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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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seiner Seele, fast so heftig wie der Sturm draußen. Wieder und wieder, bis er so erschöpft war, dass er kaum noch atmen konnte, als hätte er einen dreiminütigen Einsatz auf dem Eis samt Prügelei in der Ecke hinter sich. Ermattet ließ er den Kopf neben ihrem auf den Boden sinken. Er hatte im Leben schon viel Sex gehabt, aber das hier fühlte sich anders an. Größer, besser. Archaischer.
    »Allmächtiger«, keuchte er, »ich bin völlig erledigt. Wenn du in Las Vegas so gekommen bist, wundert es mich nicht, dass ich dich geheiratet hab.«
    Autumn stand in der Küche und nippte nachdenklich an ihrem Rotweinglas. In ihr wüteten die unterschiedlichsten Emotionen, wobei Betroffenheit und Scham um die Spitzenposition kämpften. Doch mehr als alles andere war sie beschämt über ihren totalen Mangel an Selbstbeherrschung. Ein so schamloses Verhalten hatte sie eher von Sam erwartet. Sam war … eben Sam. Aber sie, Autumn, wälzte sich nicht beim Sex auf dem Boden herum. Jedenfalls jetzt nicht mehr.
    Und schon gar nicht mit Sam, Herrgott noch mal!
    Im hinteren Teil des Hauses rauschte die Toilettenspülung und die Badezimmertür öffnete sich. Nervös sah sie an sich herab, um sich zu vergewissern, dass ihr Frottee-Bademantel ordnungsgemäß zugebunden war. Nachdem Sam sich seine Klamotten geschnappt und sich ins Bad verzogen hatte, hatte sie ihren Pyjama aufgelesen und war nach oben geflüchtet. Sie hatte sich ihren Morgenmantel übergeworfen und heftig gegen das Bedürfnis angekämpft, die Tür zu verriegeln und sich unter der schweren Bettdecke zu verstecken, bis sie wusste, was sie tun sollte. Oder bis Sam ging. Was auch immer als Erstes eintrat.
    Leider war keins von beidem eine Option. Schließlich war sie erwachsen und musste für ihre Fehltritte geradestehen.
    Sam betrat mit nacktem Oberkörper die Küche; aus dem Hosenbund seiner Jeans erhob sich eine Leiter aus harten Muskeln. Er nahm die Weinflasche in die Hand und las das Etikett. »Eigentlich bin ich ja Biertrinker.« Er nahm sich ein Glas aus dem Schrank. »Aber ich werde dir die Peinlichkeit ersparen, allein zu trinken.«
    Sie wünschte, er hätte ihr die Peinlichkeit erspart, dass sie ihm in die Hose gefasst hatte. Sie trank ihr Glas leer und hielt es ihm hin, um sich nachschenken zu lassen.
    Er senkte den Kopf, und seine blauen Augen sahen in ihre. »Bist du sauer über das, was ich gesagt habe?«
    Sie schüttelte den Kopf. Außer dem Rauschen ihres Blutes und ihrer eigenen Stimme, die seinen Namen rief, hatte sie nichts gehört. Gottlob war Conner nicht wach geworden. »Was hast du denn gesagt?«
    »Wenn du es nicht mehr weißt, vergiss es.« Er wirkte erleichtert und füllte ihr Glas auf. »Wenn du nicht sauer bist, warum bist du dann so rot im Gesicht?«
    Verlegen legte sie die Hand an ihre heiße Wange. »Vom Wein.«
    »Kriegst du vom Wein auch Stirnrunzeln?« Er schenkte sich selbst von dem Cabernet ein. »Soll ich mich bei dir entschuldigen?«
    Wenn er sie das erst fragen musste, meinte er es sowieso nicht ernst. Und außerdem käme eine Entschuldigung von Sam so unerwartet, dass sie wahrscheinlich in Ohnmacht fiele. »Nein. Ich bin nicht sauer.«
    »Was bist du dann?« Er stellte die Flasche wieder auf die Theke und trank einen Schluck.
    »Vor allem peinlich berührt von meinem spektakulären Kontrollverlust.«
    Lächelnd ließ er sein Glas sinken. »Der war in der Tat spektakulär.«
    Sie schüttelte fassungslos den Kopf und kämpfte gegen das dringende Bedürfnis an, ihm eine zu scheuern. »Weißt du eigentlich, wie oft ich mir schon gesagt hab, dass du der letzte Mann auf Erden bist, mit dem ich je schlafen würde?«
    Er lächelte schief. »Wahrscheinlich ziemlich oft.«
    »Öfter als ziemlich oft. Weißt du, wie oft ich mir gesagt hab, dass ich nie wieder mit dir schlafen würde, selbst wenn mein Leben davon abhinge?« Sie trank einen Schluck. »Wenn man mich noch vor einem Monat vor die Wahl gestellt hätte, mit dir zu schlafen oder von einem LKW überrollt zu werden, hätte ich mich für den LKW entschieden.«
    »Ja, in den letzten fünf Jahren hast du ab und zu was in der Richtung erwähnt.« Er breitete die Arme weit aus. »Und trotzdem hast du dich für mich und spektakulären Sex entschieden.«
    »Ich meinte, mein Kontrollverlust war spektakulär.«
    »Der Sex war spektakulär.« Er hob einen Finger vom Glas und deutete auf sie. »Du bist zwei Mal gekommen.«
    Achselzuckend wandte sie sich ab, bevor sie feuerrot anlief. »Es war schon

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