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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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seit Ewigkeiten unsicher wegen einer Frau. Unsicher, ob sie ihn ins Haus lassen oder ihm die Tür vor der Nase zuknallen würde. Ob sie ihm erlauben würde, mit Mund und Händen ihren Körper zu erkunden. Ob sie mit ihm ins Bett gehen und ihm erlauben würde, etwas gegen den Ständer zu unternehmen, den sie ihm am Abend zuvor beschert hatte.
    Sam hatte im Leben schon massenhaft Sex gehabt. Massenhaft Sex mit massenhaft Frauen, allerdings nie so wie gestern. Autumn war so ausgehungert und scharf gewesen. So hemmungslos auf eine Art und Weise, die rein gar nichts mit Peitschen, Handschellen oder nuttigen Outfits zu tun hatte, hingegen umso mehr damit, wie sehr sie ihn begehrte. Sie hatte ihm nichts vorgemacht. Nicht versucht, ihn zu beeindrucken oder ihr Spiel mit ihm zu treiben. Sie hatte ihn begehrt. Vielleicht lag es nur daran, dass sie über fünf Jahre keinen Sex mehr gehabt hatte. Vielleicht aber auch nicht. So oder so, er wollte mehr.
    Viel mehr.
    Als er vom Joggen zurückgekommen war, hatte er Conner auf dem Klappsofa vorgefunden, wo er sich Comics ansah.
    »Dad?« Aus Conners Mundwinkel hatte ein merkwürdiges blaues Fruchtgummi gehangen. »Machst du auch Urlaub?«
    Sam hatte sich mit dem Ärmel seines Sweatshirts den Schweiß von der Stirn gewischt. »Ja. Ist deine Mom schon wach?«
    Conner kaute, und das lange blaue Fruchtgummi glitt über sein Kinn nach oben. »Noch nicht.«
    »Was isst du da?«, hatte er belustigt gefragt.
    »Haribo-Riesenschlangen. Willst du auch eine?«
    »Nein.« Er hatte im Schrank nachgesehen und überrascht festgestellt, dass sich darin kaum Lebensmittel befanden. Nur Kaffee, Milch und Süßigkeiten. »Zieh dich an, dann organisieren wir was Anständiges zu essen.« Sie hatten an die zwanzig Minuten durch die Gegend kurven müssen, bis sie einen seltsamen kleinen Markt fanden, auf dem es nach einer eigenartigen Mischung aus Fisch und süß-salzigem Popcorn roch.
    »Hol ein paar Teller runter«, bat Sam und strich Conner zärtlich über den Rücken.
    Conner kletterte flink auf die Theke und öffnete eine Schranktür. »Ich hab gestern eine Schnecke gesehen. Igitt! Ich hasse Schnecken.«
    »Hier duftet’s nach Waffeln«, rief Autumn vom Fuß der Treppe. »Das ist ein kochfreier Urlaub. Wo habt ihr die Frühstückssachen her?«
    Sam warf Autumn, die in ihrem Dackel-Schlafanzug zu ihnen an die Theke kam, einen verstohlenen Blick zu, und seine Kehle schnürte sich zu. Er hatte im Leben schon massenhaft neckische Dessous gesehen, aber aus unerfindlichen Gründen machte ihn der Dackel verdammt scharf. Vielleicht hatte es was mit der Erinnerung an ihre kalten nassen Brüste am Vorabend zu tun.
    Conner lugte um die Schranktür herum. »Mom, Dad ist hier«, verkündete er freudig. Als wüsste sie das nicht selbst. Als hätte sie sich gestern Abend nicht auf ihn gestürzt.
    »Das sehe ich.«
    »Wir haben einen kleinen Laden ausfindig gemacht, während du noch geschlafen hast.« Sam deutete auf den Toaster. »Lust auf ein paar Waffeln?«
    Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und strich sich eine Strähne hinter die Ohren. »Erst mal einen Kaffee.« Sie tapste barfuß durch die Küche und schnappte sich einen Becher von den Haken über der Kaffeemaschine. Das Morgenlicht strömte durch die Fenster und fing sich in vereinzelten Strähnen ihrer roten Haare.
    »Was haben wir für heute geplant?«
    Während sie sich Kaffee einschenkte, sah sie ihn vielsagend an. »Tja, wir wollten heute Morgen zum Feuerwehrfrühstück gehen.«
    »Oh.« Die Waffeln sprangen hoch, und er legte sie rasch auf die Teller, die Conner ihm inzwischen auf die Theke gestellt hatte. »Ihr habt Glück. Jetzt müsst ihr da nicht hin.« Er schmierte Butter und Sirup darauf. »Und was sonst noch?« Als er Autumn einen Teller hinhielt, schüttelte sie den Kopf, und die Haare fielen ihr wieder über die Schultern.
    »Drachen steigen lassen.« Sie pustete in ihren heißen Kaffee. »Und dann in Paddie’s Perch Muschelsuppe essen.«
    Er trug seinen und Conners Teller zu dem kleinen Küchentisch. Es überraschte ihn überhaupt nicht, dass sie alles bis ins kleinste Detail geplant hatte. In Las Vegas hatte sie auch eine lange Liste gehabt. Mit vielen Punkten, die sie nie hatte abhaken können. Seinetwegen. Bei der Erinnerung daran musste er schmunzeln. »Wie wär’s mit Sandburgen bauen?«
    »Dafür fehlt uns die Ausrüstung.«
    Er schnitt in seine Waffel. »Jetzt nicht mehr.« Sie kniff verärgert die Augen zusammen, woraufhin er

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