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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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wurde in Las Vegas gemacht?«
    »Ja.«
    »Aha.« Er schluckte, und sie sah regelrecht, wie sich die Rädchen in seinem Hirn drehten. »Wie denn?«
    Natürlich hatte sie immer gewusst, dass sie ihm eines Tages in dieser Frage Rede und Antwort stehen müsste. Sie war dafür gewappnet. Sie war es schon mehrfach im Geiste durchgegangen, doch sie hätte sich nie träumen lassen, dass Sam nur einen halben Meter von ihr entfernt mit einer Erbsentüte auf der Schulter dabeisitzen und ein Gesicht machen würde, als wollte auch er die Antwort wissen. »Tja, wenn zwei Menschen sich lieben, machen sie manchmal ein Baby.«
    »Aha.« Autumn hielt den Atem an und wartete auf das nächste »Wie denn?«. Die Antworten würden nur noch komplizierter werden. Zum Glück wandte sich Conner jetzt an Sam. »Darf ich deinen Gummibärchenwurm haben?«
    »Hol ihn dir.«
    Conner sprang eifrig auf und rannte, so schnell ihn seine kleinen Turnschuhe trugen, in die Küche.
    Ihr entfuhr ein erleichterter Seufzer, während sie sich das Gesicht mit den Händen rieb. »Gerade noch mal davongekommen.«
    »Es hätte mich schon interessiert, wie du die Fragen beantwortet hättest, die sich gerade einen Weg durch sein Hirn bahnten.«
    Stirnrunzelnd ließ sie die Hände wieder sinken. »Du warst mir keine große Hilfe.« Sie beugte sich vor, um sich zu vergewissern, dass Conner noch in der Küche war, bevor sie vorwurfsvoll sagte: »Er hat eigentlich dich gefragt, und du weißt ganz sicher, was gezeugt heißt. Gütiger Himmel, du bist der größte Perversling auf Erden.«
    Er lachte, nicht im Geringsten beschämt. Wieso auch. Schließlich war er Sam. »Nicht ganz.«
    »Aber du liegst gut im Rennen.«
    »Weshalb ich solche heiklen Fragen wahrscheinlich erst recht nicht beantworten sollte.«
    Conner kam zurückgerannt und mampfte jetzt auch den roten Gummibärchenwurm. Die Rädchen in seinem Hirn drehten sich noch immer. Nur weil er eine Wurm-Pause eingelegt hatte, hieß das noch lange nicht, dass er bereit war, das Thema fallen zu lassen.
    »Okay.« Autumn sprang auf, bevor Conner seine Fragen formulieren konnte. »Wir gehen jetzt lieber.«
    »Aber wir sind doch gerade erst gekommen.«
    »Wir haben das doch besprochen, Conner. Du wusstest, dass wir nicht lange bleiben. Dein Dad braucht Ruhe.«
    »Was ich brauche, ist eine Dusche.«
    Sie steuerte auf die Küche zu. »Ich hol dir deinen Kapuzenpulli.«
    »Ich brauche deine Hilfe.«
    Das stoppte sie, und sie wandte sich in Zeitlupe zu Sam um. Er meinte sie! »Meine Hilfe? Ich soll dir beim Duschen helfen?«
    Er lachte amüsiert und stemmte sich mit der gesunden Hand hoch. »Nein. Nur, wenn du darauf bestehst.« Er warf die Erbsen auf den Couchtisch und deutete auf seine Schlinge. »Irgendwer hat das Ding hinten festgehakt, und ich kriege es nicht runter.« Er lief an ihr vorbei und ging wie selbstverständlich davon aus, dass sie ihm half. »Ich weiß sowieso nicht so genau, ob ich es überhaupt brauche.«
    »Darf ich deinen Cupcake haben, Dad?«
    »Hau rein, aber iss bitte an der Theke. Ich kann heute den Akkusauger nicht mehr rausholen, wenn du weg bist.« Er sah Autumn über seine Schulter hinweg an. »Komm schon.« Als sie sich nicht rührte, hielt er inne und drehte sich zu ihr um. »Ich versuche nicht, dich herumzuschubsen. Ich brauche nur ein bisschen Hilfe.«
    Das war nicht der Grund, warum sie wie angewurzelt auf seinem Teppich stand. Ihm aus seiner Armschlinge zu helfen kam ihr ein bisschen zu intim vor. Ein bisschen zu vertraut.
    Als könnte er ihre Gedanken lesen, fragte er: »Glaubst du, ich will dich anbaggern?«
    Aus seinem Munde klang das so lächerlich, dass ihr nur eines übrigblieb. Deshalb schüttelte sie den Kopf und schälte sich aus ihrer Fleecejacke. Sie warf sie auf ihre Handtasche und folgte Sam. »Natürlich nicht.« Sie liefen durch einen gebogenen Flur und kamen an einem Zimmer vorbei, das nur Conners sein konnte.
    »Das ist gut, denn ich bin sowieso nicht in der Verfassung, irgendwas anzufangen, das ich dann nicht zu Ende bringen kann«, sagte er über die Schulter zu ihr. »Egal, wie sehr du darum bettelst.«
    Hätte er nicht sowieso schon eine Verletzung gehabt, wäre sie vielleicht versucht gewesen, ihm einen Schlag zu versetzen. Stattdessen richtete sie ihre Aufmerksamkeit krampfhaft auf den dunkelblauen Rucksackverband über seinem weißen T-Shirt und auf den beigefarbenen Riemen seiner Schlinge. Er hatte recht. Der Rucksackverband und die Schlinge waren hinten mit einem

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