidatur nicht offiziell bekannt gegeben hast.«
In diesem Augenblick klopfte jemand von außen an die Tür.
»Herein«, bat Jack.
Callie streckte den Kopf herein. »Gray! Ich wusste gar nicht, dass Sie heute vorbeikommen. Werden Sie mit uns zu Abend essen?«
Gray sah sie mit einem freundlichen Lächeln an, trank den Rest von seinem Bourbon und stellte das Glas auf dem Schreibtisch ab.
»Nein, ich wollte gerade gehen.« Er nahm seinen Mantel von der Couch. »Wir telefonieren, Jack.«
Jack nickte, starrte dabei aber Callie an, und als sie allein waren, wollte sie stirnrunzelnd von ihm wissen: »Warum siehst du mich so an?«
Weil ich bereit bin, jeden umzubringen, der versucht, dir auch nur ein Haar zu krümmen.
»Jack?«
Er winkte sie mit seinem gesunden Arm zu sich heran. »Tut mir leid. Komm her, damit ich dich küssen kann.«
Sie machte die Tür hinter sich zu, und sein Blut fing an zu rauschen, als er sah, wie sie in seine Richtung kam. Er hatte inzwischen so oft mit ihr geschlafen, dass es kaum zu glauben war, dass sie ihn noch mindestens so faszinierte wie am ersten Tag. Dass er sie, nachdem er sie bekommen hatte, noch immer derart begehrte, kam ihm wie das reinste Wunder vor.
So etwas nannte man Liebe, dachte er.
Er zog sie auf seinen Schoß, bevor er mit der Hand über ihren Oberschenkel glitt. »Weißt du was?«
»Was?«
»Du bist wunderschön.« Er küsste sie zärtlich auf den Mund, und als sie sich an ihn schmiegte, dachte er an sein Gespräch mit Gray zurück. War ihm wirklich klar, was eine Kandidatur bedeutete? Butch Callahan gäbe bestimmt nicht kampflos auf, und all die anderen Kandidaten wären auf das Amt des Gouverneurs nicht weniger erpicht als er.
Was hieß, dass bald die Samthandschuhe ausgezogen würden. Denn um zu gewinnen, wäre seinen Konkurrenten sicher jedes Mittel recht.
Die Frage war die, wie wichtig war ihm selbst ein Sieg? Und welche Opfer nähme er dafür in Kauf?
»Jack?«
»Hmmm?«
»Fährst du auch manchmal weg? Ich meine, machst du jemals Urlaub oder so?«
Er schob ihr Haar von ihrem Hals und presste den Mund an seine Lieblingsstelle direkt hinter ihrem Ohrläppchen. »Warum?«
»Vielleicht könnten wir ja nach den Feiertagen rauf in den Norden fahren. Nur für ein Wochenende. Dann wären wir gar nicht so lange …«
Er
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