Kussen hat noch nie geschadet
es sich bestimmt noch mehrmals anders.«
»Ich glaube, dieses Jahr bin ich um die Zeit in der Stadt.« Was nicht immer der Fall war und einer der Gründe, weshalb er nie Ärger machte, wenn er Conner an Halloween nicht sehen konnte. Er war sich ziemlich sicher, dass er zwar am dreißigsten in Toronto wäre, allerdings am einunddreißigsten wieder zurückkäme. Er wusste das so genau, weil Logan erwähnt hatte, dass sie gemeinsam in eine Bar im Stadtzentrum gehen wollten, die für ihre freizügigen Kostümwettbewerbe bekannt war. Vor Jahren war er dort mal Gastjuror gewesen und erinnerte sich noch lebhaft an eine gewisse Alice im Wunderland, die ihren Slip vergessen hatte. Aus irgendeinem Grund, den er noch nie ganz verstanden hatte, aber nichtsdestotrotz zu schätzen wusste, schien Halloween sonst zurückhaltenden Frauen einen Freibrief zu geben, sich nuttig anzuziehen und miteinander rumzumachen.
Gott schütze sie.
»Conners Schaumstoff-Finger und den Puck hab ich da drüben hingelegt«, erklärte er und deutete auf den Tisch. »Ich glaube, der Abend hat ihm viel Spaß gemacht.«
»Das glaube ich auch.« Sie strich sich die Haare zurück, raffte sie hinten zusammen und zwirbelte sie zu einem losen Knoten, der sich sofort wieder löste. »Er schläft wahrscheinlich bis morgen Mittag durch.«
An Autumn war nichts unverhohlen sexy. Weder ihre Kleidung noch ihre Haltung. Nicht einmal daran, wie ihre Brüste das T-Shirt dehnten und das Dackelmotiv verzerrten, das Hinterteil auf der linken Brust höher hoben, während der Kopf unter der rechten Brust festklemmte. Mit dem T-Shirt und den Pantoffeln mit Hundemotiv sah sie aus wie eine Mom, und Sam hatte Moms noch nie attraktiv gefunden. Moms schleppten Altlasten mit sich rum, und damit waren nicht ihre Kinder gemeint. Die Altlasten dieser Mom kannte er bereits. Wusste, dass sie, wenn sie bei ihren Frauenabenden über »diesen Mistkerl« schimpfte, über ihn sprach. Trotzdem fragte er sich unwillkürlich, ob es ihr noch immer gefiel, wenn sie in die Halskuhle geküsst wurde. An der Stelle, wo der Kragen ihres Oberteils an ihrem warmen Hals anlag. »Es überrascht mich ein wenig, dass du in so einem Haus wohnst«, bemerkte er, um sich abzulenken. Und zwar schnell, bevor seine Gedanken weiter in diese gefährliche Richtung schweiften. Eine Richtung, die über ihren Busen zu ihrem Dekolleté führte.
Autumn verschränkte die Arme unter ihren Brüsten. »Was stimmt nicht mit meinem Haus?«
Eine Menge . Angefangen bei dem Teppich, der aussah, als sei seine Garantie vor gut zehn Jahren abgelaufen. Ganz zu schweigen von der hässlichen Tapetenbordüre. Ihm fiel auf, dass sie die Augen zusammenkniff, als würde sie gleich rumzicken. Da er keinen Streit wollte, lenkte er ein. »Nichts. Es scheint mir nur ein paar kleine Renovierungen nötig zu haben, und ich hab dich nie für eine passionierte Handwerkerin gehalten.«
»Das liegt wahrscheinlich daran, dass du mich nicht richtig kennst.«
Er hätte sie darauf hinweisen können, dass ihren Arsch ein kleines Muttermal zierte, das wie Oklahoma geformt war, aber er war sich ziemlich sicher, dass das nicht das »Du kennst mich nicht richtig« war, das sie meinte. »Du kannst mit Hammer und Nägeln umgehen?«
Sie entspannte sich ein bisschen und ließ die Arme wieder sinken. »Nein.« Sie schüttelte den Kopf, wobei ihre roten Haare über ihre Schultern streiften. »Ich komme mit einer Leimpistole zurecht, und bei Tischarrangements bin ich echt super.« Seufzend sah sie sich im Zimmer um. »Als ich das Haus gekauft hab, hatte ich gehofft, es bis zum jetzigen Zeitpunkt komplett renoviert zu haben, doch ich hatte einfach keine Zeit.«
Er stellte die Frage, die seiner Meinung nach nahe lag. »Warum hast du dir kein Haus gekauft, das du nicht zu renovieren brauchst?«
Sie zuckte mit den Achseln. »Aus mehreren Gründen. Einer davon ist, dass ich für Conner einen schönen, sicheren Ort zum Spielen wollte.« Sie lief in Richtung Küche und gab ihm ein Zeichen, ihr zu folgen. »Ich zeige dir, was mich an diesem Grundstück gereizt hat.«
Er lief an einem Esszimmertisch aus Eichenholz vorbei, auf dem frische Rosen in einer rosa Vase standen. Die Küche war überraschend modern eingerichtet und kam sogar ohne diese gestrickten Teekannenwärmer aus, nach denen manche Frauen ganz verrückt waren.
Sie schaltete die Außenbeleuchtung an und erhellte einen riesigen Garten mit einer großen Spielanlage samt Festung, Rutsche, vier Schaukeln
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