Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel

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schöne Haare wie du.« Er grinste. »Und er duftet nicht nach Cupcakes.«
    »Sam?«
    Autumns Blick schoss zur Tür, zu der atemberaubenden Frau, die dort stand wie aus einem Modemagazin entsprungen. Autumn erkannte sie sofort.
    Sam drehte sich wie in Zeitlupe um. »Veronica? Was machst du hier?«
    »Als ich von deiner Verletzung gehört hab, bin ich sofort hergekommen.«
    »Du hättest vorher anrufen können.«
    »Hab ich ja versucht.« Sie senkte den Blick von Sams Gesicht zu Autumns. In Sekundenschnelle taxierte das Supermodel Autumn und kam zu dem Schluss, dass sie keinerlei Bedrohung darstellte. Autumn amüsierte das mehr, als dass es sie beleidigte. Ihr machte es wirklich nichts aus, bis Veronica zuckersüß fragte: »Sind Sie eine von den Assistentinnen?«
    Autumn, der zugleich heiß und kalt wurde, zwang sich zu einem Lächeln. »Ich muss jetzt gehen. Du hast ja jetzt Hilfe genug.« Damit durchquerte sie das Bad und schlüpfte an der großen spindeldürren Frau im Türrahmen vorbei. Dass Designer auch Frauenjeans in der Kleinmädchengröße 110–116 herstellten, war ihr neu. »Entschuldigen Sie mich.«
    »Autumn«, rief Sam ihr nach, doch sie blieb nicht stehen. Sie hatte das überwältigende Bedürfnis, sich schnell aus dem Staub zu machen, und als sie im Flur an Conner vorbeikam, schnappte sie sich seine Hand. »Dein Dad hat Besuch, und wir müssen jetzt gehen.«
    »Fahren wir auf dem Heimweg bei McDonald’s vorbei? Ich hab Hunger.«
    »Hast du nicht deinem Dad gerade erst den Cupcake weggegessen?« Sie schnappte sich ihre Jacken und ihre Handtasche vom Barhocker in der Küche.
    »Schon, aber zum Happy Meal gibt’s jetzt einen Dinosaurier.«
    »Du hast genug Dinosaurier.« Sie spürte förmlich, wie ihr Gesicht rot anlief. Sie war nicht wütend. Dazu gab es keinen Grund. Sie war beschämt .
    »Wartet!« Sam holte sie an der Tür ein und streckte seinen gesunden Arm nach Conner aus. »Zum Abschied einmal drücken!« Er zog Conner vorsichtig an sich und blickte zu Autumn auf. »Warum bist du so sauer?«
    »Bin ich nicht.«
    »Du stürzt aber hier raus, als wärst du es.«
    Sie schlüpfte in ihre Jacke. »Ich schätze es nur nicht, wenn ich von einer deiner vielen Freundinnen für eine andere deiner vielen Freundinnen gehalten werde.«
    »Natalie ist nicht meine Freundin.« Er senkte die Stimme. »Und Veronica auch nicht. Sie ist nur …«
    »Sam, das interessiert mich nicht«, unterbrach sie ihn und hob abwehrend die Hand.
    »Du wirkst aber so.«
    »Tut es aber nicht. Das ist deine Wohnung, und du kannst so viele Frauen hierher einladen, wie du willst. Genauso, wie ich zu mir nach Hause einladen kann, wen ich will.« Sie hängte sich ihre Billigtasche über die Schulter. »Ich mag es nur nicht, wenn man mich für eins deiner Betthäschen hält. Ich bilde mir ein, dass ich intelligenter ausschaue. Dass ich intelligenter bin.« Und das war sie auch.
    Abgesehen von dem kurzen Augenblick gerade, als sie in seinem Bad gestanden und seine Brustmuskeln berührt hatte, über seine Bauchmuskeln sinniert und mit ihm über ihre Cupcakes gesprochen hatte. Ihm nicht widerstehen konnte, wieder auf ihn reingefallen war. Obwohl sie es besser wusste. Aus leidvoller Erfahrung wusste, dass niemals etwas Gutes dabei herauskäme, wenn sie auf ihn reinfiel, egal, ob sie nun oben sitzend oder unten liegend landete.

ELF
    Der richtige Mann für mich:
    mag Muffins
    Was war das denn gerade? Sam stand im leeren Eingangsbereich seines Lofts und starrte fassungslos auf die Tür. Zugegeben, er stand unter starken Medikamenten und litt unter Schmerzen, aber das allein erklärte seine Verwirrung nicht.
    Es lag an Autumn. Sie war unberechenbar. Eben noch hatte ihre Hand ganz warm und kuschelig auf seiner Brust gelegen, und im nächsten Moment zerrte sie stocksauer ihren Sohn aus der Tür, nur weil Veronica sie für Natalie gehalten hatte.
    Ich mag es nur nicht, wenn man mich für eins deiner Betthäschen hält. Ich bilde mir ein, dass ich intelligenter ausschaue. Dass ich intelligenter bin. Was sollte das denn nun wieder heißen? Keine der Frauen, mit denen er ausging, sah verblödet aus, doch sie konnten ja nichts dafür, wenn sie das Pulver nicht erfunden hatten. Ihm wurde nachgesagt, dass er nur mit einem bestimmten Frauentyp ausging, und das stimmte auch. Er stand auf Frauen, die so tiefgründig waren wie Pfützen und nach dem Ende der Beziehung übergangslos auf den nächsten Sportler, Schauspieler oder Rockstar umsattelten. Den