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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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können.
    Hätte...
    Duncan war verloren. Davon war er jetzt überzeugt. Tot oder verloren, gemeinsam mit den Mri. Es gab keine Hoffnung und kein Wunder, nur diese häßliche Tat, die besser war als andere Möglichkeiten.
    Ihre Vergangenheit auslöschen, hatte Boaz es genannt. Er blickte sich um, dachte, daß dieser öden, sterbenden Welt... wenig anderes geblieben war.
    Er schüttelte den Kopf, richtete den Blick auf die Stadt, deren Namen er nicht einmal kannte, und ging weiter.
    * * *
    Säulen ragten empor, Spiralen mit derselben Färbung wie die Hügel, vor denen sie standen, so daß die Natur sie geformt haben mochte... jedoch waren sie überladen und miteinander identisch, und andere umgaben sie in der Ferne, die sie in südliche Richtung marschierten. Dahinter gab es einen Juwelenschimmer, ein Leuchten, das die Augen nicht aufzulösen vermochten.
    Ele'et.
    Duncan sah es gelegentlich über die Schultern vor ihm gehender Kel'ein hinweg... er wirkte verloren zwischen ihnen, war einen Kopf kleiner als die meisten, wohingegen er in seinem Leben unter Menschen als groß gegolten hatte; trotz seiner gegenwärtigen Magerkeit hatte er immer noch einen breiteren Knochenbau als die Mri, breitere Hände, Füße und Schultern – andersartig und anomal zwischen ihnen. Und zwischen anderen Gedanken empfand er Unbehagen dahingehend, daß ihnen allen noch größere Schwierigkeiten bevorstanden.
    »Das Volk hat den Elee gedient«, sagte er zu Taz, der mit einer über die Schulter geschlungenen Last dicht neben ihm ging. »Weißt du, wie sie aussehen?«
    »Ich habe noch nie einen gesehen«, sagte Taz und fügte nach einer Weile hinzu: »Es sind Tsi'mri.« Was ein Interesse an ihnen ausschloß.

    Daraufhin sagte Duncan nichts mehr, hatte mit dem Gehen genug zu tun, die Schleier dicht um Mund und Nase gewickelt, und seine Gelenke erinnerten sich an die Qual des vorherigen langen Marsches. Das Dus war bei ihm, und durch das Tier spürte er manchmal Niun, was ihn beruhigte.
    Er hatte Angst; dazu war es gekommen.
    Warum sie dorthin gingen, was sie von der Rasse, die dort lebte, zu erhalten hofften, die vielleicht Mittel hatte, welche von der Katastrophe unberührt geblieben waren – er hatte keine klare Vorstellung davon. Um zu kämpfen, hatte Niun gesagt. Er hatte ihnen den Hauch einer Chance gegeben, das zu tun, nicht mehr; er hatte die Regul getötet, nicht mehr.
    Sie ruhten sich aus – hatten das im Verlauf des Tages schon öfters getan, denn es war das Tempo das Kath, das ihr Vorankommen bestimmte; und diesmal strömten gemurmelte Befehle die Reihe entlang: Schlagt das Lager auf!
    Kel'ein brummten überrascht, rappelten sich von den Plätzen auf, wo sie sich gesetzt hatten, um dem Kath zu helfen. Duncan wollte auch, erinnerte sich dann an einen Befehl und blieb sitzen, neben dem Dus und den Arm über das Tier gelegt. Das Unbehagen wollte ihn nicht verlassen. Dus-Sinn, erkannte er; das Tier selbst war erregt. Sie schlugen das Lager auf, als wäre alles in Ordnung, und doch wies der Dus Sinn das Unbehagen auf, wie eine Klippenkante es einzuflößen vermochte, ein Schwindelgefühl, ein tiefes Empfinden von Fremdartigkeit.
    Niun würde Bescheid wissen; würde sich dessen bewußt sein. Duncan erhob sich, ignorierte das Durcheinander des Aufbaues von Zelten, suchte sich dazwischen seinen Weg, fand diesen von einem kleinen Kind versperrt, das zu ihm aufsah und erschrokken blinzelte, dann vor ihm und dem Tier davonrannte.
    Abgelenkt und beunruhigt starrte er hinterher, ging auf der Suche nach Niun an diesem und jenem Kel'en vorbei, folgte dem Dus-Sinn. Draußen gab es noch weitere, Schatten, die ihnen folgten, die ihnen und ihm folgten, seit er im Schiff gewesen war, diese ganzen Tage des Marsches, die Jungen von seinem Dus und dem Niuns, Ha-dusei, wild. Sie waren auf der Suche. Sie waren verstreut, die Sinne, an denen ihre eigenen Dusei sogen, deren Augen und Ohren weithin ihren Artgenossen folgten.
    Und ihm.
    Und sie kamen heran.
    Niun war dort in der Nähe des Sen-Zeltes, das unter dem Zug der Seile emporwogte; Kel'anthein umstanden ihn, und das war kein Moment für einen Narbenlosen, ihn anzusprechen. Niun, sendete er durch den Dus-Sinn, wandte sich dann zum dunklen Impuls eines anderen Geistes.
    Ras. Er streckte die Hand aus, faßte sie am Ärmel, begegnete ihrem verschleierten Gesicht und abgelenkten Starren, bat sie, zu Niun zu gehen.
    Ras. Ras war es. Der Dus-Sinn sprang durch die Berührung über. Er hörte auf zu sprechen,

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