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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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noch zu Sharn, weder zum Weiblichen noch zum Männlichen.
    Degh schrie laut auf und verfluchte den Menschen, der das getan hatte, der sich mit Mri verbündet hatte und versuchte, andere seiner Rasse auch dazu zu verlocken. Einhundertdreiundzwanzig Sterne, einhundertdreiundzwanzig tote, leblose Planetensysteme. Und sogar nachdem sie die tödliche Spur gesehen hatten, die die Mri durch die Galaxis gezogen hatten, näherten sich die Menschen diesen Killern und redeten von Frieden.
    Degh mußte leben. Die Rasse verlangte es. Das Le ben verlangte es, mehr als persönliche Ambitionen, mehr als das Doch, mehr als die Möglichkeit, deghs kleines Doch Horag durch Verbündung mit den mächtigen Alagn auf höchste Ebene zu erheben; diese Dinge waren Motivation... aber diese Situation berührte etwas in der Tiefe, das Suth zuvor nie empfunden hatte, das vielleicht noch nie ein Regul hatte empfinden müssen, denn kein Regul hatte sich jemals einer solchen Möglichkeit gegenübergesehen, dem Tod in solchem Ausmaß. Degh mußte leben, zeugen, Leben hervorbringen, unzählige Leben, um sich mit dieser Bedrohung auseinanderzusetzen.
    Wieder berührte etwas deghs Körper, schwach und bebend. Es war Nagn, ein älterer Jungling. Und er fuhr mit einem entsetzten Schrei zurück.
    »Geehrter!« schrie er. »Ich brenne!«
    Es war passiert: der nächste Älteste war vorzeitig in den Wandel eingetreten. Suth schrie vor Erleichterung auf und schloß deghs Augen.
    Der Schmerz wanderte nach unten. Endlich setzten die Muskelkontraktionen ein, das Fieber nahm zu, die Haut schälte sich und blätterte ab. Die Junglinge brachten Nahrung und wuschen deghn ab und wendeten an den geschwollenen Stellen Salben an.
    Von den Junglingen kaum gestützt trat die Geehrte Nagn wieder an deghs Seite, berührte degh, erschauerte unter deghs Qual.
    Es war Suths Entscheidung. Suths Körper traf sie. Die Schwellung nahm weiter zu, als eines der rudimentären Organsysteme absorbiert wurde und das andere unter konvulsischem Auf- und Absinken von Suths Körper begann, nach unten gegen die Membrane zu drücken, die die Öffnung bedeckte... hinabsank und zum Vorschein trat, wie es außer bei der Paarung niemals wieder der Fall sein würde.
    »Männlich!« erklärte ein Jungling.
    Die Logik der Natur. Suth lächelte trotz seiner Schmerzen, ein Zusammenziehen der Muskeln unter seinen Augen. Anderswo krümmte sich Nagn in den Wehen des Wandels, aber Nagns Wahl war vorgegeben und verlief schneller. Tiag schrie vor Qual auf, ebenso Morkhug, als die Hysterie des Wandels über die ganzen ältesten Junglinge kam.
    Mit der Zeit ließen die Schmerzen nach. Mit der Hilfe von Junglingen erhob sich Suth. Niemals wieder würde er ohne Hilfe lange Zeit stehen können. Seine Körpermasse, durch seinen Appetit bereits gewachsen, würde sich noch weiter verdoppeln. Seine einst starken Beine würden verkümmern, bis nur noch wenige Muskeln unter dem gewaltigen Fett lagen, wenn auch die Arme stark bleiben würden, da sie durch Bestätigung der Hilfsprothesen ständige Übung erhielten. Außer den Augen würden die Sinne hiernach matt werden. Der Geist dominierte. Das Regul-Gedächtnis funktionierte augenblicklich und unauslöschlich; wenn er keinen Unfall hatte oder ermordet wurde, würde er noch dreihundert Jahre lang leben und sich an jeden zufälligen Augenblick und jedes kleinste Detail erinnern, wenn er seine Aufmerksamkeit darauf richtete.
    Er hatte bis zur Reife überlebt, und das taten nur dreißig Prozent der Regul; kraft der Tatsache, daß er der erste Erwachsene auf dem Schiff war und weit entfernt von anderen höheren Alters, war er ein Ältester, Befehlshaber der SHIRUG und aller anderen heranreifenden Erwachsenen; nur ein Prozent der Regul erreichte einen solchen Status.
    Und aufgrund des Wandels, den er durchgemacht hatte, konnte er mit seinem alten Bai Hulagh nicht als Gefährtin zusammenkommen... vielmehr als Rivale aus einem anderen Doch. Er war älter als Nagn, Tiag und Morkhug, die zu Alagn gehörten, und deshalb war dieses große Alagn-Schiff, der Stolz des Doch, jetzt Horag-Territorium. Hulagh von Alagn hatte sich verrechnet, als er jede Möglichkeit berücksichtigte außer Sharns vorzeitigem Tod und einem Horag, der vor den anderen geschlechtsreif wurde. Suth lächelte.
    Dann betrachtete er die drei, die sich in den Wehen des Wandels befanden... betrachtete Nagn, die in der raschen Vollendung der Qualen glühte, die ihn tagelang im Griff gehalten hatten.
    »Hinaus!«

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