L wie Love

riskierte.
    »He.«
    Endlich.
    »Was hast du gemacht?«, quietschte sie und starrte auf meine Brüste.
    Ich setzte einen triumphierenden Blick auf. »Gestern Abend waren Sophia und ich bei
Nett-Adrett
im Einkaufszentrum und sie hat mir einen neuen BH gekauft. Einen mit Luftpolstern.«
    »Nicht schlecht«, sagte Biff, »aber was passiert, wenn jemand eine Nadel hineinsticht?«
    »Wer sollte mir denn eine Nadel da reinstechen?« Ich schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Also, sie sehen fantastisch aus«, verkündete Biff, was mich sofort wieder mit ihr versöhnte.
    »Übrigens, habe ich dir erzählt, dass Adam in meinem Biokurs ist?«
    »Nein!«, kreischte ich. »Warum hast du gestern nichts gesagt? Du musst mir alles erzählen. Achgodogod! Sitzt du neben ihm? Wie ist er denn so?«
    »Also, ja, er ist mein Tischnachbar.«
    Das ist so etwas von gemein. Biff darf neben AAA sitzen.
    »Wie er ist, kann ich noch nicht beurteilen. Wir waren nur zehn Minuten im Klassenzimmer zusammen.« Sie hob die Hand, damit ich sie nicht unterbrach. »Ich verspreche dir aber hoch und heilig, dass ich jede seiner Bewegungen und jedes seiner Worte genauestens dokumentieren werde. Was sagst du dazu? Ach, sein Schließfach ist übrigens acht Türen neben deinem. Ich bin nach der Stunde extra dageblieben, um das herauszufinden.«
    Ich warf meine Arme um ihren Hals und erdrückte sie beinahe. AAA und ich waren schon so gut wie zusammen, das fühlte ich.
    Ich war plötzlich so aufgeregt, dass ich total vergaß, den Schwangerschaftstest zu erwähnen.

Käse-Pastizzi
    1 kg Blätterteig
    (Man kann Blätterteig fertig kaufen, das spart Zeit, aber Nanna darf das nicht wissen!)
    1 kg Ricottakäse
    (Es gibt auch fettarme Sorten, Nanna!)
    1 Prise Salz
    2 Eier
    Ricotta und Eier vermengen. Eine Prise Salz zugeben. Den Teig (nicht zu dünn) ausrollen und Kreise in einem Durchmesser von circa 10 cm ausstechen. Jeweils einen Teelöffel Ricotta in die Mitte setzen. Teig umschlagen, dass eine Tasche entsteht, und die Ränder zusammendrücken. Auf ein gefettetes Backblech setzen und bei 200 Grad eine knappe Stunde backen, bis sie goldbraun sind
.
Tipp
    Warm essen – mmh, absolut köstlich.
    »Der Teig darf nicht trocken werden«, sagte Nanna. Sie legte ein feuchtes Geschirrtuch über die dünnen blassgelben Teigblätter und zog eine Schüssel zu sich heran. »Und jetzt rühren wir die Füllung an. Sophia, das ist deine Aufgabe.«
    Mom und ich saßen am Tisch und guckten zu, wie Nanna auf Sophia einredete.
    Biff war auch da. Sie kritzelte hektisch in ihren Notizblock. Alle dachten, sie schriebe das Rezept auf. Doch ich wusste es besser: Sie beobachtete fremdartige Stammesrituale von Küchenfrauen.
    Großmama T war ebenfalls dazugekommen. Nannu saß mit Dad und Hugo im Wohnzimmer und sah fern.
    Sophia zog eine Grimasse und nahm einen Löffel. »Anthony mag Pastizzi gar nicht.«
    »Er ist ein braver maltesischer Junge. Natürlich mag er Pastizzi«, verkündete Nanna.
    »Und außerdem kann man im Supermarkt fertige Pastizzi kaufen«, sagte Sophia.
    »Kaufen?« Nanna sah sie entsetzt an. Sie klatschte den Ricottakäse in eine Schüssel, schlug zwei Eier auf und gab das Eigelb dazu. »Kaufen ist nicht gut.«
    »Eigentlich sind sie gar nicht schlecht«, fügte Sophia hinzu.
    »Kaufen ist nicht gut«, beharrte Nanna. »Du bist bald eine
Gharusa
. Alle Bräute müssen Pastizzi backen können für ihre
Gharus
. Das wollen die Männer. Du füllst ihren Bauch. Dann bist du eine gute Frau. Ich mache immer welche für Pa. Jetzt rührst du.«
    Ich war froh, dass ich in der Küche sitzen, Nanna beim Schimpfen beobachten und Biffs Stift über das Papier kratzen hören konnte.
    Ich brauchte Ablenkung. Wir hatten an diesem Nachmittag Sexualkunde gehabt – oberpeinlich.
Sportunterricht
    Jungen und Mädchen sind in getrennten Klassen.
Sexualkunde
    Jungen und Mädchen sind zusammen. Was denkt sich die Schule bloß dabei?
    Also, wir mussten heute im geschlechtergemischten Unterricht
Cornichons
über Bananen streifen. Ich bin ein Mädchen und fand das merkwürdig. Wie muss das erst für die Jungs gewesen sein, ich meine, dass ihr, ihr wisst schon, mit einer Banane verglichen wurde.
Was ich in Sexualkunde gelernt habe
    Wenn man ein
Cornichon
über eine Banane streifen will, darf man die Banane vorher nicht schälen.
    Woher hätte ich das wissen sollen? Ich hatte so etwas noch nie gemacht. Jedenfalls brach die Banane entzwei und alle lachten. Jetzt werde ich beim Sex immer an diesen