L.A. Woman
anfange. Warum ruhen wir uns nicht einfach aus?“ Er knabberte an ihrem Nacken. „Wir werden wahrscheinlich den ganzen morgigen Tag durch die Gegend rennen, um uns um die Hochzeit zu kümmern. Oder im Pool schwimmen.“
Sie wusste, dass er nicht gerne schwamm, außerdem fühlte sie sich so rastlos. „Gut, wie wäre es dann, wenn wir wenigstens ein wenig zocken würden?“
„Nun …“
Sie konnte sein Zögern regelrecht
spüren
, und sie wurde wütend. „Okay,
ich
werde spielen, in Ordnung? Und dann treffen wir uns später hier.“ Ihre Stimme klang ziemlich genervt, und darüber musste sie lachen.
Er wurde noch ärgerlicher. „Du willst ja wohl nicht etwa ohne mich durch Las Vegas ziehen?“
„Das ist doch gar kein Problem“, versicherte sie schnell, als sie auf den Fahrstuhl zuliefen. „Ich meine, schließlich habe ich mich in L.A. auch ganz alleine zurecht gefunden.“
„Du kannst froh sein, dass du nicht ermordet wurdest“, rief er ernst. „Warum können wir nicht einfach relaxen?“
Weil das langweilig ist!
Sie rief sich selbst zur Ordnung. Okay, an einem normalen Donnerstag wäre sie jetzt im Oval oder Pointless Party. Aber das hatte sie ja auch nicht viel weitergebracht. Vielleicht kann ich ja wirklich etwas Ruhe gebrauchen, dachte sie, als die blinkenden Lichter und Spielautomaten hinter der sich schließenden Fahrstuhltür verschwanden. Sie seufzte. „Also, wann hast du vor zu kündigen?“
„Am Montag. Dadurch haben wir genug Zeit, zu packen. Ich habe mir überlegt, dass wir erst einmal bei deiner Mutter wohnen könnten, bis ich einen neuen Job habe.“
Sie starrte ihn entsetzt an. „Das ist ein verdammter Witz!“
Er umarmte sie. „Natürlich! Wir haben es doch nicht eilig!“ Er küsste sie aufs Haar, und ihr Ärger verschwand. „Aber du solltest deine Worte etwas sorgsamer wählen. Du bist hier nicht mit deinen Freaks zusammen.“
Sein Ton gefiel ihr überhaupt nicht, doch sie riss sich zusammen. „Tut mir Leid. Ich bin etwas gestresst.“
„Das verstehe ich“, sagte er. „Es war für uns beide nicht leicht. Doch ab jetzt wird alles besser, glaube mir. Mir war zunächst gar nicht klar, wie verrückt mein Leben geworden ist. Jetzt freue ich mich auf ein normales Leben. Ein Haus, ein paar Kinder, ab und zu ins Kino gehen, arbeiten …“
Während Sarah ihm dabei zuhörte, wie er dieses idyllische Bild beschrieb, wuchs ihre Besorgnis. Eigentlich war sie sich gar nicht mehr sicher, ob sie schon Kinder wollte. Sie war doch erst fünfundzwanzig, es gab keinen Grund zur Eile.
Aber wahrscheinlich wollte er auch nicht sofort Kinder in die Welt setzten, er würde ihr ja nicht den Ring überstreifen und dann umgehend seine Fruchtbarkeit unter Beweis stellen.
„Wir könnten auch hin und wieder ausgehen“, unterbrach sie ihn, als er einmal kurz Luft holte. „Du weißt schon. In ein Restaurant. Vielleicht tanzen.“
„Na ja, ich werde dir beim Tanzen zusehen“, sagte er lachend. „Du weißt, dass ich es hasse. Und Restaurants werden wir bestimmt eine Menge besuchen, schließlich werde ich oft Kunden einladen müssen.“
Sie biss sich auf die Lippe. Ja, klar. Aber es war nicht dasselbe, wenn man wirklich leckeres Essen verspeiste, während einem ein alter Knacker auf die Brust stierte und fragte, was man denn so täte, außer Benjamins bessere Hälfte zu sein, hahaha!
„Weißt du was, ich glaube, ich werde jetzt gleich über die Minibar herfallen“, sagte sie, als Benjamin die Zimmertür aufschloss.
Er sah sie tadelnd an. „Das kostet eine Menge Geld!“
Sie grinste. „Schon in Ordnung. Ich zahle das selbst.“
19. KAPITEL
F ive To One
Martika rannte in die Hotellobby, Judith, Taylor, seinen neuen Freund Arthur und Kit im Schlepptau. Judith lief direkt auf den Empfang zu, während Martika einfach losschrie: „Sarah! Sarah!“
Judith rempelte sie an. „Lass das. Ich weiß, wo sie sind. Sie sind in einem Raum, der Grotte der Ritter heißt oder so ähnlich. Kleine, private Hochzeit. Ich weiß nicht genau, wo das ist, aber die Frau am Schalter hat mir eine Karte gegeben…“
Alle fünf drängten sich um die Schwarz-Weiß-Fotokopie, die Judith in der Hand hielt. Martika runzelte die Stirn. „Mist. Auf welcher Etage ist das, der ersten oder zweiten?“
Die Kopie war zu verschmiert, um es zu erkennen. Judith zuckte mit den Schultern. „Ich wette, es ist in der ersten Etage“, sagte sie. „Aber es ist eine geschlossene Gesellschaft. Wir müssen uns überlegen, wie
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