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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Rücksitz.«
    Sie zeigte auf Lenny. »Und wo schläft
der?«
    »In dem anderen Bett.«
    »Du verarschst mich doch, oder? Ich soll mit ’nem kaputten Junkie in einem Zimmer schlafen, der für einen Schuss seine eigene Schwester verkaufen würde?«
    »Ich hab überhaupt keine Schwester«, sagte Lenny, »du hast also nichts zu befürchten.« Mitzi und Vito starrten ihn an. Schließlich sah Vito auf die Uhr. »Hör mal, Mitzi, Lenny und ich müssen jetzt noch ein bisschen arbeiten. Wir sind ja schließlich geschäftlich hier.«
    »Das ist ja auch so eine Sache. Ich will jetzt endlich wissen, was ihr vorhabt. Das hab ich schon fünfzig Mal gefragt, und jetzt will ich eine Antwort.«
    Vito zuckte die Achseln. »Wir sind Killer, Mitzi. Wir sind hier, um jemanden umzulegen.«
    »Oh, sehr witzig. Ich lach mich kaputt, Vito. Aber egal, was es ist, es ist bestimmt illegal, und wenn ihr wieder im Knast landet, hau ich ab. Verstanden?«
    Er sah Lenny an. »Dann ist es die Sache ja schon wieder wert, was?«
    »Könnt ihr nicht mal aufhören, euch zu streiten?«, fragte Lenny.
    »Also, Mitzi«, sagte Vito, »ich rufe das Zimmermädchen, sie soll die Wanne für dich schrubben. Dann kannst du baden und deine Zeitschriften lesen, die du extra gekauft hast. Und dann kannst du ein bisschen Fernsehen gucken.«
    »Hier kriegt man kein HBO rein«, presste sie zwischen den Zähnen hervor. Sie marschierte ins Bad und schlug die Tür so heftig hinter sich zu, dass ein Bild von der Wand fiel.
    Vito sah Lenny an. »Demnächst erschieß ich die Falsche.«
    Die Zeitung ging erst nach Mitternacht in den Druck. Jamie musste zugeben, dass Max seine Sache gut machte. Er hatte das endgültige Seitenlayout in der Hälfte der Zeit festgelegt, die sie normalerweise benötigte. »Ich hab noch ein paar Last-Minute-Anzeigen eingefügt, die Vera mir in die Hand gedrückt hat«, sagte er zu Jamie, nachdem sie alles in die Druckerei gegeben hatten.
    »Gut. Anzeigen können wir immer gebrauchen.« Ihr taten die Augen weh vom vielen Redigieren und Korrigieren. Sie war hundemüde und freute sich auf ihr Bett. Max hingegen sah frisch und munter aus, als könne der nächste Tag gleich beginnen.
    »Ich bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis«, sagte Max, »aber nächstes Mal machen wir es noch besser.«
    »Es gibt kein nächstes Mal, Max. Sie haben mir aus der Klemme geholfen, und dafür bin ich Ihnen dankbar, aber …«
    »Wieso das denn, Jamie? Wir haben doch gut zusammengearbeitet.«
    »Ich habe einen Redakteur, Max.«
    Er wirkte amüsiert. »Sie mögen mich nicht besonders, was, Swifty?« Sie starrte ihn an.
»Swifiy?«
    »Ist doch ein süßer Spitzname.« Jamie verdrehte die Augen.
    »Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet.«
    »Ich mag Sie schon, Max, aber das spielt überhaupt keine Rolle. Wir sind Geschäftspartner, wir brauchen nicht dicke Freunde zu sein.«
    »Aber warum sind Sie so distanziert?«
    »Meinen Sie, weil ich nicht um Sie herumscharwenzle wie andere Frauen?
    Er lächelte. »Na ja, das auch.«
    »Sagen Ihnen die Worte ›glücklich verlobt‹ irgendwas?«
    »Natürlich.«
    »Und selbst wenn ich nicht verlobt wäre, würde ich mich im Leben nicht mit einem wie Ihnen einlassen.«
    »Einem wie mir?«
    »Ich weiß, was für einer Sie sind, Max Holt. Ich lese Zeitung. Sie vernaschen Frauen wie Pferde Zucker und haben ein ungeheures Selbstbewusstsein.«
    »Und davon mal abgesehen, was halten Sie sonst von mir?«
    »Können Sie nicht mal fünf Minuten lang ernst sein?«
    »Ich bin ernst. Okay, ich bin nicht perfekt, aber das heißt nicht, dass ich Ihnen nicht helfen kann. Sie wollen doch, dass die Zeitung sich gut verkauft, sonst würden Sie sich nicht so abmühen.«
    Jamie fühlte sich unbehaglich, als sein Blick sie durchbohrte. »Sie haben doch jetzt gesehen, was Sie sehen wollten. Meine Buchhalterin schickt Ihnen weiterhin die aktuellen Geschäftszahlen und was Sie sonst noch brauchen, und damit ist doch alles erledigt.«
    »Wie ist er?
    »Wer?«
    »Der Mann, den Sie heiraten.«
    »Jetzt werden Sie aber ganz schön persönlich.«
    »Ich bin halt neugierig.«
    »Phillip ist ein sehr netter Mann. Er ist freundlich und liebevoll, und er wird ein wunderbarer Ehemann und Vater sein. Und wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne nach Hause gehen und …«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Max eine Bewegung und sah, dass auf der Main Street an der großen Fensterfront ein Auto vorbeifuhr. Der Rollladen war teilweise heruntergelassen, daher

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