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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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„Benjamin. Ich habe dich gar nicht gesehen.“
    „Das habe ich gemerkt. Du siehst …“ Er stockte und holte tief Luft. „Was ist los, Sonnenschein?“
    Wage es nicht, mich so zu nennen!
    Sie lächelte so desinteressiert wie nur möglich. „Mir geht’s gut. Ich habe nur ziemlich viel um die Ohren.“
    „Wie läuft es mit deiner Mitbewohnerin?“
    „Es könnte nicht besser sein.“
    „Und dieser Job? Arbeitest du noch immer für diesen Peerson?“
    „Oh, ich wäge noch immer meine Möglichkeiten ab.“ Ihre Stimme klang fröhlich. Absolut beiläufig.
    „Und wägst du auch deine Möglichkeiten ab, was Männer betrifft, oder bist du noch immer mit diesem scharfen Typen zusammen, mit dem ich dich letztens gesehen habe?“
    „Jeremy ist nur einer von vielen.“ Sie zuckte die Achseln. „Ich will mich nicht festlegen.“
    Er setzte sich neben sie und senkte die Stimme. „Warum siehst du dann so aus, als ob dein ganzes Leben im Eimer wäre?“
    Ihr Puls begann zu rasen. „Wie meinst du das?“
    „Du hast mich nie anlügen können, Sarah. Das war etwas, das ich an dir immer geschätzt habe. Also lüge mich auch jetzt nicht an.“ Es klang wie ein Tadel. „Ich mache mir Sorgen …“
    „Worüber, Benjamin? Darüber, dass es mir ohne deine illustre Gesellschaft gut gehen könnte? Darüber, dass ich die Zeit mit einem anderen Mann genießen könnte?“
    „Darüber, dass du offensichtlich nicht sehr glücklich bist.“
    Sie kaute auf ihrer Unterlippe. Als sie sich wieder besser im Griff hatte, schüttelte sie den Kopf. „Wie du siehst, geht es mir gut.“
    „Ich sehe nur, dass du traurig bist.“ Er sprach mit seiner Verkäuferstimme, und sie war zu müde, um sich dagegen zu wehren. „Ich habe dich vermisst, Sarah.“
    „Oh, leck mich.“
    Er blinzelte kurz und begann zu lachen. „Mein Gott, mir gefällt, wie du dich verändert hast. Du warst vorher ein so ruhiges, kraftloses kleines Mädchen, aber jetzt … jetzt kannst du dich richtig durchsetzen.“ Er lächelte zweideutig. „Das gefällt mir, Sarah.“
    „Ist mir egal.“ Sie wollte ihm den Rücken zukehren, doch er hielt sie sanft zurück.
    „Entschuldige, so habe ich das nicht gemeint. Was ich sagen will ist, dass ich dich wirklich vermisse. Wir waren ein tolles Team.“
    Sie sah ihn an. Nicht einmal Hundebabys hatten so unwiderstehlich traurige Augen wie er.
    „Weißt du noch wie das war, als ich BWL studiert habe und du mir meine Diplomarbeit abgetippt hast? Hm?“
    Sie nickte. Es hatte ihr nicht ausgemacht. Denn zu sehen, wie schrecklich langsam er tippte, war schlimmer gewesen.
    „Oder wie du früher immer in meine Wohnung gekommen bist und für mich gekocht hast, weil du wusstest, dass ich für die Abschlussprüfung lernen musste? Du hast dich darum gekümmert, dass ich etwas Ordentliches zu essen bekam, du hast mir mit der Wäsche geholfen …“
    „Willst du mir noch mal unter die Nase reiben, was für ein Vollidiot ich war, Benjamin?“
    „Das warst du nicht! Du hast mich unterstützt. Und jetzt möchte ich dich unterstützen!“
    „Oh wirklich!“ Sie schnitt ihm eine Grimasse. „Nun, du bist ganz mies im Abtippen, und bevor du nicht einen Kurs besuchst, kann ich auf deine Kocherei auch verzichten.“
    „Sarah, ich will dich wiederhaben.“
    Sie stand auf. „Okay. Das Gespräch ist beendet.“ Sie ignorierte die bösen Blicke der anderen Kunden, die sich aufs Lesen konzentrieren wollten, stolzierte aus dem Laden in den Innenhof, in dem Cafétische aufgestellt waren, und ging auf die Rolltreppe zu. Benjamin versperrte ihr den Weg.
    „Bitte, lass mich ausreden!“
    „Warum? Hört Jessica dir nicht zu?“
    „Ich habe Jessica verlassen“, sagte er mit einer Stimme, die nun nicht mehr nach einschmeichelndem Verkäufer klang, sondern nach verärgertem Mann. Dieser Stimme vertraute sie schon eher. „Sie war so versessen darauf … das ist schwer zu erklären. Ihr größter Fehler war, dass sie nicht Du war.“ Er seufzte. „Sie saß immer vor mir und starrte mich mit diesen waidwunden Augen an. Du hast viel mehr Temperament, Sarah. Und du hattest immer einen Plan. Das brauche ich jetzt mehr denn je.“
    „Wieso?“
    „Ich suche mir einen neuen Job. Im Norden“, rief er inbrünstig. „Wir sind beide nicht dafür gemacht, in L.A. zu leben, Sarah. Das hier ist ein Dreckhaufen.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe mich daran gewöhnt.“
    „Du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht lieber zurück nach Hause gehen

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