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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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spektakulär zur Geltung. Ehrlich gesagt, im ersten Moment war ich ein bisschen neidisch auf ihren Busen. Ich war halb so alt wie Brenda, doch nicht mal an guten Tagen sah ich so sexy aus wie sie. Brenda trug superhohe Riemchensandalen und lange baumelnde Diamantohrringe, die beim Gehen im Licht glitzerten.
    »Was war denn da gerade los?«, wollte sie wissen.
    »Das waren nur noch mal die Tierschützer draußen auf dem Flur«, sagte ich. »Jetzt sind sie weg.« Tierschutz als Streitthema war ihr einfacher zu vermitteln als Brustvergrößerung.
    »Ehrlich. Ich verstehe nicht, was die für ein Problem damit haben. Ich foltere schließlich keine Hundewelpen. Es ist doch nur ein blöder Nerzmantel. Die Minks sind praktisch als Mäntel auf die Welt gekommen. Hat das den Tierschützern mal jemand verklickert?« Sie drehte sich um und zeigte auf Nancy. »Reden Sie mal mit den Leuten. Es ist schließlich Ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alles reibungslos läuft. Also halten Sie mir den Stress vom Hals! Das ist alles nur Ihre Schuld!«
    »Ich kriege noch Migräne«, flüsterte mir Nancy zu. »Ich glaube, die Pressekonferenz muss ich sausen lassen.«
    »Mit Ihrer Migräne können Sie sich jetzt auch nicht herausreden«, sagte ich. »Und wenn Sie gleich tot umfallen würden, ich schleppe Sie auch als Leiche zu dieser Pressekonferenz. Wenn ich da hin muss, dann müssen Sie auch hin.«
    Die Frauen gegen Brustvergrößerung waren abgetaucht, als wir mit Brenda die Hotellobby betraten. Einige eingefleischte Fans hatten sich hinter den Topfpflanzen zusammengerottet, doch wir waren schon durch die Halle gefegt, ehe sie überhaupt etwas von ihrem Idol mitbekamen. Ranger führte Brenda in einem Affentempo zum Konferenzsaal am anderen Ende des Hotels. Nancy musste praktisch rennen, um den Vorsprung zu halten, während Ranger seinen Schützling im Schlepptau hinter sich herzog. Er hielt Brendas Handgelenk umklammert, zum einen, um sie zur Eile anzuhalten, zum anderen, um zu verhindern, dass sie ihn begrapschte. Ich bildete die Nachhut.
    Der Konferenzraum war bereits voller Medienleute. Vorne war ein kleines Podest aufgestellt – darauf zwei Stühle, ein Tisch mit einer Blumenvase und zwei Handmikrofone. Brenda setzte sich auf den einen Stuhl, Lew Pepper, ihr Konzertagent, der auch Ranger engagiert hatte, auf den anderen. Pepper sah zu Ranger, doch Ranger verzog keine Miene, sondern streckte nur einen Zeigefinger aus, reckte den Daumen nach oben, was eine Pistole darstellen sollte, und zog den Hahn. Lew lachte nervös und zeigte auf den Reporter unmittelbar vor ihnen.
    Ein Männlein mit grauen, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenen Haaren und einem Jackett von undefinierbarer Farbe stand auf. »Ich arbeite für die Zeitung von Princeton, und ich würde Sie gerne etwas fragen. Meinen Sie, dass die Texte der Songs auf Ihrem neuen Album noch in unsere heutige Zeit passen?«
    »Sie haben damals schon nicht in die Zeit gepasst, als wir das Album aufnahmen«, antwortete sie. »Der Text ist mir sowieso schnurzpiepegal.«
    Eine Frau von der Hunterdon County Weekly wollte von Brenda wissen, ob sie Pferde möge.
    »Natürlich«, sagte Brenda. »Wer mag keine Pferde?«
    Danach kam ein Mann dran, der aussah wie ein Penner. »Ich schreibe für die Zeitung von Newark, und ich möchte gerne wissen, wie teuer der Eintritt für das Konzert ist.«
    »Nicht so teuer wie der Alkohol, den Sie versoffen haben«, konterte Brenda.
    Alle lachten. Man kannte sich untereinander, es war eine Pressekonferenz für die Vertreter der Lokalzeitungen. In Trenton war Brenda ein großer Name, doch extra aus New York für sie anreisen würde man nicht. Extra aus New York reiste man für niemanden an.
    Mitten während des Interviews stand ein Mann aus Asbury Park auf, er habe ein Gerücht gehört, Brenda werde von einem Stalker belästigt, der auch versucht haben soll, sie zu kidnappen. Ob man sich dem Thema während ihres Aufenthalts hier in Trenton stellen wolle.
    »Selbstverständlich stellen wir uns dem Thema«, sagte Lew Pepper. »Während ihres Aufenthalts wird niemand sie kidnappen. Alle Stalker müssen sich mit ihrem neuen Album zufriedengeben.«
    Wieder lachten alle, alle außer Ranger. Ranger scannte mit seinen Augen den Raum.
    »Und, fündig geworden?«, fragte ich ihn.
    »Ja. Dritte Reihe. Der schwammige Typ. Weiße Haare. Schwarze Brille. Um die vierzig, der Kerl.«
    »Warum lässt du ihn nicht hinauswerfen? Liegt keine einstweilige Verfügung gegen ihn

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