Kussfest
habe versehentlich geschrieben, dass Peggy Block den ersten Preis für ihren Wedding-Ring-Quilt gewonnen hat, dabei war das Jane Barker.« Lamar runzelte die Stirn. »Haben Sie eine Richtigstellung gebracht?«
Als Jamie nickte, fuhr er fort: »Na, dann war es das ja wohl nicht.« Und da Max so ungläubig guckte, fügte er hinzu: »Die Damen nehmen ihre Quilts sehr ernst.«
»Offensichtlich«, sagte Max beherrscht, als bemühe er sich um Geduld. »Aber was wir vielleicht in Betracht ziehen müssten, ist der Wahlkampf um das Bürgermeisteramt. Jamie hat da schon für Frankie Fontana Position bezogen. Und weil dies die einzige Zeitung in der Stadt ist, dürfte seinem Gegner das gar nicht passen. Sie wissen ja sicher, dass Frankie Drohbriefe bekommt.« Jamie war überrascht. »Er bekommt Drohbriefe? Wusste ich gar nicht.«
Lamar nickte. »Ja, da sind wir dran, aber ich sehe da noch keinen Zusammenhang.« Er sah Jamie an. »Sind Sie sicher, dass Sie eine Richtigstellung gedruckt haben?«
»Ja, Lamar.«
»Und was ist mit Ihren Angestellten? Irgendjemand sauer auf Sie?«
»Nur Vera. Sie grummelt, weil sie schon so lange keine Gehaltserhöhung mehr bekommen hat.«
»Sie hat doch eine .38er, oder?«
»Woher wissen Sie das denn?«
»Die Cousine von meiner Frau geht zur selben Kosmetikerin. Da ist Vera das Ding einmal rausgefallen.« Er schaute besorgt drein. »Da muss ich wohl Richter Dobbert wecken und mir einen Durchsuchungsbefehl holen. Das dürfte ihm nicht gefallen.«
»Sie durchsuchen doch nicht Veras Wohnung! Himmel, Lamar, Vera würde mir kein Haar krümmen, sie liebt mich wie eine Tochter!«
»Na ja, das stimmt wohl.« Er seufzte. »Sieht nicht so aus, als würde das ein einfacher Fall werden. Und es sieht auch nicht so aus, als könnte ich mir freinehmen und zum Angeln fahren wie sonst immer.«
»Vielleicht war es ja politisch motiviert«, sagte Max.
Lamar war verdattert. »Wollen Sie etwa auch kandidieren?«
Max und Jamie sahen sich an. »Nein, aber vielleicht sollte der Angriff Frankie einen Schrecken einjagen«, sagte Max. »An ihn selbst kommt keiner ran, weil er besser bewacht ist als Fort Knox. Ich bin sein Schwager, vielleicht wollen sie ihm eins auswischen, indem sie mir was antun. Oder Miss Swift, sie ist ja mit den Fontanas befreundet.«
»Nun ja, immerhin hat er angekündigt, das mit den verschwundenen Steuergeldern zu untersuchen«, sagte Lamar. »Vielleicht sind Sie da auf der richtigen Spur.«
»Und wer könnte Frankie bei dieser Untersuchung besser unterstützen als Max Holt?«, sagte Jamie.
»Mann, das wirft ja ein völlig neues Licht auf die Sache«, sagte Lamar.
Bud von der Spurensicherung traf ein. »Heilige Scheiße, Lamar!«, sagte er, als er in Jamies Büro trat. »Was ist denn hier los?«
»Jemand hat Löcher in Jamies Fenster geschossen.
»Toll, so weit war ich auch schon. Weiß jemand,
warum7.«
»Wir arbeiten dran. Schick die Hülse hier mal den Ballistikern, mal sehen, ob wir die Waffe rauskriegen.«
Bud nahm die Hülse und sah sie sich genau an. »Boah, ey, das ist ganz schön krass.« Er sah Jamie an. »Hoffentlich haben Sie das mit den Quilt-Ladys geregelt. Meine Frau ist auch in der Gruppe, sie war stocksauer, dass jemand anders belobhudelt worden ist.« Max drehte sich um und sah aus dem Fenster.
Jamie hatte den Verdacht, dass er langsam die Geduld mit den örtlichen Beamten verlor.
»Lamar, können wir gehen?«
»Augenblick noch«, sagte er. »Ich muss schnell ein Protokoll schreiben, das müssen Sie beide unterschreiben. Und ich lasse meine Leute das Fenster mit Brettern vernageln«, fügte er hinzu.
»Können Sie einen Mann hier lassen, bis die Zeitung gedruckt ist?«
»Klar. Soll ich auch jemanden vor Ihrem Haus abstellen?«
»Ich nehme Miss Swift mit zu den Fontanas«, sagte Max. Weil Jamie aussah, als wollte sie darüber diskutieren, fuhr er fort: »Frankies Haus ist im Moment das sicherste in der Stadt.
Jamie fügte sich. Sie war hundemüde, und sie hatte den Verdacht, dass sie nicht viel Schlaf kriegen würde, wenn sie allein zu Hause war.
»Ich kann euch auch gleich sagen, dass draußen einer vom Lokalsender steht«, sagte Bud.
»Ich hab versucht, ihn wegzuschicken, aber er will die Story.«
»Ich gehe mit Ihnen raus«, sagte Lamar.
Sobald sie mit dem Protokoll fertig waren, folgte Jamie Max und Lamar nach draußen. Tatsächlich stand ein Fernsehreporter draußen, ein weiterer nahm sie auf Tonband auf, als sie vorbeigingen.
Ein Mann hielt
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