Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
holen und mit ihm Gassi zu gehen. Er war draußen im Garten«, sagte ich. »Hast du ihn rausgelassen?«
    »Nein. Du bist als Letzte aus dem Haus gegangen.«
    »Als ich ging, schlief Bob in deinem Bett. Und die Küchentür zum Hof war abgeschlossen, das weiß ich genau, weil ich es noch nachgeprüft habe. Als ich jetzt eben wiederkam, war sie nicht mehr abgeschlossen.«
    »Fehlt irgendwas im Haus? Gibt es irgendein Anzeichen, dass sich jemand gewaltsam Zutritt verschafft hat?«
    »Keine Ahnung. Ich habe Bob erst mal in meinen Wagen gepackt und bringe ihn zu meiner Mutter. Du musst nach Hause kommen und alles inspizieren, aber spiel bitte nicht den Helden. Mach das nicht allein wie ein großer, dummer Machobulle. Zwei Einbrüche hintereinander, das ist kein Zufall. Irgendwas geht hier vor.«

6
    Es dauerte länger als gedacht, die passende Abendgarderobe zu finden. Ranger hatte mir seine Platin-Kreditkarte zur Verfügung gestellt, mit der ich mir ein ganzes Haus hätte kaufen können, aber ich wollte nicht über meinen eigenen bescheidenen Kreditrahmen hinausgehen. Außerdem galt es Rangers Kleidungsvorschriften zu beachten. Er wollte, dass ich Schwarz trug, und es musste ein Kleidungsstück sein, in dem ich mich unauffällig bewegen konnte.
    Ich hatte mir etwas Anständiges besorgt, den Rock vielleicht ausgenommen. Und Ranger konnte von Glück sagen, dass ich keine Zeit mehr für die Accessoires hatte.
    Ich kam zehn Minuten zu spät zum Hotel. Ich zog den Rock bis über die Knie hoch, damit sich der Saum nicht in den Stöckelabsätzen verhakte, und rannte über den Parkplatz zum Eingang. Ich trug eine kurze schwarze Jacke aus Satin, darunter ein weißes Seidenmieder und einen schlichten bodenlangen Rock mit einem Schlitz vorne. Es hätte nicht viel gefehlt, und es hätte nuttig ausgesehen.
    Ich raste durch die Eingangshalle und knallte mit dem Stalker zusammen, der mir seitlich in die Quere kam. Er griff nach mir, aber ich gab ihm einen Klaps auf die Pfoten.
    »Ich muss Sie unbedingt sprechen«, sagte er.
    »Gehen Sie mir aus dem Weg«, sagte ich und sprintete zum Aufzug. »Ich bin schon spät dran.«
    »Es ist wichtig. Es geht um Brenda. Ich hatte schon wieder eine Vision. Eine riesige Pizza kam auf sie zu …«
    Ich sprang in eine der leer stehenden Aufzugkabinen, der Stalker versuchte hinterherzukommen, doch ich stieß ihn mit beiden Händen von mir, so dass er auf dem Hintern landete. Die Aufzugtüren schlossen sich, und ich überprüfte in der gold schimmernden Türverkleidung meine Frisur und mein Make-up.
    Oben auf dem Flur empfingen mich Ranger und Hal, als ich aus der Kabine trat. Die Schicht hatte gewechselt, und Tank bereitete sich entweder darauf vor, seiner Verlobten gegenüberzutreten, oder war bereits unterwegs zum nächsten Flughafen, um sich nach Südamerika oder an irgendeinen anderen fernen Ort auf diesem Planeten abzusetzen.
    Ranger trug einen Smoking, der ihm wie angegossen saß, dazu ein schwarzes Hemd und eine schwarz gestreifte Krawatte. Ich habe ihn schon in der Uniform der SWAT-Sondereinheit gesehen, in schwarzem Jackett, schwarzem T-Shirt und schwarzen Jeans, und ich habe ihn nackt gesehen. Er sieht immer rasend gut aus, aber Ranger im Smoking, da gingen einem die Augen über. Fast so geil wie der nackte Ranger. Aber nur fast, weil, Ranger nackt, das war nicht mehr zu toppen.
    Ich gab ihm die Kreditkarte zurück, und er steckte sie mit einem Lächeln ein. Er stierte auf den Schlitz vorne in meinem Rock. »Hübsch«, sagte er.
    Ein magischer Moment. Wenn Hal nicht gewesen wäre, Ranger und ich hätten uns die Kleider vom Leib gerissen, gleich hier und jetzt, mitten auf dem Gang.
    Ranger klopfte an Brendas Tür. Nancy öffnete.
    »Wie lange noch?«, fragte Ranger.
    »Schwer zu sagen. Sie kann sich nicht entscheiden, was sie anziehen soll.«
    »In zehn Minuten klopfe ich noch mal, und dann kommt sie mit zum Dinner, egal, ob und was sie dann anhat.«
    »Meine Güte«, sagte Nancy und machte die Tür wieder zu.
    »Mann, bist du streng«, sagte ich.
    »Es war eine leere Drohung, aus purer Verzweiflung.«
    Auf die Sekunde genau zehn Minuten später öffnete sich die Tür, und Brenda kam in einem sehr tief ausgeschnittenen, hautengen, schillernden, weißen, mit langen flauschigen Federn besetzten Abendkleid aus dem Zimmer gerauscht. Keine Ahnung, welchem Vogel so ein herrliches Federkleid wuchs, aber einige von diesen Tierchen werden jetzt wohl kahlgerupft herumlaufen.
    »Wow«, entfuhr es

Weitere Kostenlose Bücher