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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ging als Erstes in die Küche. Sie war blitzblank, bis auf ein paar blassrosa Flecken an der Decke und der Kerbe im Mörtel von dem Aufprall des Topfdeckels. Wohn- und Esszimmer waren ebenfalls sauber und ordentlich. Keine Lulaspuren, nirgends. Yippie.
    Das Schlafzimmer war nicht ganz so zufriedenstellend. Lulas Kleider waren noch da. Keine Panik, sagte ich mir. Vielleicht hatte sie es eilig, zum Brunch zu kommen, und anschließend einfach nur versäumt, ihre Sachen abzuholen. Ich stellte mich in einen großen Müllbeutel aus Plastik, den ich in der Küche gefunden hatte, zog alles aus, was ich am Leib hatte, und stopfte es in den Beutel, inklusive die Aludecke. Es hat seine Grenze, wie viel Farbe man aus einem T-Shirt herauswaschen kann, und meine Sachen waren weit darüber hinaus.
    Ich stieg unter die Dusche, und nach literweise Shampoo und kräftigem Schrubben tauchte ich, von jeder roten Farbe befreit, wieder daraus hervor. Ich trocknete mir die Haare mit dem Föhn, trug etwas Wimperntusche auf und zog mir ein gammeliges T-Shirt, verwaschene Jeans und eine Denim-Jacke an. Kein modischer Schnickschnack heute, mein Wäschekorb mit den sauberen Klamotten war noch bei meiner Mutter.
    Ich hatte versprochen, heute Abend bei meinen Eltern noch mal Lulas und Grandmas Barbecuesauce zu probieren. Also rief ich Lula an, sie möge mich bitte abholen, dann ging ich nach unten und wartete auf dem Parkplatz auf sie.
    In meinem Haus wohnen hauptsächlich Rentner, die eine feste Pension beziehen, außerdem ein paar Hispanics und eine alleinstehende Mutter mit zwei Kindern. Die älteren Herrschaften sind alle Mitglieder beim AARP , dem amerikanischen Seniorenverband, und bekommen regelmäßig die Zeitschrift AARP The Magazine frei Haus geliefert. Jetzt, kurz vor fünf, nutzte die Hälfte der Bewohner das Angebot für Frühabendesser in dem Diner um die Ecke, die andere Hälfte hockte vor der Glotze und schob sich irgendwas aus der Kühltruhe rein.
    Lula kam auf den Parkplatz angeröhrt und bremste scharf vor mir ab. »Spring rein«, sagte sie. »Ich muss schnell zurück, deiner Oma helfen. Wir sind gerade dabei, die Hühnchen in unsere Barbecuesauce einzulegen.«
    »Nach Mister Cluckys Rezept?«
    »Ja. Und ich glaube, diesmal wird es wirklich gut. Seine Geheimzutat ist Brombeergelee. Auf so einen kreativen Gedanken kann auch nur ein Crossdresser kommen.«
    Lula trug einen kurzärmligen rotgelben Pulli mit V-Ausschnitt, dazu einen passenden rotgelb-schwarz-tigergestreiften Rock. Keine Schussweste.
    »Wo ist die Schussweste geblieben?«, fragte ich sie.
    »Ich habe immer furchtbar geschwitzt darin und glatt einen Ausschlag davon bekommen. Ich muss einfach die Augen offen halten und aufpassen, dass mich diese idiotischen Killer nicht noch mal erwischen. Wenn ich den Ausschlag rechtzeitig loswerde, kann ich die Weste zum Kochwettbewerb wieder anziehen, auch wenn sie sich natürlich absolut nicht mit meiner Kochuniform verträgt.«
    »Glaubst du immer noch, dass die Chipotle-Killer auf dem Kochwettbewerb aufkreuzen?«
    »Damit rechne ich fest«, sagte Lula. »Und wir nehmen sie gefangen und werden reich. Ich habe mir beim Juwelier schon ein Armband ausgeguckt. Dann mache ich eine Kreuzfahrt den Panamakanal entlang. Ich wollte schon immer mal den Panamakanal sehen.«
    Ich musste Lula recht geben. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Killer zu dem Kochwettbewerb kommen würden, war sehr groß. Sie trieben sich noch immer in der Gegend herum, und der Wettbewerb erschien als der einzige logische Grund, dass sie sich noch nicht vom Acker gemacht hatten. Klar, für mich wäre das kein zwingender Grund gewesen. Wenn ich jemanden einen Kopf kürzer gemacht hätte und befürchten musste, wiedererkannt zu werden, ich hätte längst die Stadt verlassen. Aber unsere beiden Killer waren wohl nicht die Allerhellsten. Sie hatten sich darauf versteift, die Zeugin beiseitezuräumen, die den Mord gesehen hatte, dabei hatten sie sich schon jetzt im Verlauf noch mehr Zeugen eingehandelt.
    Lula hielt am Straßenrand vor dem Haus meiner Eltern und sah sich um, bevor sie ausstieg.
    »Die Luft ist rein«, sagte sie. »Keine Killer zu sehen.«
    Bei meinen Eltern war alles wie immer. Mein Vater saß in seinem Sessel vorm Fernseher, meine Mutter und Grandma Mazur beschäftigten sich in der Küche.
    »Ich habe die Hühnchen schon mal in die Sauce eingelegt«, sagte Grandma. »Für die Brötchen habe ich den Teig vorbereitet, und ich habe einen Krautsalat

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